Bewertung: 4.5 / 5
William Shatner war nicht nur Captain Kirk, dass er auch andere Rollen spielen kann, zeigte er 1977 in [b]Mörderspinnen[/b]. Dort spielt er den Veterinär Rack Hansen, der seltsamen Vorkommnissen nachgeht. Tiere verschwinden und sterben auf mysteriöse Weise. Wie sich schnell herausstellt, haben sich die örtlichen Vogelspinnen verändert. Sie sind giftiger und aus Ermangelung an Nahrungsquellen (verursacht durch den Menschen) aggressiver geworden. Nach und nach kommt es auch zu Übergriffen auf Menschen, doch bevor Hansen etwas unternehmen kann, kommt es zur Katastrophe. Der Titel [b]Mörderspinnen[/b] mag etwas plakativ erscheinen und ist es letztlich auch und auch wenn der Originaltitel [b]Kingdom of the Spiders[/b] dort schon deutlich griffiger ist, tut dies den Qualitäten des Films natürlich keinen Abbruch. Die 70er waren ein Garant für schaurige Zukunftsszenarien. [b]Mörderspinnen[/b] schlägt auch in diese Kerbe und warnt vor unsachgemäßen Einsatz von Pestiziden mit dramatischen Folgen. Dabei folgt der Film dem typischen Muster der Tierhorrorfilme. Eine kleine Ortschaft, hier mitten in der Wüste, ein Wissenschaftler der die Gefahr erkennt und bannen will, ein Bürgermeister der seine Fälle davon schwimmen sieht und ein (dieses Mal mehrere) Tiere die eine Bedrohung darstellen. [b]Der weiße Hai[/b] lässt grüßen. Und wenn schon, eine unverwüstliche Formel funktioniert einfach immer und gerade damals war sie noch nicht ganz so verbraucht wie es heute der Fall ist, wobei Filme dieser Art mal wieder ein Segen wären. So alt der Film auch ist, für mich hat [b]Mörderspinnen[/b] nichts von seiner Faszination von damals verloren. Natürlich ist es schön William Shatner mal in einer anderen Rolle zu sehen, aber in so einen für ihn untypischen Film noch mehr. Während es sein Kollege Leonard Nimoy ein Jahr später mit Körperfressern zu tun bekam, sind es bei Shatner Vogelspinnen. Was den Film dabei so herausragend macht und dafür sorgt, dass der Film auch heute noch funktioniert, sind die Tricks. Hier gibt es keine Computerspinnen oder Attrapen, es wimmelt nur so überall von echten achtbeinigen Monstern. Und sie sind wirklich überall und jedes Mal wenn ich den Film sehe, frage ich mich, wie das gemacht wurde. Das die Schauspieler überhaupt mitgemacht haben, bei dieser Spinneninvasion, ist unglaublich. Heute wäre so ein Film, wohl auch zum Schutz der Tiere, nicht mehr so umsetzbar. Dies ist aber auch einer der Gründe, warum Filme heute nicht mehr diese Wirkung entfachen. Ein unechter Wolf bleibt ein unechter Wolf, eine unechte Spinne eine unechte Spinne, wohingegen das echte Tier wirklich auch eine Reaktion beim Zuschauer auslöst und dann auch eher zum Nachdenken anregt. Und das wird [b]Mörderspinnen[/b] auf jeden Fall erreichen. So vorhersehbar die Grundhandlung ist, so meisterlich ist doch der gesamte Spannungsaufbau und die Auflösung des Films. Denn im Gegensatz zum Jahr 2015 hatte man 1977 noch Mut, wollte Zuschauer schockieren und wachrütteln, ein Zeichen setzen. Und so scheuten sich die Macher auch nicht vor einem radikalen Ende zurück, welches in der Form auf jeden Fall im Gedächtnis bleibt. Wer auf guten Tierhorror steht und den Film noch nicht kennt, der sollte [b]Mörderspinnen[/b] auf jeden Fall nachholen. Hier macht man nichts verkehrt.
Mörderspinnen Bewertung