Anzeige
Anzeige
Anzeige

Spider-Man - Across the Spider-Verse

Kritik Details Trailer News
Ruhe im Chaos der Möglichkeiten

Spider-Man - Across the Spider-Verse Kritik

Spider-Man - Across the Spider-Verse Kritik
19 Kommentare - 31.05.2023 von Moviejones
Wir haben uns "Spider-Man - Across the Spider-Verse" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Spider-Man - Across the Spider-Verse

Bewertung: 4 / 5

Miles Morales ist zurück und schwingt sich in sein nächstes Abenteuer. Einige Jahre mussten wir auf diese Fortsetzung warten und zum Glück hält Spider-Man - Across the Spider-Verse den vielen Erwartungen locker stand. Es gelingt, das Niveau des Vorgängers zu halten und gleichzeitig das Universum wortwörtlich auszubauen, ohne sich dabei jedoch in einem multiversalen Chaos zu verlieren. Und gerade dies wäre hier leicht möglich gewesen, denn die Regel, dass eine Fortsetzung immer mehr sein muss, wird hier geradezu auf die Spitze getrieben.

Spider-Man - Across the Spider-Verse Kritik

Miles Morales kehrt für das nächste Kapitel zurück: Nach seiner Wiedervereinigung mit Gwen Stacy wird Brooklyns freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, nun als Vollzeit-Spider-Man, quer durch das Multiversum katapultiert, wo er auf ein Team von Spider-People trifft. Ihre Aufgabe ist es, die Existenz des Multiversums zu schützen. Doch als die vielen Helden über die Frage, wie sie mit einer neuen Bedrohung umgehen sollen, aneinandergeraten, muss Miles gegen all die anderen Spinnen antreten und neu definieren, was es bedeutet, ein Held zu sein. Auch, damit er die Menschen retten kann, die er am meisten liebt...

Trailer zu Spider-Man - Across the Spider-Verse

Als Spider-Man - A New Universe vor mittlerweile fünf Jahren erschien, überraschte der Film so ziemlich alle. Niemand wusste damals so richtig, was Sony Pictures mit diesem Animationsfilm vorhat, zumal man bei der Ankündigung des Films auch gerade dabei war, am Reboot mit Tom Holland zu arbeiten. Hinzu kam dieser neue, sehr ungewohnte Stil der Animationen. Am Ende sollte der Film alle umhauen.

Was den Film ebenfalls seinerzeit so besonders machte, war das Thema Multiversum. In dieser Form wurde es bis dahin noch nie auf die Leinwand gebracht und bescherte den Zuschauern so mal wieder etwas Neues und Frisches. Plötzlich sprach Nicolas Cage einen Spider-Noir und nebenbei lief auch noch ein Spider-Schwein (nicht das aus den Simpsons) herum.

Es ist erstaunlich, wie schnell Entwicklungen manchmal sind, denn fünf Jahre später ist das Thema eines Multiversums beinahe schon ein alter Hut. Ob DC mit dem Arrowverse-Crossover oder dem kommenden The Flash, oder Marvel Studios mit den letzten Filmen des MCU und natürlich dem großen Ereignis Spider-Man 3 - No Way Home - wir bekamen in den letzten Jahren so einige Geschichten serviert, die ein Multiversum zum Thema hatten. Ausgelutscht ist das ganze sicherlich noch nicht, dafür bietet diese Thematik immer noch zu viel ungenutztes Potenzial. Doch gerade die letzten Versuche konnten nur wenig begeistern. Doctor Strange in the Multiverse of Madness ist hier vielleicht ein gutes Beispiel. Der Film zeigte zwar auf, dass auf diese Weise sowohl neue Figuren wie John Krasinski als Mr. Fantastic eingeführt, als auch bereits bekannte wie Patrick Stewart als Charles Xavier zurückgebracht werden können, doch fehlte diesen Auftritten stets die nötige Substanz. Es war zwar toll all diese Figuren zu sehen, doch waren sie zu austauschbar und spielten keine wirklichen Rollen in den Geschichten. Sie waren nur da, um den Fans mal kurz zuzuwinken und dann waren sie auch schon wieder weg.

Tatsächlich hat Sony Pictures bisher am besten verstanden, wie man das Multiversum für eine gute Geschichte nutzt. In Spider-Man 3 - No Way Home nahm man die Möglichkeiten wahr, bekannte Figuren aus anderen Filmen bzw. Universen zu nehmen, um mehr mit ihnen zu tun als sie bloß mal kurz winken zu lassen. Nicht nur lieferten diese Figuren wirklich etwas zu Story und zur Charakterentwicklung von Hollands Spider-Man bei, auch wurde nebenbei noch deren eigene Geschichten weiterentwickelt. Es hatte tatsächlich Substanz.

Mit Spider-Man - Across the Spider-Verse beweist Sony Pictures, dass dies kein Zufall war. Denn die Idee des Multiversums, bzw. hier das Spider-Verse, wird clever ausgebaut und erweitert und ist mehr, als einfach nur ein Mittel für Easter Eggs. Tatsächlich ist es hier, ohne zu viel zu verraten, die Grundlage der Story. Die Ereignisse aus dem ersten Teil haben etwas in Gang gebracht, mit dessen Auswirkungen Miles jetzt in Spider-Man - Across the Spider-Verse konfrontiert wird.

Dabei macht der Film das einzig richtige und legt seinen Fokus auf die Charaktere, besonders auf Miles und Gwen, die hier beide deutlich im Fokus stehen. Spider-Man - Across the Spider-Verse ist vor allem die Geschichte dieser beiden. Vor allem dürfen wir mehr über die Hintergrundgeschichte von Gwen erfahren und bekommen auch aufgezeigt, wie es aktuell im Privatleben dieser beiden aussieht. Beide kämpfen mit ihrem geheimen Leben als Superhelden und den Entscheidungen, die sie treffen müssen. Diese sind es nämlich, die definieren, wer sie sind. Doch welche Entscheidung will und welche sollte man treffen? Und woher weiß man, welche die richtige ist?

Es sind keine einfachen Themen, mit denen die Charaktere konfrontiert werden. Die Macher hätten es sich leicht machen können und Miles einfach ins Multiversum werfen und dort auf die verrücktesten Spider-Versionen treffen lassen. Doch dies hier ist nicht so ein Film. Das zeigt sich auch daran, dass die Probleme und die Bedrohung des Multiversum viel enger mit Miles verknüpft sind, als ihm bewusst ist und im Laufe des Films muss er sich sogar mit der Frage seiner eigenen Existenz auseinandersetzten.

Bei aller Verrücktheit und allem Spaß, den man hier definitiv hat, sind genau dies die zentralen Themen, die in Spider-Man - Across the Spider-Verse behandelt werden und sich durch den ganzen Film ziehen. So verrückt das Spider-Verse in den Trailern angemutet hat, so hält sich der eigentliche Film dann doch zurück und konzentriert sich voll und ganz auf diese Themen, einige wenige Figuren und deren Geschichte. Dies verleiht dem Film Emotionalität und eine ganze Menge Substanz und es hilft auch dem Zuschauer, sich nicht im Spider-Verse zu verlieren. Hier agieren Figuren, für die es um etwas geht, die Motive haben und man versteht dann sogar, warum sie jeweils unterschiedliche Entscheidungen treffen, die sie auf Konfrontationskurs bringen.

Aber bei aller Schwere, die wir hier andeuten, so müsst ihr euch keine Sorgen machen. Dies hier ist kein Kinderfilm mit minütlichen Gags oder Albernheiten, aber er macht dennoch verdammt viel Spaß. Der Film bietet einige gute Lacher, unglaubliche Actionszenen und jede Menge zu entdecken. Denn höher, weiter, schneller ist natürlich auch das Motto dieser Fortsetzung. Nicht selten verlieren sich zweite Teile genau darin. Doch Spider-Man - Across the Spider-Verse tappt nicht in diese Falle. Zusagen, der Film fährt mit angezogener Handbremse, würde ihm unrecht tun. Er tut einfach nicht, was andere Filme tun, in dem sie dem Publikum wahllos Sachen in die Kamera werfen, einfach, weil sie es können. Hier wird stattdessen die Frage gestellt: Was können wir tun und vor allem, was sollen wir tun? Spider-Man - Across the Spider-Verse nutzt dabei die Möglichkeiten, die ein Multiversum bietet, gleichzeitig übt man sich aber auch in Zurückhaltung. Auf verrückte Weise wirkt alles relativ bodenständig. Wenn etwas passiert, hat dies auch einen Sinn und dient der Geschichte.

Doch keine Sorge, es gibt natürlich massig Easter Eggs zu entdecken und wir sind uns sicher, dass wir bei der ersten Sichtung nicht alle mitbekommen haben. Wie beim Vorgänger ist auch hier in jeder Ecke die Liebe zum Spider-Man-Universum zu spüren. Natürlich gab es im Vorfeld auch viele Spekulationen darüber, ob und wenn ja, wie die Live-Action-Spider-Männer in den Film integriert werden. Wir werden uns hier natürlich in Schweigen üben. Die Frage jedoch, ob Spider-Man - Across the Spider-Verse denn ein Teil des MCU ist, wird in gewisser Weise beantwortet. Und auch hier nicht einfach nur zum Selbstzweck, sondern sinnvoll.

In Spider-Man - Across the Spider-Verse ist zwar tatsächlich alles viel größer und würde man diesem Film als Live-Action umsetzten, würden wir mit Sicherheit vom teuersten Film aller Zeiten sprechen. Er tritt damit den Beweis an, dass mittlerweile zwar sehr vieles als Live-Action-Umsetzung möglich ist, es jedoch immer noch Grenzen gibt. Grenzen, denen das Genre Medium des Animationsfilms nicht unterliegt. Und genau wie sein Vorgänger sprengt Spider-Man - Across the Spider-Verse erneut so manche Grenze. Der Animationsstil sieht noch einmal besser aus und wird hier zudem mit unterschiedlichen Stilen aus anderen Universen kombiniert. Dies ist hier kein simples, filmisches Handwerk mehr. Das ist Kunst.

Die Laufzeit von 140 Minuten ist nicht ohne, vor allem für einen Animationsfilm. Doch weder weist der Film Längen auf, noch wirkt er zum Ende hin in die Länge gezogen. Es dauert dabei länger als man anhand des Trailers denken würde, bis Miles ins Multiversum gezogen wird. Und dadurch, dass Gwen stärker im Fokus steht als noch im Vorgänger und sogar beinahe gleichwertig viel Platz im Film eingeräumt bekommt wie Miles, ist diese Zeit auch nötig.

Ob unsere Bewertung auch bereits die finale ist, können wir noch nicht sagen. Es besteht die Möglichkeit, dass sie noch ein klein wenig nach oben geht. Denn trotz seiner Laufzeit handelt es sich bei Spider-Man - Across the Spider-Verse nur um die erste Hälfte einer großen Geschichte, die mit Spider-Man - Beyond the Spider-Verse in einem Jahr abgeschlossen wird. So endet der Film auch mit einem Cliffhanger. Jedoch nicht mitten in einer Actionszene. Das Ende kündigt sich an und man kann sich dann auch bereits ein paar Minuten vorher denken, wie man diesen ersten Teil beenden wird.

Fazit

Ohne sich im Chaos der Möglichkeiten zu verlieren, liefert Spider-Man - Across the Spider-Verse mithilfe des Potenzials des Multiversums eine spannende Geschichte mit tollen Charakteren ab. Auf dem Niveau des Vorgängers schaffen sie es hier sogar nochmal eine Schippe draufzulegen, ohne dabei aber ganz durchzudrehen. So ist dieser Film ein Fest für Fans von Spider-Man und er beweist, dass die Macher sich der Stärken dieser Figur bewusst sind. Diese lag schon immer viel mehr im charakterlichen Drama der Hauptfiguren, statt im Verteilen substanzloser Easter Eggs. Wir können es kaum erwarten, im nächsten Jahr zu sehen, wie diese Geschichte abgeschlossen wird.

Wiederschauwert: 80%

Spider-Man - Across the Spider-Verse Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

Planet der Affen - New Kingdom Kritik (Redaktion)

Neue Affen braucht das Land!

Poster Bild
Kritik vom 08.05.2024 von Moviejones - 8 Kommentare
Wem die 2011 gestartete und 2017 abgeschlossene Reboot-Reihe von Planet der Affen gefallen hat, dürfte auch mit Planet der Affen - New Kingdom seine Freude haben. Die Effekte sind gelungen, der Fokus auf die Affen stimmig und die Laufzeit genau richtig. Hätte man den Figuren noch etwas meh...
Kritik lesen »

Rebel Moon Teil 2 - Die Narbenmacherin Kritik (Redaktion)

Die Qual hat ein Ende

Poster Bild
Kritik vom 19.04.2024 von Moviejones - 6 Kommentare
Man hatte sich sicherlich viel versprochen, als Zack Snyder seinerzeit ein großes Science-Fiction-Epos für Netflix ankündigte. Ein großes Franchise sollte entstehen, bestehend aus mehreren Filmen, Comics, Videospielen. Doch dann erschien im vergangenen Dezember Rebel Moon Part ...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
19 Kommentare
1 2
Avatar
Harty : : Moviejones-Fan
31.05.2023 16:12 Uhr | Editiert am 31.05.2023 - 16:12 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.15 | Posts: 209 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Sowieso ein Must-View für mich. Nach der Review erst recht laughing

Avatar
SpiderFan : : Moviejones-Fan
31.05.2023 16:01 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.033 | Reviews: 0 | Hüte: 15

WOW! Na da bin ich als SPIDER-FAN natürlich genau richtig. (;

Was eine epische Review. Danke dafür. Über 280 Spidey Figuren sollen im Film auftauchen/aufschwingen und ich freue mich tatsächlich auf jede einzelne. Die Laufzeit ist ein echtes Brett, nach so einer tollen Bewertung aber fast als Bonus zu verstehen.

Nächste Woche, spätestens, gehts ins Kino.

Allen viel Spaß hier.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

MJ-Pat
Avatar
felkel1982 : : Marvel
31.05.2023 15:55 Uhr | Editiert am 31.05.2023 - 16:33 Uhr
0
Dabei seit: 20.06.15 | Posts: 669 | Reviews: 1 | Hüte: 13

@Moviejones

Habt ihr den Film in 3D gesehen, wenn ja, wie ist die Qualität und kann man sich den Film auch in 2D geben?

Gibt es eig. eine Post-Credit-Scene?

Avatar
Poisonsery : : Moviejones-Fan
31.05.2023 15:19 Uhr
0
Dabei seit: 02.03.18 | Posts: 2.017 | Reviews: 7 | Hüte: 32

Jetzt habe ich noch mehr Vorfreude. Die Laufzeit war mir unbekannt aber ist in Ordnung.

Poisonsery kommt vom Beyblade und ein Kürzel des Blades Poison Serpent :–)

1 2
Forum Neues Thema
AnzeigeY