Bewertung: 4 / 5
Das von Legendary kreierte MonsterVerse, beginnend mit Godzilla im Jahr 2014, hat mit Monarch: Legacy Of Monsters seinen ersten Serienableger erhalten. Wenn es um Godzilla geht, ist Größe enorm wichtig und keine Kinoleinwand zu klein. Kann eine Serie da überhaupt funktionieren? Funktioniert Godzilla im Serienformat? Die Antwort fällt eindeutig aus: Ja.
Monarch: Legacy of Monsters Review
„Monarch: Legacy of Monsters“ setzt nach dem verheerenden Kampf zwischen Godzilla und den Titanen an, bei dem San Francisco in Schutt und Asche gelegt wurde und die Menschheit von der Existenz von Monstern erfahren hat. In der Serie treten nun zwei Geschwister in die Fußstapfen ihres Vaters, um das Geheimnis ihrer Familie und deren Verbindung zu der mysteriösen Organisation namens Monarch aufzudecken. Die Hinweise führen sie in die Welt der Monster und schließlich zu Army-Offizier Lee Shaw (Kurt Russell und Wyatt Russell).
Trailer zu Monarch: Legacy Of Monsters
Wir sollten uns wohl zunächst um die wichtigste Frage in Zusammenhang mit dieser Serien kümmern: Darf man sich auf Auftritte von Godzilla und Co. freuen und sind diese qualitativ mit den Auftritten im Kino vergleichbar? Sicherlich ist die Erwartungshaltung hier entscheidend. Ihr solltet euch bewusst sein, dass diese Serie nicht ohne Grund Monarch heißt und man den Namen Godzilla nicht ohne Grund nicht im Titel findet. Es geht in Monarch: Legacy Of Monsters hauptsächlich um die Organisation und um die Menschen, die mit ihr zu tun haben.
Und dennoch, vor allem wenn ihr wenig bis gar nichts erwartet, werdet ihr begeistert sein. Denn ja, Godzilla bekommt seinen Auftritt in der Serie, sogar mehr als nur einen. Und er ist nicht allein, auch andere Titanen dürfen vorbeischauen, von denen man einige hier zum ersten Mal überhaupt sieht. In fast jeder Episode dürft ihr euch über entsprechende Auftritte freuen. Am ehesten lässt sich das Einbinden der großen Monster mit dem Film von 2014 vergleichen, wo auch mehr die Menschen im Fokus standen.
Und was die Optik betrifft, so gibt es nahezu keinen Unterschied zu den Kinofilmen. Monarch: Legacy Of Monsters sieht unfassbar gut aus. AppleTV+ wird seinem Ruf hier erneut gerecht. Die Serie könnte locker auch auf der großen Leinwand laufen und man würde keinen Unterschied zu den Kinoproduktionen feststellen.
Dies betrifft nicht nur die Effekte rund um die Titanen. Die ganze Serie sieht wirklich toll und extrem hochwertig aus. Die Ausstattung, die Locations, die Bildqualität. Es gibt aktuelle Kinofilme mit Budgets von über 200 Mio. $, die nicht so gut aussehen wie diese Serie.
Angesiedelt ist die Geschichte nach dem ersten Film im Jahr 2014 und noch vor Godzilla 2 - King of the Monsters. Dies hat einige Nachteile auf die Story bezogen, denn aufgrund der Vorkenntnisse durch die weiteren Filme weiß man als Zuschauer meistens mehr als die Figuren in der Serie und kennt bereits die Lösungen zu einigen der hier noch offenen Mysterien. Dies nimmt der Serie etwas an Spannung.
Die Geschichte springt dabei zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Neben der Hauptstory, die im Jahr 2015 stattfindet, springen wir auch immer wieder zurück in die 1950er Jahre und bekommen so die Gründung und Anfangszeit von Monarch gezeigt. Und dies bringt uns auch zu einem der größten Highlights dieser Serie, nämlich zur Figur des Lee Shaw. Dieser spielt in den 1950er Jahren eine wichtige Rolle bei der Gründung von Monarch und hat auch im Jahr 2015 eine enorm wichtige Bedeutung. Gespielt wird er in älteren Jahren von Kurt Russell und in jüngeren Jahren von Wyatt Russell, im echten Leben Vater und Sohn. Die beiden machen es enorm gut, ein und dieselbe Figur in unterschiedlichen Lebensphasen zu verkörpern und die optische Ähnlichkeit, die durch einige tolle Einstellungen schön eingefangen wird, unterstreicht das ganze zusätzlich. So ist die Figur des Lee Shaw selbst ein eindrucksvoller Effekt, jedoch kommt dieser ganz ohne Computertricks aus und wird rein schauspielerisch zu Leben erweckt.
Im Zentrum der Serie stehen jedoch die Geschwister Cate und Kentaro Randa. Nachdem beide auf ein Familiengeheimnis gestoßen sind, werden sie in die Geschichte von Monarch mit hineingezogen. Um nichts zu spoilern, belassen wir es inhaltlich dabei. Ebenfalls hineingezogen wird deren bekannte May. Es geht in der Serie vor allem um die Geschichte dieser drei. Und dies könnte für einige ein Problem darstellen, vor allem, wenn man einzig an Godzilla und den Titanen interessiert ist.
Im Laufe der Zeit sind uns die drei jedoch durchaus ans Herz gewachsen und wir würden sogar von den bisher besten, menschlichen Charakteren im Monsterverse sprechen. Wenngleich die Messlatte hierfür auch nicht hoch lag. Dies liegt sicherlich auch daran, dass wir ihre Charaktere, wie auch Shaw, über einen längeren Zeitraum kennenlernen dürfen. Vor allem in Verbindung mit der hochwertigen Produktion und den Auftritten der Titanen wurden wir so Episode für Episode immer tiefer in die Serie hineingezogen.
Fazit
Anders als in den Filmen, wo dies nur oberflächlich behandelt wurde, bekommen wir hier erstmals einen tieferen Einblick in eine Welt, in der Titanen existieren. Insgesamt haben Apple und Legendary ganze Arbeit geleistet. In Verbindung mit spannenden Charakteren und einer extrem hochwertigen Produktion ist etwas durchaus sehenswertes entstanden. Monarch: Legacy Of Monsters ist ein Muss für jeden Godzilla-Fan, aber auch für solche, die es vielleicht erst noch werden wollen.