Im Zuge des Gesprächs zwischen Pam Abdy, Michael de Luca und Variety-Autor Matt Donnelly wird ersichtlich, dass man auf die von Peter Safran und James Gunn geführte DC Studios-Sparte zu vertrauen scheint. Mit deren Superheldenfilmen will man ebenso punkten, wie mit anderen Projekten - das lässt sich de Lucas Ausführungen entnehmen.
Demgegenüber ist sich de Luca mit Abdy darüber einig, dass es keine gute Idee sei, junge Filmemacher:innen und Autor:innen anzuwerben, um sie letztlich doch genauestens über entsprechenden Vorgaben und Grenzen zu unterrichten. Diese Strategie, die Abdy als "executive-led development" bezeichnet, sei ohne Strahlkraft, da sie die Vision der entsprechenden Kräfte vermissen ließen.
Derweil stellt sich dadurch aber die Problematik, wie der entsprechende Output gewinnbringend vermarktet werden kann. Donnelly hakt nach und de Luca argumentiert damit, dass die Lage im Zuge der Pandemie höchst angespannt gewesen sei und sich der Kinomarkt davon allmählich erhole. Man könne durchaus etwas veröffentlichen, dass zwischen diesen Welten existieren könne. Bei alledem hat er ein Beispiel parat, das leider scheiterte und aus dem man lernen könne: "Der Film, der mir das Herz bricht, ist Cyrano. Ich habe ihn geliebt, aber ich gebe zu, er hat nicht funktioniert."
Im Zuge des Gesprächs wird auch klar, dass sich die neu geschaffenen Strukturen erst etablieren müssen, damit sie zu zugkräftigen Ergebnissen führen. Man habe die Hierarchien für die Gesprächsführung entschlackt und biete entsprechende Foren für die jeweiligen Talente in einem Konferenzraum, der an das Büro von Studiolegende Jack Warner angeschlossen sei. Außerdem verweist Abdy auf ein neues Programm, dass die Teilnehmer:innen beflügeln würde:
"Wir haben eine der besten Filmbibliotheken, die es gibt, und so haben wir angefangen, unsere Filmemacher einzuladen, damit sie sich einen Film aussuchen, der sie inspiriert, und mit unseren Mitarbeitern darüber sprechen." Beispielsweise habe Christopher Nolan als Gastredner von Die Stunde des Siegers geschwärmt und Baz Luhmann von ...denn sie wissen nicht, was sie tun. Wiederum ließ es sich Andrés Muschietti nicht nehmen, über Superman zu referieren und George Clooney sprach über Die Unbestechlichen. Besonders der Name Nolan scheint in diesem Zusammenhang interessant und ihr solltet unbedingt einen Blick auf unsere andere News zum Thema werfen.
Weiterhin führt man für den Barbie-Film an, dass man eine Marketing-Kampagne realisiert habe, bei der das Traumhaus in begehbarer Originalgröße in Malibu besucht werden könne.
Anhand des Gesprächs wird klar, dass sich de Luca, Abdy und Zaslav dem unbändigen Wert des Kinomarkts vergewissert haben und darüber hinaus mit der immensen Kinotradition des eigenen Labels vertraut sind. Damit bleibt zu hoffen, dass man diesen beschwerlichen Weg zur Sicherung der Kinostrukturen konsequent beschreitet und sich nicht im Stile der vorhergehenden Kräfte nach wenigen Monaten dafür entscheidet, lediglich auf kurz- und mittelfristige Einnahmen zu setzen.
Als Fans des Mediums würden wir uns freuen, wenn das Label wieder zu alter Form aufläuft und uns mit zahlreichen neuen Kinomomenten verwöhnt. Wir und viele andere Menschen sind gespannt darauf zu erfahren, was Warner Bros. Discovery uns in Zukunft kredenzen wird.