Bewertung: 3 / 5
Ich finde alte nordische Sagen sehr interessant und habe immer Ausschau nach Filmen gehalten die in diese Richtung gehen. Dementsprechend war ich erfreut als ein Film angekündigt der von der berühmte Sage von Beowulf handelt. Ich war sehr gespannt auf den Film vor allem da er von Oscarpreisträger Robert Zemeckis inszeniert wurde. Konnte der Film meine Erwartungen erfüllen? Erst einmal zur Story: Das böse Monster Grendel greift die Untertanen des Königs (Anthony Hopkins) an und tötet viele davon. Der verzweifelte König bietet dem der Grendel tötet die Hälfte seines gesamten Goldbesitzes an. Daraufhin meldet sich Beowulf( Ray Winstone) Grendel zu töten, doch dieser ist nicht das einzige Problem, da wäre noch Grendels Mutter (Angelina Jolie)… Um gleich die Eingangsfrage zu beantworten: Nein, der Film konnte meine Erwartungen nicht erfüllen und das lag nicht an den großen Abweichungen zur Sage. Diese waren nämlich nachvollziehbar und in meinen Augen vollkommen in Ordnung. Das Problem liegt woanders, allen voran an der Technik. Diese konnte mich nicht wirklich begeistern und wirkte noch nicht besonders ausgereift (auch damals schon). Vor allem das Blut und die Pferdeanimationen sehen sehr bescheiden aus. Auch, und das ist viel schlimmer, die Mimik der Darsteller kann nicht wirklich überzeugen. Das ist besonders schade da viele hochkarätige Schauspieler (unter anderem Sir Anthony Hopkins und Angelina Jolie) in dem Film mitspielen. In diesem Fall wäre es klar besser gewesen den Film auf dem „normalen" Weg zu machen. Hinzu kommt das der Film stellenweise lächerlich wirkt. Warum muss Beowulf zum Beispiel vollkommen Nackt gegen Grendel kämpfen? Das wirkt lächerlich und zerstört die ansonsten so düstere Atmosphäre des Films. Die Szene ist leider nicht die ein zigste die lächerlich wirkte. Trotz allem ist der Film aber nicht schlecht, er baut von Anfang an eine sehr düstere und gelungene Atmosphäre auf und wurde gekonnt inszeniert. Der Film zeigt sehr offen wie die Gesellschaft damals (der Film spielt 500 nach Christus) in Skandinavien aussah und verschönert es nicht. Die Welt ist dreckig, die Männer ungehobelt. Der Film schreckt nicht vor Freizügigen Szenen und unanständigen Liedern zurück. Außerdem ist der Film für einen Animationsfilm sehr brutal ausgefallen, es werden schon mal Gliedmaßen abgetrennt. Der Film ist alles andere als Familienunterhaltung und der ab 12 Freigabe stehe ich skeptisch gegenüber. Außerdem will ich noch den herausragenden Soundtrack von Alan Silvestri hervorheben. Auch das Design der Welt und der Charaktere hat mir sehr gefallen. Vor allem Grendel ist „Wunderbar“ grässlich, seine Mutter zugleich dämonenhaft aber doch auch verführerisch. Da haben die Macher ganze Arbeit geleistet. Die Legende von Beowulf hatte Potenzial, stellt sich aber mit der unausgereiften Technik selbst ein Bein. Außerdem hat der Film einige lächerlich wirkende Szenen, doch trotz allem ist der Film stellenweise gut inszeniert, hat prominente Schauspieler, einen guten Soundtrack und eine realistische Darstellung der damaligen Gesellschaft. Also nicht der ganz große Wurf aber wenn man mit der Technik des Films klarkommt erwartet einem ein solider Heldenepos.
Die Legende von Beowulf Bewertung