Update: Der The First Avenger - Civil War-Trailer hat innerhalb der ersten 24 Stunden weltweit 61 Millionen Views angehäuft - fast doppelt so viel wie beim ersten Trailer zu Avengers 2 - Age of Ultron, wo es 34 Millionen Views waren, und damit neuer Marvel-Rekord. Die ewige Bestenliste führt unangefochten Star Wars - Das Erwachen der Macht mit seinem vollen Trailer an. 128 Millionen Views an einem Tag, davon 16 Millionen im TV und 112 Millionen online, sind (kaum) zu schlagen.
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Ganz plötzlich war er da, der Trailer zu The First Avenger - Civil War. Ohne große Ankündigung, ohne Teaser zum Trailer, ohne Vorgeplänkel. Hat Marvel alles nicht mehr nötig, schon gar nicht bei einem Film wie diesem, der sowohl an Avengers 2 - Age of Ultron als auch an The Return of the First Avenger anknüpft und am 5. Mai 2016 Phase III eröffnet. Empire bat die beiden Regisseure Joe und Anthony Russo zum Interview, es ging auch um den Trailer und die darin enthaltenen Hinweise.
"The First Avenger - Civil War" Trailer 1 (dt.)
Man könne keinen Charakter namens Captain America haben, ohne die Politik dessen zu erforschen, was das bedeutet, besonders in der heutigen Zeit, meint Joe Russo. Die Helden in diesem Universum operieren unter ihrer eigenen Leitung, nicht auf Anordnung einer Regierung, was eine Menge Probleme verursachen könne. Bei The First Avenger - Civil War werde ein bestimmtes Maß von Imperialismus untersucht: Welches Recht haben diejenigen mit Macht, ihre Macht zu nutzen, selbst wenn es dem Guten dient? Und wie regelt man diese Art von Macht?
Eine Eins-zu-eins-Adaption der "Civil War"-Storyline aus den Comics war nicht möglich, weil nicht auf die bis hierhin strukturierte Art des Geschichtenerzählens anwendbar. Es kommt den Russos auf die Essenz dessen an, wovon "Civil War" handelt. Das Konzept der Registrierung, die Erkenntnis, dass Superhelden entweder überwacht oder kontrolliert werden müssen, diese Dinge seien sehr wohl auf The First Avenger - Civil War anwendbar. Sie wollten aber nicht, dass der Konflikt im Film nur auf politischer Ebene stattfindet. Er sollte auch durch persönliche Gründe verkompliziert werden, die erklären, warum sich jemand für die eine oder die andere Seite entscheidet. Und das, so Anthony Russo, habe ihnen die Beziehung zwischen Steve Rogers (Chris Evans) und Bucky Barnes (Sebastian Stan) erlaubt.
Benannt nach dem Ort der Finalschlacht von Avengers 2 - Age of Ultron, spaltet das Sokovia-Abkommen die Avengers. Damit unternimmt die Welt den gemeinsamen Versuch, sie von nun an zu steuern. Laut Joe Russo hat es mit den Auswirkungen von Ultron, Sokovia, New York City (Marvels The Avengers) und Washington, D.C. (The Return of the First Avenger) zu tun. Wenn man die Avengers für die Kollateralschäden bei all diesen Zwischenfällen verantwortlich machen kann, könnte man das dann nicht gegen sie verwenden, um sie zu kontrollieren?
Zur Rückkehr von William Hurt als General Thaddeus "Thunderbolt" Ross sagen die Russo-Brüder, ihr Job sei es, die ganzen Filme miteinander zu verbinden. Deshalb war es ihnen wichtig, auch Der unglaubliche Hulk mit einzubeziehen und innerhalb des Marvel-Universums wieder relevant zu machen, nachdem der Film so ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Sie fanden, es wäre doch interessant, einen Charakter mit einer fanatischen Anti-Superhelden-Anschauung zu nehmen. In The First Avenger - Civil War sei Ross sehr viel gerissener und politischer, habe sich selbst in eine Machtposition gebracht. Er treibt die Avengers politisch in die Enge und versucht sie auszumanövrieren.