Christopher McQuarrie hat dem Mission: Impossible-Franchise zu neuen Höhenflügen verholfen. Mit Tom Cruise, der einem realen Superman näher kommt als die meisten anderen, und zuletzt in Mission: Impossible - Fallout auch mit Henry Cavill, dem amtierenden Superman, zumindest so lange, bis Warner Bros. und DC Films ihn offiziell rauskicken. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass hartnäckige Gerüchte Cruise mit Green Lantern Corps in Verbindung bringen, versteht man auch, warum McQuarrie gern als potenzieller Regisseur für diesen DC-Superheldenfilm oder Man of Steel 2 gesehen wird.
Viele, viele Leute hätten ihn schon viele, viele, viele Male danach gefragt, erzählt er. Am Set von Mission: Impossible - Fallout habe er mit Cavill ein fantastisches Gespräch über eine fantastische Version von Superman geführt. Heroisch und optimisch, so wollen viele Fans ihren Man of Steel sehen, und das sei auch der Film, den Cavill wolle. Es gäbe eine sehr, sehr schöne Version davon, meint McQuarrie. Aber er könne nicht für die Leute sprechen, in deren Verantwortung es liegt, solche Entscheidungen zu treffen, sondern nur sagen, dass alles Teil eines gigantischen Firmen-Mechanismus sei. Er sitze also einfach still an der Seite, und wenn er gefragt werde, ob er einen Superman-Film machen würde, antworte er immer, sie wüssten ja, wo sie ihn finden und wie sie ihn erreichen. Allerdings rechne er nicht mit einem Anruf und damit, dass man sich wegen Man of Steel 2 bei ihm meldet.
Auf Green Lantern Corps kommt McQuarrie ebenfalls zu sprechen. Alle paar Monate heiße es, Cruise spielt mit, also muss McQuarrie Regie führen, oder McQuarrie führt Regie, also muss Cruise mitspielen. Tatsächlich habe er mit dem früheren Führungsgremium mal über Green Lantern gesprochen. Er sei kein Comic-Typ, sondern ein Story-Typ, erklärt McQuarrie. Ihm sei es egal, ob es Superman, Green Lantern oder irgendein Superheld ist, von dem man noch nie gehört hat. Für ihn komme es immer darauf an, ob es eine gute Geschichte zu erzählen gibt und ob sich daraus ein guter Film machen lässt - unabhängig vom Genre. Edge of Tomorrow habe ihn zunächst auch nicht interessiert, bis er einen Zugang dazu fand. McQuarrie könnte sich sogar einen Star Trek-Film vorstellen, einen, der zu den Wurzeln dessen zurückkehrt, was Star Trek ausmacht und wovon man sich seiner Meinung nach entfernt hat - Hoffnung, Verheißung und Wissenschaft.
Eines der Probleme, die Superheldenfilme gewissermaßen behindern, sei, dass alle diese Momente aus den Comics hätten, die sie unbedingt drinhaben wollen - ob sie nun in den Film passen oder nicht. Er als Nicht-Comic-Experte habe so etwas nicht, sagt McQuarrie. Auch habe er beobachtet, wie sich andere Franchise-Filme so sehr bemüht hätten, am Kanon festzuhalten, dass sie davon regelrecht erdrosselt worden seien. Bei Green Lantern Corps soll es so abgelaufen sein, dass er den Studiobossen schilderte, wie er es anpacken würde. Daraufhin wollte man von ihm wissen, ob er Regie führen würde, was er verneinte, weil es noch kein Drehbuch gab. Dann solle er es doch schreiben, entgegnete man, jedoch wandte er ein, dass er vielleicht nicht der richtige Regisseur dafür wäre. Man solle keinen McQuarrie-Film daraus machen, sondern den bestmöglichen Green Lantern-Film. Ende der Geschichte? Oder kommt da noch was?