Bewertung: 3.5 / 5
* Hintergrund
Mit seinem Debütroman READY PLAYER ONE aus dem Jahre 2010 schuf Autor Ernest Cline einen netten, aber nicht perfekten Unterhaltungsroman. Der Roman selber war und ist seit seinem Erscheinen Teil von Diskussionen, denn feierte er nicht nur Erfolg auf wirtschaftlicher Ebene. Was ist an READY PLAYER ONE so besonders? Der Titel ist Nostalgie absolut. Eine simple Video-Spielhandlung von Zero-to-Hero angereichert mit einer enorm großen Anzahl an Referenzen der globalen Popkultur.
Zugegeben ich hatte zwar schon recht früh von dem Buch erfahren, war aber noch nicht so sehr daran interessiert, bis ich dank meiner moviejones.de Mitgliedschaft dann den Entschluss fasste. Ich kaufte es mir Es war ja auch zu der Zeit als der Filmumsetzung von Steven Spielberg sich schon in der Vorproduktion befand. Das Buch ist unterhaltsam und ich kann es nur empfehlen es zu lesen. Es ist ein toller Trip. Nun ist die Verfilmung des Buches in den deutschen Kinos gestartet. Doch bevor zu dem Film an sich komme, etwas mehr Hintergrund.
Trailer zu Ready Player One
Steven Spielberg ist der Regisseur dieses Filmes und der Autor des Filmes nannte ihn seine Quelle für das Buch, also erfüllte sich hier für den Autor ein Traum. Spielberg zählt nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch erfolgreichsten und berühmtesten aller Filmemacher: Obwohl ich Fan der japanischer Unterhaltungsindustrie bin, so kenne ich natürlich auch Werke Spielbergs. Filme wie DER WEIßE HAI (1975), DER SOLDAT JAMES RYAN , SCHINDLERS LISTE (1993), UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART (1977), die beiden ersten JURASSIC-PARK-Teile (1993+1997) oder die beiden Trilogien um ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT (1985-1990) und INDIANA JONES (1981-1989) sind mir geläufig. Allgemein aber gesagt haben mich bis auf alle seine Filme auf ihre Art hin unterhalten. SCHINDLERS LISTE (1993) und UNHEIMLICHE BEGNUNG DER DRITTEN ART (1977) aber finde ich sind die absolut besten Film den er machen konnte. Das ist die humanistische Seite in mir, die so spricht. Jedoch als Fan des Tierhorrors sozusagen, sind DER WEIßE HAI (1975) sowie die beiden ersten JURASSIC PARK Teile (1993+1997) auch sehr gut, denn damit verbinde ich auch sehr gute Unterhaltung. Da ja beides auch auf einer Vorlage existiert, kann ich hier Spielbergs Talent loben die besagten Geschichten, natürlich filmisch gut adaptiert zu haben. Bei den Trilogien um ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT (1985-1990) und INDIANA JONES (1981-1989), muss ich folgendes sagen. Sie haben mich unterhalten ja, aber sie hinterließen jetzt keinen dauerhaften positiven wie negativen Stempel bei mir. Einzig der - zum Zeitpunkt dieser Kritik - vierte INDIANA JONES-Film war nicht gut. Für mich war und ist dies eine Trilogie, die sinnvoll und auch geschichtlich perfekt abgeschlossen wurde.
Spielberg, der ja 1992 GODZILLA - KING OF THE MONSTERS (1956), sprich die US-Fassung des 1954er GODZILLA als den „the most masterful of all dinosaur movies because it made you believe it was really happening.“ bezeichnete, machte damit klar: er ist wie ich Godzilla-Fan. Wenn auch ich zu dieser Filmfassung ein eher gespaltenes Verhältnis habe. Spielberg ist nicht wie beispielsweise Guillermo Del Toro oder Steven DeKnight Fan des gesamten Genre jedoch, ich respektiere ihn dafür.
Nun aber von 2007 bis 2017 brachten er als Produzent und Regisseur Michael Bay das Franchise TRANSFORMERS, da ja eine japanisch-us-amerikanische Kooperation ist, zum ersten Mal nicht klassisch animiert, sondern in Live-Action auf die große Leinwand. Spielberg und Bay erstellten in diesen 10 Jahren fünf Live-Action-Filme, die mich alles andere als glücklich stimmten. Ich respektiere den Versuch der beiden dieses Franchise in Live-Action-Form zu wandeln, doch es zählt ja nur das Endergebnis. Und jenes ist mehr als beschämend. Diese Pentalogie an Filmen gebar gutes bis sehr gutes und sogar für meine Wahrnehmung perfektes, die Filme an sich aber waren und sind ein Alptraum für mich als Fan. Hier hat Spielberg in voller Absicht mehr zerstört als gut gemacht. Ich hasse ihn nicht, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er als Fan diese Filme produziert hat. Das ist für mich einfach unvorstellbar.
Das führt mich nun erneut zu READY PLAYER ONE. Leider wurde ich auch dieses Mal Opfer von (un)absichtlich geposteten Spoilern, aber nun gut. Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man international im Web unterwegs ist.
Hat aber Spielberg es geschafft seine Weste wieder ein wenig zu reinigen? Sprich hat er verloren gegangenes Vertrauen wieder erlangt? Das erfahrt ihr nun jetzt. Diese Kritik beinhaltet Spoiler!
READY, READER ONE?
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* Prelude:
Heute, der 07.04.2018 sah ich READY PLAYER ONE in 3D. Wie ihr schon wisst, halte ich 3D für noch unnützen Ballast. Das war erneut der Fall. Es war nur eine künstliche Verteuerung des ohnehin schon ergänzenden Überlängen-Zuschlages. Nun aber der Tag. Nach der Arbeit ein bisschen ausgeruht und für eine Stunde Schlaf, ging es für mich dann nach dem Mittagessen in den Zug zum Nachbarstadtskino. Die Sonne schien, es war warm und ich hatte nichts besseres vor als ins Kino gehen, wobei alle Welt draußen in den Eiscafè zu sitzen schien.
Aber ein Eis kann ich immer essen. Ein Filmerlebnis kann sich ähnlich wiederholen, aber ist niemals 1:1 identisch. Es stellte auch im Rahmen meiner Zeit die einzige Gelegenheit da den Film vor seiner kommenden Heim-Kino-Veröffentlichung im Kino zu sehen.
Nun war ich schon eine Stunde vor Kino-Öffnung da, weil ich ja den Zugverkehr kenne. Meistens kommt der Zug später und so geschah dann auch. Das Nachbarstadtskino verlangt eine Abholung der vorbestellten Tickets 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, also genau zur Öffnung. Die erste halbe Stunde verbrachte ich mit einem kleinen Stadtbummel, bevor ich dann zum Kino ging. Zunächst war ich alleine im Kino, bevor dann zwei Paare Jugendlicher; höchstens 17 Jahre alt neben mir im Kino platz nahmen.
Doch bevor meine Mitzuschauer kamen, spielte das Kino wie üblich ein bisschen Musik. Diese habe ich euch mal aufgelistet:
America - The Last Unicorn (1982)
Blue Swede - Hooked On A Feeling (1974)
Electric Light Orchestra - Mr Blue Sky (1977)
Jamiroquai - Shake It On (2017)
Ich saß kaum im Sessel als THE LAST UNICORN anfing und ich anfangen musste zu weinen. Ich dachte, wie bitte; was? Von allem was ich wusste, war der us-amerikanische-japanische Animationsfilm von 1982 basierend auf dem gleichnamigen Roman von Peter S. Beagle weder in der Romanvorlage von READY PLAYER ONE durch Ernst Cline, noch im Soundtrack der Film-Adaptation durch Steven Spielberg, orchestriert durch Alan Silvestri referenziert. Hatte ich etwas verpasst?
Ich war so überrumpelt worden. Ich dachte mich tritt echt gleich ein Einhorn?! Die weiteren Tracks waren ebenfalls eine gute Einstimmung auf den Film, denn in den Lyrics und von der Stimmung passen sie wunderbar zu READY PLAYER ONE.
Nach einem kurzen Werbeblock bestehend aus den üblichen lokalen Unternehmen und Filmtrailern für die nächste Zeit, ging es dann nun endlich los.
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* Story: der Film und sein Universum
Die Welt des Jahres 2048 ist in ihrer Realität ein einziges Dystopia. In dieser Welt bietet einzig die OASIS, eine Virtuelle Realität geschaffen durch einen Mann names James Halliday. Die OASIS bildet die einzig noch verbliebene Möglichkeit nicht vollständig verrückt zu werden. Zumindest für diejenigen die die Realität nicht ertragen können oder wollen.
Es ist die Fortführung gegenwärtiger Entwicklungen, die noch nicht abgeschlossen ist.
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* Die Darstellungen und Entwicklungen gegenüber dem Buch
Also ich mache es so kurz wie möglich, weil ich hier was das Thema-Buchverfilmung sehr negativ ausholen könnte.
Hier versagt der Film so groß, so scheinbar unendlich groß. Es wird einfach keine Erklärung des wieso und weshalb gegeben. Das kann ich nicht so hinnehmen. Ferner, der Film setzt es so an, dass Wade selber in Columbus wohnt, statt wie im Roman in Oklahoma City. Sprich die Distanz zu IOI ist hier zu nah.
Positives neben den Referenzen, die ich gleich erwähnen werde, hat der Film aber dennoch. Der Film ist wie ein Kinderfilm der 1980er aufgebaut und es machte dennoch einen Riesenspaß so was mal wieder zu sehen. Auch wenn die Protagonisten niemals in Gefahr schweben, als reines emotionales Abenteuer auf einem extremen visuellen, akustischen und emotionalen Nostalgie-Orgasmus: ein Wahnsinns-Trip! Ich hätte nie gedacht, dass 140 Minuten Spielzeit so schnell um sein könnten.
Doch leider unterscheidet sich der Film von all seiner CGI-Pracht nicht wirklich von anderen gegenwärtigen Hollywood-Filmen und sorgte jetzt in Bezug auf seine visuelle Gestaltung jetzt nicht für einen offenen Mund des Erstaunens. Es waren die Referenzen als Eye-Catcher, der Soundtrack und eben die Abenteuer-Handlung, die mich doch bei Laune hielten.
Jetzt gehe ich auf die Referenzen etwas ausführlicher ein. Im Spoiler-Tag. Da das das Drehbuch zum Film von Zak Penn und dem Schöpfer Cline zusammen verfasst wurde, haben wir eine Situation vor uns wonach der Schöpfer sein eigenes Werk auch überarbeitete.
** Godzilla
Godzilla wird ja im Roman eher indirekt referenziert. Er taucht nicht selber auf, aber seine Werke nebst der unmittelbaren Konkurrenz durch Gamera, Ambassador Magma und Ultraman finden sich dort.
Die Endschlacht um Schloss Anorak auf Planet Doom wird ja durch das Auftreten Mechagodzillas im Roman wie Verfilmung episch. Im Roman ist dabei die Rede von Kiryu, der Mechagodzilla-Inkarnation aus den Jahre 2002 bis 2003. Filmisch ist Kiryu die dritte Inkarnation des Charakters. Cline benutzte ihn wahrscheinlich, weil dies zum Schreiben/ Erscheinen des Buches dies der damals aktuellste Mechagodzilla war. Den Mechagodzilla aus der gegenwärtigen Anime-Trilogie (2017-2018) konnte er ja nicht vorhersehen. Was ja auch nicht schlimm ist. 1).
Nun für die Film-Adaptation taucht zu meiner persönlichen Freude und Überraschung tatsächlich Mechagodzillla auf, aber es ist nicht Kiryu! Auch nicht der 1974+1975 oder gar 1993. Nein, auch nicht der „Ersatz“ in Form von Cybersaur aus den von 1987 bis 1996 publizierten Comics bei Dark Horse.
Dieser Mechagodzilla stammt auch nicht aus einem Game, diese Inkarnation ist vollständig für diesen Film geschaffen worden! Ich war echt baff, denn dieses Design Mechagodzilla vereint viele Elemente der bisherigen Inkarnationen und schafft es sogar das Legendary Design von 2014 + das japanische von 2016, sowie den nur als Poster und Actionfigur existierenden Mechagodzilla entworfen von Noriyoshi Ohrai, in Kombination zu bringen. Die Film-Designer die diesen Mechagodzilla erschufen, haben es geschafft. Dieser Mechagodzilla ist visuell und charakterlich eine Bedrohung, absolut wunderbar! Einfach mein Höhepunkt!
Doch es gibt eine Sache, die ich nicht verstehe. Wenn Warner Brothers sich den Namen Mechagodzillas sichern konnte, warum dann nicht das Design von 2002+2003 wie es Buch steht? Ich wüsste jetzt keinen Grund oder kann auch nicht vermuten, warum Toho sich hier quer stellte und hier diktierte, dass ein vollständig neues Mechagodzilla-Design her musste.
Mechagodzilla ist wie im Buch der Avatar Sorrentos, des Chefs der Antagonisten-Fraktion der IOI, der Sechser. Sorrento, bevor um seinen Avatar Mechagodzilla entsteht, sucht aus einer Liste von Möglichkeiten. In einem Bruchteil einer Sekunde meine ich den sogar das eben erwähnte Mechagodzilla-Design von Ohrai erkannt zu haben.
Wäre es möglich, dass Sorrento hier nicht eine Auswahl traf, sondern vielleicht sogar in ganz kurzer Zeit einen Mechagodzilla aus den bestehenden Inkarnationen zusammenführte? Eine spannende Idee!
Eine weitere sehr erfreuliche Referenz meinerseits ist die Verwendung von Akira Ifukubes Musikthema für Godzilla neu arrangiert durch Silvestri. Die Gänsehaut, die ich bekam war überall zu spüren! Ganz toll!
Innerhalb des Romans hat Wade auch die Wahl sonst auch Jet Jaguar für sich zu nutzen, doch der Film unterschlägt diese Möglichkeit vollends. Aber auch wenn die Musik bei mir Gänsehaut erzeugte, so ging doch Godzillas Thema doch bei mir im Kino eher unter. Die anderen Geräusche im Film waren lauter.
** Gundam
Das Auftauchen und der Kampf des RX-78-2 Gundam gegen Mechagodzilla war ist und das zweite Highlight des Filmes für mich. 2).
Die Vorlage im Kampf gegen Mechagodzilla nutzt ja hier Wade, der sich kurz in den Original-Ultraman mithilfe der Beta-Capsule von 1966-1967 verwandelt und dann wie in der TV-Serie nur 3 Minuten Zeit hat seinen Gegner zu erledigen, bevor er dann keine Energie mehr hat. 3). Der Mobile Suit des titel-gebenden Franchises MOBILE SUIT GUNDAM hat hier das Zeitlimit Ultramans bekommen, was im Original-Anime von 1979-1980 aber nicht der Fall ist. 4). Die Choreographie war sehr nett und auch dem Anime entlehnt, aber: wo sind bitte die so typischen Soundeffekte eines Mobile Suits geblieben? Das hat einen Hauch von der so typischen US-amerikanischen Verwurstung und Adaptierung Godzillas und Anime wie GO LION + DAIRUGGER XV zu VOLTRON beziehungsweise oder ROBOTECH, der amerikanisierten Fassung von MACROSS, SOUTHERN CROSS, MOSPEADA, MEGAZONE 23 & weitere inne. Diese Referenz war an sich auch wichtig, ist aber nach wie vor bitterer Natur.
Nun ist es ja im Film so, dass es Daito ist, der den Gundam gegen Mechagodzilla im Kampf steuern darf. Im Roman ist es Wade/ Parzivals Freund/in Aech/ Helen, der noch kurz vor Toreschluß geouteten Homosexuellen. Da Daito ja im Roman schon früher ermordet wurde, finde ich es hier besser gelöst. Eine Frau und kann auch gerne einen Mobile Suit steuern, denn das ist innerhalb des Franchises ganz normal. Aber den ersten Gundam, die japanische Ikone neben Godzilla und Ultraman schlechthin? Ich finde das es hier besser gelöst wurde als im Buch. Es stellte mich zufriedener! 5.)
Ein weiterer Leckerbissen war, dass Daito kurz in japanisch sprechen darf und dabei kurz vor seinen Augen der Schriftzug GUNDAM im japanischen + seiner originalen gelben Farbe aufpoppen darf! Grandios!
Es gibt aber dennoch auch hier ein kleines Manko: Daito wird ja durch den Schauspieler Win Morisaki verkörpert. Morisaki spielte in KAMEN RIDER W (2009-2010) in zwei Folgen mit. Doch da er keinen der Charaktere mit einem Kamen-Rider-Alter-Ego spielte, wurde sofort die Hoffnung zerschossen, dass hier ein Kamen Rider den GUNDAM bedienen durfte! Doch genau das wäre doch das Niveau von READY PLAYER ONE gewesen!
Auch wenn die Auseinandersetzung zwischen Mechagodzilla und dem Gundam in der OASIS stattfindet, so ist die Größe Mechagodzillas hier zu klein. Sollte Mechagodzilla hier um die 50 Meter messen, so dürfte der GUNDAM ihm nur an das Knie reichen. Doch das tut er nicht. Ein Patzer, der mir sofort ins Auge stach.
** Ultraman
Ultraman wurde ja im Film durch den us-amerikanischen Roboter Iron Giant ersetzt. Warum liegt darin begründet, dass es einen jahrzehntelangen Lizenzstreit zwischen den eigentlichen Inhabern Ultramans und thailändischen Distributoren gibt. Diesen Streit führe ich hier jetzt nicht auf, aber hier kann und werde ich ganz klar sagen: das ist die Schuld von Chaiyo! Die Wahrheit ist unumstößlich, egal was sie meinen!
Daher: vielen Dank dass ihr es geschafft habt Ultraman einer neuen Generation und vor allem breiteren Zuschauermasse westlicher Natur verwehrt habt diese japanische Ikone kennenlernen zu dürfen, ihr Pfeifen!
** Akira
Das Bike Kanedas aus Katsuhiro Otomos AKIRA hat auch seinen Platz im Film und wurde gut genutzt, auch wenn die Reifenillumination klar aus TRON (1982) kommt.
** Cowboy Bebop
Das Schiff „Swordfish II“ taucht im Film auf und wird sogar auf den Postern einen Platz eingeräumt. Doch wozu? Es existiert in der OASIS in Aechs Werkstatt in 1:1 Größe und als Modellbausatz, doch genutzt wird es im gesamten Film nicht!
Wozu dann der Rechteeinkauf? Das war echt sinnlos! Sicher Plakate sollen die Leute ins Kino locken, aber diese Form der kino-technischen Ausbeutung, beziehungsweise besser gesagt: gefälschte Werbung ist heute wie damals eigentlich eher unnötig.
** Weitere japanische Referenzen
Jeder der das Buch kennt weiß, dass es hier der Leopardon, der Mecha des japanischen Spider-Man, sowie BRAVE REIDEEN, NEON GENESIS EVANGELION und die SHOGUN WARRIORS erwähnt und die Handlung verflochten werden.
Während Brave Reideen in der Vorlage von Daitos Bruder Shoto gesteuert wird, werden NEON GENESIS EVANGELION und die SHOGUN WARRIORS eben nur in einem Halbsatz erwähnt. Wie oben mit Jet Jaguar schon angemerkt, so hatte Wade/ Parzival auch hier eine Wahl, was der Film erneut komplett auslässt. 6.) Eine weitere Auslassung umfasst hier leider AMBASSADOR MAGMA, denn Cline hatte ja im Buch hier etwas entscheidendes zu Jagd auf Hallidays Vermögen mit eingebaut.
Eine weitere Referenz möchte ich noch nennen, die ist wie TRANSFORMERS us-amerikanisch-japanischer Natur. Wade/ Parzival trägt im Film eine THUNDERCATS-Gürtelschnalle. Schade, dass er nicht noch das Sword of Omens zusätzlich nutzte und das Schwert vor seine Augen hielt und rief: Thunder...Thunder... ThunderCats...Hooo!
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** Die Charaktere + Cast
Auch hier verliere ich nicht zu viele Worte, denn die Charaktere bleiben einfach sehr blass. Als Protagonist ist Wade im Vergleich zum Buch hier doch zu schnell was das Lösen der Quests angeht. Hatte er im Buch noch Zeit benötigt um nachzudenken, was ein möglicher Schritt wäre um das Rätsel zu lösen, macht er das im Handumdrehen. Das war nicht toll. Das gleiche sehen wir bei allen anderen. Selbst für die Charaktere extra für den Film Geschaffenen. Und das obwohl ich das Tempo des Filmes schätzte. Einerseits will ich das, bekomme was anderes - ich bin mit mir selber noch nicht im Reinen, was ich jetzt fühlen soll.
Luhp92 erwähnte in seiner Kritik, dass Daito und Sho [nicht wie Roman Shoto. Daito und Shoto sind ja die Namen der Schwerter, die ein Samurai trug. Ferner Shoto als Sho ist visuell eigentlich kein wahrer Ninja, denn er trägt chinesische Jian-Schwerter. Er sieht eher aus wie ein Fantasy-Charakter. Soweit ich weiß, hat der Schauspieler Shos auch chinesische Wurzeln.
Mich stört das alles nicht, aber wenn aus Shoto Sho wird und dabei auf den Japaner Sho Kosugi (*17.06.1948) referenziert werden soll, der ja in den 1980ern in den USA extremst populär war und mit Filmen wie 9 DEATHS OF NINJA (1985) zum Kultstar werden sollte, dann hätte ich doch was anderes erwartet.
Daito hingegen wirkt total japanisch. Seine Rüstung ist total japanisch designt, aber selbstverständlich auch nur den Originalen nachempfunden. Aber immerhin.] hier stereotyp agieren. Nun ja, also ich hatte eher folgendes Gefühl. Im Roman sind sie mehr japanisch einzelgängerisch, hier sind sie mehr westlich. Darüber hinaus kommt die Freundschaft zwar wunderbar zum Tragen, doch ich hätte gerne die Entwicklung dessen gesehen.
Doch eines ist mir wohl entgangen. Hat Sho wahrlich das Fünf-Klingen-Schwert aus KRULL (1983) von Prinz Colwyn benutzt? Doch ist wahrlich niemanden aufgefallen, dass Parzival, Art3mis und Aech den Navi aus James Camerons AVATAR total gleichen? Hat das niemand bemerkt?
Sämtliche Mitglieder des Casts waren mir vorher unbekannt und daher konnte im Vorfeld nichts positives oder negatives dazu sagen. Doch mir eines nicht klar. Warum sieht Tye Sheridan (Wade/ Parzival) aus wie Shia Labeouf? Zumindest nervte mich Sheridan mich nicht so, wie Labeouf.
1). viele RPO-Fanart aber nutzt den ersten Mechagodzilla von 1974/75, was zwar nicht schlimm ist, aber in Relation zum Text eine andere Wirkung erzeugt.
2). für mich stellen eben die Franchises um Godzilla und Gundam, eben die beiden Hauptsäulen meines Fan-Lebens dar.
3). genau wie in der Serie!
4). ein Mobile Suit hat eine längere Energiedauer bedingt durch seinen Minovsky-Generator, einem Fusionsreaktor.
5). das mit Aech/ Helen fand ich im Roman selber unnötig. Es brachte die Handlung nicht voran oder lies ein komplett neues Licht darauf werfen.
6). SHOGUN WARRIORS ist wie VOLTRON und ROBOTECH eine US-amerikanische Zusammenführung von japanischen Titeln, die Original nur bis wenige, sonst gar nicht miteinander zu tun haben. Das diese Verwurstungen alle unterschiedliche Rechteinhaber besitzen brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
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* Fazit
Das die filmische Adaptation von READY PLAYER ONE doch ein paar japanische Referenzen inne hatte, macht mich froh. Aber das Fehlen der gesellschaftskritischen Untertöne des Buches ist seine größte Schwäche. Selbstverständlich war das Buch eher auf westliche Referenzen angelegt als japanische und so macht es auch der Film.
READY PLAYER ONE ist als Buchverfilmung eher enttäuschend. Als reiner Film tolles Popcorn-Kino, denn man sich wie das Buch immer wieder gerne von vorne beginnen kann. Er macht wie das Buch Laune. Etwas anderes möchte ich betonen. Eine Fortsetzung soll kommen, ließ Cline verlauten. Doch ich zweifele wahrlich daran, dass das was wird. Wenn man schon einen Roman schreibt, der überwiegend auch Games behandelt, die man auch zu jeder Zeit neu starten kann - welchen Sinn hat eine Wiederholung?
Sicher neue und noch mehr Referenzen sind zwar toll, aber zu sagen: das war nur das 1. Level ist zu einfach. Auch ich lebe natürlich von etlichen Remakes und Wiederholungen, aber es dürstet mir auch nach mehr, innovativen.
Bevor der Film zu Ende ist, fragt Wade/ Parzival Halliday ob er ein Avatar sei. Dieser antwortet ihm, dass er dies nicht wisse. Auch das fand ich spannend, denn Halliday hätte vielleicht sogar eine Kopie seiner selbst als Künstliche Intelligenz in die OASIS einspielen können. Ob dies der Fall für den Film war, wird nicht geklärt. Aber ich empfand es als eine positive Bereicherung.
Doch hat nun Spielberg es geschafft sich von seiner Schuld wegen der Live-Action-TRANSFORMERS vollständig reinzuwaschen? Nein, dass er hat nicht. Diesen Fleck wird immer niemals loswerden können. Auch wenn er sich entschuldigen sollte, es bleibt seine Schuld hier nicht das geliefert zu haben, was ich mir vorstellte. Aber ich wurde ja entschädigt. Und daran knüpfe ich an. Sein Handling hier in READY PLAYER ONE für die japanischen Referenzen stellte mich zufriedener als die Filme, die er mit Bay zusammen machte. Möchte ich dennoch mal einen Kaiju und oder Mecha-Film von Spielberg sehen? Eine Chance würde ich ihm geben, aber nur wenn er alleine daran arbeiten würde. Ohne Bay!
Nun zum Schluss muss ich noch sagen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben den Abspann habe sausen lassen müssen, damit ich noch meinen Zug erwischen konnte. Ich weiß es gibt ja keinen Post-Credits-Clip, aber hätte ich das wie üblich noch durchgesehen, wäre ich erst zu spät nach Hause gekommen. Das hätte bedeutet, dass diese Kritik, die ihr jetzt gelesen habt nicht mehr heute hätte schreiben können.
Ich hoffe es hat euch wie mir doch ein gemischtes, aber mit positiver Tendenz gegeben.
READY, READER ONE? ….Please continue reading...