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Die Vampirschwestern

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"Flopsen" für Anfänger

Die Vampirschwestern Kritik

Die Vampirschwestern Kritik
0 Kommentare - 20.12.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3.5 / 5

Mit einer zufälligen Begegnung fing alles an: In München lernte Franziska Gehm Schwestern kennen, die im Teenie-Alter von Trans­sil­va­ni­en nach Deutschland gezogen waren. An beiden Mädchen fielen der Schriftstellerin "sehr große und sehr weiße Eckzähne" auf. "Was wäre, wenn diese Schwestern Vampire wären …?", schoss es der Autorin durch den Kopf - und Idee zur Jugendbuchreihe Die Vampirschwestern war geboren. Nun "flopsen" und fliegen Dakaria und Silvania Tepes erstmals auch durch die Kinos.

Mit dem Begriff "flopsen" bezeichnen Vampire die Fähigkeit, sich auflösen und Sekundenbruchteile später an anderer Stelle wieder erscheinen zu können. Eine ziemlich anstrengende Angelegenheit, erst recht für Halbvampire wie Dakaria (Laura Roge) und Silvania Tepes (Marta Martin): Als Töchter eines Vampirs, Mihai Tepes (Stipe Erceg), und einer Sterblichen, Elvira Tepes, geborene Wagenzink (Christiane Paul), besitzen die Zwillinge deutlich schwächer ausgeprägte Vampirkräfte als etwa die Blutsauger, mit denen sie in Trans­sil­va­ni­en zusammenlebten. Dafür kommen sie besser mit Sonnenlicht klar, sind nicht auf Blut angewiesen und haben ein halbtransparentes Spiegelbild.

Alles in allem sind die beiden trotzdem Vampir genug, um in ihrer neuen Heimat, dem beschaulichen Bindburg, aufzufallen. Vor allem ihr Nachbar Dirk van Kombast (Switch reloaded-Komiker Michael Kessler) ahnt bald, dass mit den Tepes irgendwas nicht stimmt. Doch der Druck, plötzlich "normal" sein zu müssen, ist nicht das einzige Problem der ungleichen Schwestern: Silvania wäre gern ein ganzer Mensch, Dakaria hingegen ein richtiger Vampir. Ob der Betreiber des Bindburger Zauberladens (Richy Müller) ihnen ihre Herzenswünsche erfüllen kann?

Ursula Berger (Sommer in Orange) bediente sich für ihr Drehbuch aus den ersten vier Bänden von Franziska Gehms Buchreihe und sparte dabei nicht an Details: So fließen hin und wieder ein paar Worte auf Vampvanisch, der Muttersprache transsylvanischer Vampire, in die Dialoge ein, und auch ein paar Sitten aus der alten Heimat werden in Deutschland weiter gepflegt. Mit der Ausstattung gab sich das Team von Vorstadtkrokodile 3-Regisseur Wolfgang Groos ähnlich viel Mühe: Überall im Haus der Tepes sind kleine Skurrilitäten versteckt, die vielfach wohl auch als Hommage an Vorbilder wie die Addams Family oder Der kleine Vampir zu verstehen sind. Kein Wunder, dass Christiane Paul und vor allem Stipe Erceg in dieser Umgebung so viel Charme versprühen.

Hätte man diese Sorgfalt doch auch bei der Entwicklung der Nebenfiguren walten lassen: Einzig der misstrauische Nachbar erhält eine Art Motiv für sein Handeln, die restlichen Bewohner Bindburgs hingegen scheinen einfach so nur gut oder nur böse zu sein. Dass viele Darsteller noch dazu neigen, beim Spielen ein bisschen zu dick aufzutragen, hebt das Schablonenhafte nur noch mehr hervor.

Schön und gut, dass Groos darauf achtet, sein Zielpublikum nicht zu überfordern. Aber ein paar Facetten an den Schulhof-Rowdies würden die jungen Zuschauer sicherlich nicht verwirren. Und mutmaßlich käme es auch mit etwas subtileren Gags zurecht - in den Harry Potter-Filmen musste sich zumindest nie jemand in die Hose machen oder drei Tage lang an Durchfall leiden, um die Zuschauer zu amüsieren.

Die Vampirschwestern bekommt 3,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Annekatrin Liebisch)

Die Vampirschwestern Bewertung
Bewertung des Films
710

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