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Eureka

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Eureka Kritik

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Eureka Kritik
0 Kommentare - 23.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Eureka" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Im Jahr 1925 stößt der Abenteurer Jack McCann (Gene Hackman) nach langer Suche auf eine unerschöpfte Goldader. Damit wird er quasi über Nacht zu einem der reichsten Männer der Welt. Zwanzig Jahre später lebt er als verschlossener Millionär auf seinem Landsitz Eureka in der Karibik. Geplagt von alten Erinnerungen gibt es nur noch zwei Dinge, die ihm wichtig sind: Sein Reichtum und seine Tochter Tracy van Horn (Theresa Russell). Doch eines Tages läuft plötzlich alles schief.

Ein Mann findet Gold. Blutgold, daß durch puren Überlebenswillen sein Leben für immer verändern sollte. Es sind die 1920er Jahre und eine lange Zeit des Ausharrens und Durchhaltens, der akribischen Suche ist beendet. Dafür gebührt ihm wohl Respekt. Jack McCann, der sich von nichts und niemandem etwas sagen lässt und eben eine ganz besondere Person sein muss. Zumindest will der Film das zu weiten Teilen erzählen. Nun sind die Jahre aber doch ins Land gezogen und McCann lebt inmitten der 1940er auf einem wunderschönen Anwesen, mit Frau und Tochter und hat genügend Speichellecker um sich herum, die alle wohl an sein Geld wollen. Das zumindest glaubt er und irgendwo ist es dann wohl auch wahr. Nun ist Eureka von Nicolas Roeg in eigenen Momenten eindeutig als dessen Werk zu identifizieren. Der Regisseur von Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973), mit surrealem, vergangenem und einfachen Einschüben von Bildern, die eine Art psychedelischen Trip vermuten lassen. Nur scheint die Dosis diesmal kaum eine Wirkung zu zeigen. Ähnlich wie auch der Film eigentlich kaum eine Wirkung zeigt, mäandert er doch um das eindeutige und unaufhaltbare herum.

Klar ist hier so eine Art Rise-and-Fall-Film zu erwarten. Die waren ja in den 1970er und 1980er Jahren auch ziemlich populär. Beispiele wären hier sicherlich Scarface (1983) oder auch Der Pate (1972). Man muss auch sagen, daß letzterer sicherlich als Vorbild hergehalten hat, wenn es darum geht den Film zu planen. Immerhin ist hier wieder die Familie als kapitalistisches Unternehmen, daß durch einen Anwalt gestützt wird zu sehen. Neu erfindet Eureka das Rad dabei sicherlich nie und insgesamt mag der Film, der einen viel zu guten und viel zu großen Cast aufweist, auch einfach zu klar zu sein. Natürlich hat man seine Freude an Darstellern wie Hackman, Hauer, Pesci oder eben Rourke. Gerade Pesci gibt in seinen wenigen Momenten eine durchaus eindringliche und diabolische Leistung ab. Nun wirkt er hier eben keineswegs wie ein Clown. Das Heilmittel der Gier ist hier das Heilmittel der Wahl. Liebe soll es sein, denn Töchterchen möchte einen Mann heiraten, Frauchen ist Alkoholkrank und sein Geschäftspartner wird zunehmend paranoid. Und ja, da ist eben besagter Mafiaboss, der eben auch noch sein Anwesen abkaufen möchte. Ganz ehrlich, komplex ist dieser Film aber nie, weil die einfache Botschaft hinter allem schwebt, daß sich entweder alles im Leben rächt, oder so etwas wie Erfolg und Macht keine Dauerzustände sein können. Natürlich gibt es da noch weitere Dinge, über die Eureka spricht. Aber ja, Perfektion und der darauffolgende Fall, darauf will dieser Film unweigerlich hinaus.

Nun muss man sagen, daß das eben einfach ist. Es ist von Anfang an klar, wo die Reise hingehen wird und trotz dessen, daß man hier so viele Figuren hat, die auch allesamt von sehr guten Schauspielern verkörpert werden, kann Roeg hier nichts weiter mit anfangen, als die Gewalt folgen zu lassen. Diese ist einerseits schon ein Schlag in die Magengrube, aber anderseits auch keineswegs so schockierend, daß man schlaflose Nächte bekäme. Insgesamt wirkt der Film eher Süß und niedlich in seinem Anliegen, als wirklich virtuos. Vorbilder hat das Werk dabei genügend. Diese sind auch recht divers, setzten sie sich doch aus den eben genannten Werken zusammen, aber auch aus Der große Gatsby (1974) oder eben dem Lieblingsfilm aller amerikanischen Kritiker Citizen Kane (1941). Nun ist Roeg ein Regisseur, der schon gute Bilder erzeugen kann. Sie sind immer sehr schmutzig, rabiat und ehrlich gesagt mitunter verstörend. Das mag ihn so ein wenig als Regisseur auszeichnen und trifft in jedem Fall auch auf Eureka zu. Kontraste entstehen dann eben aus der Kälte heraus, die das Handeln, das mörderische Handeln erfordern, hin zu der Wärme, die eben auf falschen Taten basiert. Und letzten Endes muss die Lüge auffliegen, weil es hier auch eine dysfunktionale Familienstruktur gibt, die der Hauptfigur eben ihre Kräfte nach und nach nimmt. Nicht, weil die Familienmitglieder alle so kaputt wären, aber weil sie auch sein Schwachpunkt sind.

Die Tellerwäscher-zu-Millionär-Geschichte spielt hier immer wieder mit der Vergangenheit und lässt dabei den Eindruck entstehen, daß es so etwas wie einen Aufstieg im eigentlichen Sinne gar nicht geben kann. Natürlich ökonomisch, natürlich auch vom Ansehen. Aber gewisse Dinge, die im Charakter stecken, bleiben wohl immer gleich. Und die Auseinandersetzungen sind eben darauf zurückzuführen, daß der Mensch sich hier immer nur versucht in seiner Position zu erhalten, oder seine Macht auszubauen. Doch das macht Eureka eben nicht einzigartig, sondern konventionell.

Irgendwo in dieser seichten Allegorie liegt ein wirklich guter Film begraben. Doch Eureka ist das nicht, weil er zu klischiert vorgeht und dem Zuschauer Dinge erklärt, die man schon tausende Male besser gesehen hat. Perlen vor die Säue sind dann eher noch der Cast, der sich, angeführt von Gene Hackman deutlich sehen lassen kann. Aber ansonsten ist das eher nichtssagend.

Eureka Bewertung
Bewertung des Films
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