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Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

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Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik
0 Kommentare - 14.07.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins" ist.
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Bewertung: 4 / 5

Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein IMF-Team sollen eine neuartige Waffe ausfindig machen, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Bei einer Mission gelangt das Team an den sogenannten Schlüssel, der Hunt aber von der Diebin Grace (Hayley Atwell) schon bald darauf gestohlen wird. Unterdessen spielt die Zeit gegen sie, als auch der mysteriöse Gabriel (Esai Morales) hinter dem Schlüssel her ist.

Intrigen, Fallen, Spiel mit dem Schatten und vielleicht die ein oder andere Offenbarung. So ähnlich gehen wohl die Grundzüge eines Spionage-Thrillers oder Agentenfilms. Ein Genre, daß eine interessante Metaphorik hervorruft, wenn es darum geht, den Menschen in den wohl belastendsten Situationen überhaupt zu zeichnen. Der Unterschied zu anderen Blockbusteralternativen ist hier, daß dieser Mensch, ähnlich wie James Bond, eben nur ein Mensch ist, der die Absurdität des Möglichen zeichnet, während Superhelden auch völlig absurdes Zeug machen, daß aber in den wenigsten Fällen real ist. Dem vorangestellt, muss man natürlich sagen, daß die Mission: Impossible-Filme sich nie dadurch auszeichneten, besonders vielschichtige Plots zu haben. Irgendwer muss irgendwas beschaffen. Irgendwer ist irgendwie böse und so weiter und so fort. Vielleicht ist das genau das Kernproblem, daß Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ausmacht, weil er eben nicht sonderlich einfallsreich ist und mit seiner Kritik am Technizismus der Menschheit durchaus richtig liegt, aber dabei vielleicht auch für das Genre ein wenig zu weit über dem steht, was die Reihe bis dato ausmachte. Überdies ist man immer noch ein wenig verwundert, was Ethan Hunt angeht. Die Figur, die einmal ihre große Liebe fand, zeichnete sich vielleicht noch nie dadurch aus, so polygam zu sein, wie es James Bond ist. Doch irgendwie ist man schon davon verwundert, daß die Reihe jetzt auch seit etlichen Teilen die ein oder andere Romanze ausbaut und andeutet, nur um das wiederum ins Nichts führen zu lassen. Dann muss man das auch gar nicht erst in Szene setzten.

Trailer zu Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Über diese kleineren Querelen hinweg, die durchaus zu verschmerzen sind, durfte man ja schon im Vorhinein zu Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins einiges erwarten. Schließlich bestehen diese Filme eigentlich aus den realsten und gleichzeitig absurdesten Superlativen der Filmgeschichte. Und das ist eben ein Ritt, nicht sonderlich aufschlussreich über irgendwas, weil Cruise auch seit jeher, wie auch in diesem Film einen seltsamen Konservatismus, gefolgt aus einer gewissen Staatstreue propagiert. Sicherlich, seine IMF-Truppe operiert irgendwo am Rande der Legalität und auch darüber hinaus, ist aber immer geprägt davon, die einfachen Leute zu beschützen und eben das Land, daß sie lieben, irgendwo zu verteidigen. Im Gegensatz zu Fast & Furious 10 (2023) nimmt das noch keine peinlich pathetischen Züge an, ist aber indes durchaus pathetisch gehalten. In seinem Kern will der Film natürlich, mit einer allmächtigen KI auf ein modernes Problem hinaus. Es ist natürlich gleichsam auch eines, daß in so ziemlich jeder Dystopie und jedem schwermütigen Science-Fiction-Film zu finden ist. Man erinnere sich nur mal Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979), der ähnliche Töne anschlug. Das wirkt vielleicht für dieses Franchise zunächst etwas seltsam, weil sich daraus auch so eine Missionsfrage, wie „Ja, also es gibt so’n Ding, das will so’n Ding und damit kann es die Welt zerstören und nun müssen sie es aufhalten“ entwickelt, aber sei’s drum.

Das hält einen wirklich nicht davon ab, den Film wesentlich schlechter zu finden. Im Gegenteil, daß hat sogar einen gewissen Charme. Überdies ist Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ein Film, der eben diese Grundprämisse nutzt, um seine Figuren von A nach B zu hetzten und immer wieder in neue Situationen zu werfen. War es im direkten Vorgänger Mission: Impossible – Fallout (2018) noch so, daß ein unglaublich brachialer Faustkampf zum absoluten Highlight gehörte, will dieser Film hier auf höhere Action-Setpieces hinaus. Und man merkt das. Wie es Christopher McQuarrie hier schafft, vom einen in den nächsten Superlativ zu kommen, ohne, daß man das nur noch als absurd empfände, ist beispiellos. Dadurch wird das Pacing auch nahezu perfekt. Mitunter kommen da zwar Anleihen an frühere James Bond-Filme hervor, gerade wenn es um das exzentrische Auftreten einiger Figuren geht. Aber auch das ist innerhalb des Genres durchaus angenehm und fast schon wieder charmant. Die Frage nach einem Stunt-Oscar solle spätestens nach Ersichtung dieses Films vollständig geklärt sein, weil Cruise auch hier wieder, durch seine wahnwitzige Einsatzbereitschaft, die Grenze zwischen Film und Realität auszureizen weiß. Der Trend scheint ja momentan auch wieder Richtung handgemachter Action zu gehen, was ja auch eindrucksvoll der ebenso starke John Wick: Kapitel 4 (2023) bereits unter Beweis stellte.

Daß der Film dabei die natürliche Romantik vergangener Tage des Kalten Krieges auferleben lässt, sei mal dahingestellt. Was haben die nur immer wieder mit U-Booten? Nein, davon angesehen macht das einfach nur Spaß. Weiß nicht, wann man das zuletzt mal über einen solchen Blockbuster sagen könnte. Höchstens eben jener genannter mit Keanu Reeves. Da schauen sich einfach fast drei Stunden so weg, als habe man fünf Minuten Film gesehen. Und das liegt eben daran, daß der Film sich immer wieder abwechselt. Von Verfolgungsjagden, zu Partys, zu Kämpfen um einen Zug herum, Stürzen in den freien Fall, nebenbei mal eine Bombe entschärfen und so weiter und so fort. Der Film weiß um viele dieser Klischees und nutzt sie gekonnt aus. Dabei fällt auf, daß der Film vielleicht sogar noch eine Spur witziger ist, als seine Vorgänger. Und das macht es ebenso sympathisch. Und da fügt sich besonders der weibliche Cast neben Tom Cruise perfekt ein. Normalerweise wird sowas ja schnell zur unangenehmen Pseudo-Revolution verklärt, wenn man sich dann hinstellt und sagt, daß auch Frauen aufs Maul hauen können. Ja, natürlich. Stand das zur Debatte? Und deshalb funktionieren eben auch die Neuzugänge ziemlich gut. Gerade Atwell mit ihrem Charisma, aber auch Pom Klementieff, die ein wirklich ungnädige, klischierte Figur abbekommen hat, schafft es diese durch ihre Physis im Gedächtnis zu halten.

So viel nachdenken kann und sollte man vielleicht über den Film nicht. Nicht, weil er unglaublich dumm wäre. Allerdings ist er eben sehr einfach. Dennoch liefert Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins nahezu drei Stunden grandiose Unterhaltung, die immer abwechslungsreich, kreativ und in einigen Belangen absolut absurd ist.

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Bewertung
Bewertung des Films
810

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