Bewertung: 3.5 / 5
Was soll ich schon groß über 2012 schreiben, was nicht jeder schon über die recht üppige Werbebeschallung mitbekommen hat. 2012 feiert erneut die Zerstörung und niemand anderes als Roland Emmerich legt Hand an. Diesmal sind es nicht Aliens oder Packeis, sondern einfach eine erhöhte Sonnenaktivität, die für eine veränderte Tektonik sorgt. Während die Erde in Stücke gerissen wird und alles untergeht, versucht John Cusack seine Ehe- und Familienprobleme zu lösen. Da wird dann schonmal der störende neue Mann der Ex-Frau, der ja sonst ganz nett ist, wegrationalisiert und auch die störrischen Kinder werden zurückgewonnen. Apropos Kindern, hier hat Emmerich wieder ganze Arbeit geleistet. Es erwartet uns nicht ein ganz so schlimmes Misscasting wie bei Krieg der Welten und Dakota Fanning und nervendem Bruder, der lieber hätte drauf gehen sollen, nein, es rangiert mehr im Niveau eines Der Tag, an dem die Erde still stand. Relativ nervige Gören die mal wieder total überdreht sein müssen. Ich warte auf den Hollywoodfilm, in dem Kinder normal portraitiert werden. Ich werde vermutlich noch mit 90 warten.Aber zurück zum Thema, die Kinder stören, aber sie sind ertragbar. Die Helden im Film sind eh die verschiedenen Effekte und hier wird geklotzt und nicht gekleckert. Wenn nach 40 Minuten alles in Stücke gehauen wird, kann man sich eine Weile gar nicht daran satt sehen. Es ist eine Mischung aus Volcano, Erdbeben, Der Sturm, Deep Impact und noch weiteren Katastrophen. Sieh hübsch aus, bleibt aber immer gefühlskalt, da in den effektgeladenen Szenen der Stadtzerstörung nie Menschen zu sehen sind. Nach dem Untergang kommt wieder eine Weile seichtes Geplänkel und ein Showdown, der leider nicht mit dem Effektgewitter in der Mitte mithalten kann. Auch ist 2012 eine ganze Ecke zu lang, da das menschliche Drama unterdurchschnittlich präsentiert wird, hätte der Film 20 Minuten kürzer sein sollen. Aber 2012 bleibt sehenswert, wenn auch oft nur wegen der guten Effekte, Emmerich bietet genau das, was der Zuschauer erwartet, leider aber keine Überraschungen. Im Gegensatz zu Transformers 2 geht man nach dem Film aber nicht enttäuscht hinaus. Man bekam das was man wollte, auch wenn etwas mehr Substanz schön gewesen wäre.
Dennoch sollte sich die Kinobranche am zusammen nehmen. Wenn weiter diese hirnlosen Effektfilme kommen, wird der Zuschauer sich irgendwann abwenden. Bringt neben der Action wieder Gefühl in die Handlung, schafft Figuren mit denen man wie in den 80ern mitfierbert. Zeigt ein Drama, in dem der Held nicht immer das bekommt was er verdient. Erdbeben mit Charlton Heston ist gerade deswegen so gut, weil er am Ende stirbt. In 2012 sterben eigentlich nur die "Bösen", die Idioten und schlecht ausgearbeitete Figuren die bestimmten Klischees entsprechen müssen. 2012 ist ein unterhaltsamer Film und hat seine 7 Punkte verdient, aber in Zukunft bitte mehr Inhalt.
2012 Bewertung