Der ganz große Coup mag Mord im Orient Express nicht gelungen sein. Das Ergebnis an den Kinokassen konnte sich dennoch sehen lassen und Regisseur und Poirot-Darsteller Kenneth Branagh dürfte aller Voraussicht nach auch für Tod auf dem Nil zurückkehren, wie die diesjährige Neuauflage bereits angeteast hat. Grünes Licht hat die nächste Agatha-Christie-Adaption immerhin schon.
Doch muss es denn bei diesen beiden Filmen bleiben? In Hollywood sind Filmuniversen schließlich der letzte Schrei. Wieso sollte Krimi-Erfolgsautorin Agatha Christie posthum also kein eigenes und aktuelles Universum für die Kinoleinwand erhalten? Ein Agatha-Christie-Cinematic-Universe wäre für Branagh zumindest denkbar.
In einem Interview mit Associated Press überlegt er, ob ein ähnliches Konzept wie beim Marvel Cinematic Universe auch auf die Christie-Klassiker angewendet werden könnte. Möglichkeiten gäbe es, stellt Branagh fest. 66 Bücher und Kurzgeschichten sowie Bühnenstücke habe Christie geschrieben, und in ihren Büchern führe sie oft auch verschiedene Charaktere zusammen. Dies alles fühle sich wie eine eigene Welt an, ähnlich wie bei Charles Dickens. Eine ganze Welt, die von Christie erschaffen wurde, und bestimmte Arten von Charakteren, die darin leben, woraus sich echte
Um einem - durchaus verständlichen - "Oh nein, schon wieder ein Filmuniversum!" an dieser Stelle gleich mal vorzubeugen: Offiziell ist bis dato gar nichts. Zwar scheint Der Tod auf dem Nil unter Dach und Fach zu sein, Gespräche zu einem ganzen Universum wurden - zumindest mit Branagh - aber offenbar noch nicht geführt, denn schnell fügt er hinzu, dass er wetten würde, dass die Entscheidungsträger wenigstens schon mal darüber nachgedacht haben. Und die sitzen ja nicht mehr nur bei 20th Century Fox, sondern jetzt auch bei Disney, einem Studio bekannt für seine Franchises...
Ein Universum ließe sich daraus mit dem richtigen Ansatz jedenfalls bauen, zumal Branagh im Interview noch mächtig untertreibt und Christie in ihrem Leben auf weit mehr Veröffentlichungen kam, darunter auch die immer beliebte und kultige Miss Marple. Bleibt natürlich die Frage, ob die Zielgruppe Mord im Orient Express tatsächlich offen für ein Universum ähnlichen Ausmaßes wie das des MCU wäre.