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Daybreakers

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Daybreakers Kritik

Daybreakers Kritik

Daybreakers Kritik
0 Kommentare - 20.06.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Daybreakers" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

In einer dystopischen Zukunft haben sich die meisten Menschen in Vampire verwandelt und nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung ist menschlich. Um zu überleben brauchen die Vampire Blut, welches ihnen nach und nach ausgeht und weshalb sie sich in kannibalistische Wesen verwandeln. Dazu arbeitet der Wissenschaftler Edward (Ethan Hawke) an einer Möglichkeit, Blut synthetisch zu reproduzieren. Eines Tages trifft er auf eine Untergrundgemeinschaft von Menschen unter der Führung von Elvis (Willem Dafoe), die versuchen den Vampiren ihre Menschlichkeit wiederzugeben.

Symbolträchtig soll das ausfallen, wenn das Regie-Brüdergespann Michael und Peter Spierig ihren Film mit extrem satten Farben in Szene setzen. Dabei schimmert immer so ein latenter Grünfilter durch, der sich zwischen Blutbad und Science-Fiction-Welt tummelt. Doch wo man sich vielleicht ein Vorbild an einem Christopher Nolan hätte nehmen können, bleibt in Daybreakers schon von Beginn an etwas stehen, was eigentlich ausschlaggebend ist, um einen Film zu werten. Gemeint ist hier das Interesse. Fast schon provozierend inszenieren die Brüder diesen Film, der vor Hässlichkeit nur so sprüht, seien es sterile Gebäude, seien es die ausdruckslosen Gesichter der Charaktere oder seien es auch die absolut wirkungslosen Splattereinlagen, die einen vergessen lassen sollen, daß man hier gerade ein wirklich potthässliches Werk sieht. Dabei ist das gesamte Szenario so unterkühlt wirkend, daß die Ästhetik einzelner Momente genommen werden und vermeintlich intensive Momente zu glatt wirken.

Trailer zu Daybreakers

Überdies ist das Vampirgenre insgesamt auch schon rauf und runter gedacht worden. Über sexuelle Konnotationen, bis hin zum Symbolismus über Macht, aber auch dem Spagat aus Leben und Tod, gibt es vermutlich nichts, was dieses Genre neuentdecken kann. Und so leidet Daybreakers auch darunter, obsolet zu sein. Befolgt man die Geschichte, von einem Systemling, der sich nun dem unterdrücktem Anteil der Bevölkerung anschließend muss, dann ist das ebenso uninspiriert, wie die tiefer gehen sollende Deutung des Werkes. Hier kommt einfach nichts zusammen, was man nicht bereits mal irgendwo gesehen hätte. Gleichsam wirkt sich die Unterkühltheit der Figuren, auch auf das Schauspiel der Akteure aus. So ist es vor allem Ethan Hawke in der Hauptrolle, der eine kontrastreiche Darstellung eines Forschers zum Besten geben möchte, bedingt aber auch durch die verschwurbelte Charakterisierung des Drehbuchs daran scheitert. Manch einer würde Hawke an der Stelle fälschlicherweise auch Desinteresse vorwerfen, aber das ist es nicht. Hawke ist viel mehr damit überfordert, seiner Figur eine im Drehbuch begründbare glaubhafte Charakteristik zu geben, weil auch die gesamte Geschichte hier, dafür, daß sie eigentlich recht banal ist, nicht so richtig weiß, wo sie hin möchte.

Denn ein großes Problem, was der Film dahingehend einfach hat, ist, daß Lethargiker und emotionslose Wesen, nicht zu Charakteren taugen. Das wird dann mitunter einfach echt peinlich und erinnert an jammernde Vampire aus Van Helsing (2004), die sich darüber beschweren, daß sie – wohlgemerkt als bewusst emotionsloses Wesen etabliert – keine Gefühle haben. Im Zuge dessen, nimmt der Film genauso auch seinen Antagonisten auseinander und lässt ihn im Drang nach Macht, zu einem eindimensionalen Schurken verkommen. Da gibt es dann eine Tochter, die zum Opfer aller Umstände wird und so dem Antagonisten eine Lehre sein soll. Im Prinzip ist das klassische Gesellschaftskritik, die die gegebenen Strukturen zwar banalisiert, dabei aber auf das Kernproblem immer eingehen kann. Natürlich ist das Synonym des Blutsaugers nicht nur eines, welches auf Vampire anzuwenden wäre, sondern gleichsam auch auf jede Menschen, die andere Menschen aufgrund von Profitgier ausnutzen, zurücklassen oder ihren Wert degradieren.

Dabei verwundert es, daß die Spierig-Brüder hier auf einen so tollen Cast zurückgreifen können. Ob Ethan Hawke, Sam Neill, oder auch Willem Dafoe serviert der Film hier Schauspieler, die allesamt Meister ihres Fachs sind. Da muss man dann auch nicht meckern, denn selbst wenn ein Ethan Hawke mit der Figurenzeichnung zu kämpfen hat, so ist er dennoch recht moderat. Über Willem Dafoe muss man eigentlich kein Wort mehr verlieren, denn die Wahrheit ist, daß er zu der Sorte Schauspieler gehört, die eigentlich jeden Film aufwerten. Da wird dann halt ein wenig Overacting betrieben und schon bekommt ein Film schon einen gewissen Unterhaltungswert. Hier wirkt er zwar zumeist geerdet und gewinnt aber trotzdem jede Szene für sich. Am besten gefällt hier vor allem Sam Neill, dessen Boshaftigkeit, sich in einer klassischen Ruhe äußert, die zu jedem Zeitpunkt zu eskalieren droht.

Besonders spannend sind aber hier vor allem die Actionsequenzen. Das große Vorbild dabei heißt ganz klar Matrix (1999). – Vielleicht sogar noch in weiteren Sinnen – denn hier werden optisch ganz klar Zeichen in diese Richtung gestreut. Dabei ist das zwar zumeist nicht so bewusst überdreht stilisiert, dennoch erinnert es stark an diese Phase des Kinos. Dann wiederum gibt es auch visuell den ein oder anderen Einfall, wenn es um die Tötung von Vampiren geht, welche sich tatsächlich sehr charmant in Luftauflösen. Also mit Nachhilfe eines Speers. Auch die Miteingabe von Blut wirkt hier tatsächlich relativ gut, weil hier an nichts gepaart wird und dennoch eine gewisse Form von vermeintlicher Glaubwürdigkeit – also ohne endlose Fontänen – gewahrt wird.

Unter den ganzen Steinen liegt in Daybreakers eine der interessantesten Genrekombinationen seit geraumer Zeit. Dabei wird die Symbolik zwar durchaus sehr schnell klar, ist aber immer wieder wirkungsvoll. Gleichsam sind es zumeist das Schauspiel und die visuellen Einfälle, die überzeugen. Insgesamt krankt das Werk aber an zu vielen Klischees, wirklich seltsamer Optik und dem ewigen Problem der Vampirfilme.

Daybreakers Bewertung
Bewertung des Films
510

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