Wer so viele Projekte am Laufen hat wie Guillermo del Toro, der hat logischerweise auch viel erzählen. In den letzten Tagen wurde schon einiges davon abgedeckt, etwa Pacific Rim 2, die Pacific Rim-Animationsserie, Die Berge des Wahnsinns und sein kleiner Schwarz-Weiß-Film mit Monster und möglicherweise auch mit John Hurt. Damit sind wir aber noch nicht durch.
Vor allem ein Film lässt die Fans nicht los, nämlich Hellboy 3. Doch so ernüchternd es auch ist, del Toro kann sich nicht vorstellen, dass daraus noch was wird. Der Grund: Die beiden ersten Hellboy-Teile erzielten im Kino nur wenig Profit und zogen erst auf Video und DVD so richtig an. Aus geschäftlicher Sicht gebe es dieses Heimkino-Sicherheitsnetz aber nicht, deshalb sehen die Studios Hellboy 3 als gefährliches Risiko. Auch wenn del Toro den Film sehr gerne machen würde, habe der sich von Studioseite aus als nahezu unfinanzierbar erwiesen.
Die Idee für Hellboy 3 sei gewesen, dass Hellboy sich endlich mit seinem Schicksal als Biest der Apokalypse abfindet. Zusammen mit Liz sollte er sich diesem Teil seines Wesens stellen müssen, um seinen Widersacher im dritten Film bezwingen und die Menschheit verteidigen zu können. Gleichzeitig wäre er aber auch eine sehr viel dunklere Kreatur geworden. Ein hochinteressantes Ende der Hellboy-Geschichte, findet del Toro. Allerdings glaubt er nicht, dass wir es noch irgendwann zu sehen bekommen.
Fast schon in Vergessenheit geraten ist The Haunted Mansion, ein Gruselfilm basierend auf der gleichnamigen Disneyland-Attraktion. Mit dem beschäftigt sich del Toro immer noch, nur erweist sich das Drehbuch als ziemlich harte Nuss. Zwei verschiedene Autorenteams arbeiten dran, und inzwischen ist man schon bei der dritten oder vierten Fassung angelangt. Die Hauptschwierigkeit sieht del Toro darin, alles, was die Themenfahrt so fantastisch macht, in den Film zu packen und ihn richtig intensiv, aber trotzdem spaßig zu gestalten. Er würde liebend gerne selbst Regie führen, sich aber auch damit begnügen, The Haunted Mansion nur zu produzieren, falls es zeitlich nicht passt.
Wahrscheinlich soll der Streifen um den Hatbox Ghost herum aufgebaut werden, für den man schon etliche Designs entworfen hat. Und bei del Toro hört es sich so an, als könnte Doug Jones (Abe Sapien aus den Hellboy-Filmen) in diese Rolle schlüpfen. Solange man aber das Skript nicht geknackt habe, könne man auch nicht loslegen.
Losgelegt hat del Toro mit seiner Gothic-Geisterromanze Crimson Peak, die am 15. Oktober 2015 ins Kino kommt und Tom Hiddleston, Jessica Chastain, Charlie Hunnam und Mia Wasikowska als Hauptdarsteller aufbietet, längst. Vor sechs Wochen wurden die Dreharbeiten beendet, und schon jetzt hat er seinen Director's Cut fertig. Verglichen mit Hellboy oder Pacific Rim sei es zwar nur ein kleiner Film, dafür aber ein sehr persönlicher, etwas, das er noch nie zuvor ausprobiert habe. Deswegen ist del Toro richtig stolz drauf und auch extrem glücklich mit dem Ergebnis.
Und wer sich denkt, da war doch noch was - stimmt! Heute Abend startet im US-Fernsehen del Toros The Strain-Serie, mit Vampiren, die garantiert keine romantischen Probleme haben.