Die Strategie von Disney ist leicht zu durchschauen: Live-Action-Remakes eigener Zeichentrick-Hits produzieren, bis es nicht mehr geht (bzw. die Zuschauer die Lust verlieren und es nicht mehr genug Geld einbringt). Als nächstes kommen kurz nacheinander Dumbo, Aladdin und The Lion King, während Maleficent 2 und Mulan in Produktion sind. Lady and the Tramp dagegen, die anstehende Susi und Strolch-Realverfilmung, ist exklusiv für den hauseigenen Streaming-Dienst gedacht.
Bei den Kinofilmen scheint es dann mit der unvermeidlichen Neuauflage von Arielle, die Meerjungfrau weiterzugehen. Einen Starttermin hat die zwar noch nicht, aber mit Rob Marshall einen Regisseur, dem Disney vertraut und der für das Studio gerade auch Mary Poppins’ Rückkehr fertigstellt. Geschrieben wird The Little Mermaid von Jane Goldman (Der Sternwanderer), gedreht voraussichtlich in Puerto Rico und Kapstadt. Disney-Veteran Alan Menken und Alleskönner Lin-Manuel Miranda tun sich zusammen, um die Filmmusik zu komponieren (was Menken schon beim Original tat, wofür er zwei seiner acht Oscars gewann) und um neue Songs zu ergänzen.
Man sieht, die Vorbereitungen sind getroffen und die wichtigsten Positionen besetzt. Zumindest hinter der Kamera. Denn jetzt muss noch geklärt werden, wer wen spielt, und hier könnte Disney einen neuen Kurs einschlagen, indem man entgegen der Zeichentrick-Vorlage auf eine farbige Arielle setzt. That Hashtag Show will von jemandem aus dem engeren Umfeld des Studios gehört haben, dass Zendaya, die dank Spider-Man - Homecoming und Greatest Showman schnell in Hollywood Fuß gefasst hat, die Titelrolle angeboten wurde. Schwer vorstellbar, dass sie ablehnen und sich eine solche Chance entgehen lassen würde. Für den Moment ist es allerdings nur ein Gerücht, wenn auch ein relativ glaubhaftes.