Eigentlich klang Triple Frontier ganz spannend: ein Thriller aus der Feder von Oscar-Gewinner Mark Boal (Tödliches Kommando - The Hurt Locker), der im berüchtigten Grenzgebiet - "Triple Frontera" genannt - zwischen Paraguay, Argentinien und Brasilien spielt, einem Paradies fürs organisierte Verbrechen. Und dann noch mit Channing Tatum und Tom Hardy in den Hauptrollen.
Zuletzt stießen auch Mahershala Ali und Adria Arjona (True Detective) hinzu, und es sah so aus, als könne Regisseur J.C. Chandor (A Most Violent Year) nächsten Monat zu drehen beginnen. Aber daraus wird nichts. Paramount Pictures, Tatum und Hardy sind allesamt abgesprungen, Deadline kennt die Hintergründe: Chandor soll ein überarbeitetes Drehbuch vorgelegt haben, das Tatum und Hardy nicht gefiel, was sie schwanken ließ. Für Paramount war die Sache gelaufen, als diese kreativen Differenzen das Ziel gefährdeten, Triple Frontier mit straffem Zeitplan und begrenztem Budget zu machen, und Forderungen nach umfangreichen Änderungen laut wurden, die offenbar von Hardy kamen. Auch der Führungswechsel bei Paramount wirkte sich negativ aus, mit Brad Grey, dem langjährigen Studiochef, ist ein entscheidender Befürworter des Projekts nicht mehr da.
Ein anderer Hardy-Film, der wie Triple Frontier mal von Kathryn Bigelow inszeniert werden sollte, entwickelt sich dagegen in die richtige Richtung. Pablo Larraín (Jackie) wird bei The True American sein Regisseur, einer Adaption des gleichnamigen Buches von Anand Giridharadas. Es erzählt die wahre Geschichte des muslimischen Immigranten Rais Bhuiyan. In den angespannten Tagen nach dem 11. September 2001 ermordete der selbsternannte "amerikanische Terrorist" Mark Stroman (Hardy) in Texas zwei Immigranten, während Bhuiyan trotz Kopfschusses überlebte. Auf eigenen Wunsch traf er Stroman zehn Jahre später wieder und versuchte schließlich sogar, ihn vor der Todesstrafe zu bewahren.