Taika Waititi ist ein spezieller Typ und ein spezieller, aber begnadeter Filmemacher. Nach Indie-Perlen wie 5 Zimmer Küche Sarg oder Wo die wilden Menschen jagen war Thor - Tag der Entscheidung sein erster und garantiert nicht letzter Blockbuster. Doch Waititi bleibt sich treu, denn speziell klingen auch seine nächsten Regieprojekte. Wie Bubbles, ein Stop-Motion-Animationsfilm über den Haustier-Schimpansen des "King of Pop" Michael Jackson, den er für Netflix machen soll. Oder wie Jojo Rabbit, wo er - tada! - einen imaginären Adolf Hitler verkörpert.
Der ist der Freund des Protagonisten, der ihm, seinem großen Idol, unbedingt dienen möchte. Weil er seinen Vater vermisst und ihn die Nazi-Propaganda verwirrt, erfindet er diese Kombination aus beiden, seinem Vater und dem Führer. Es sei die beste Version des Helden eines einsamen Jungen, also eigentlich sein Vater, erklärt Waititi. Nicht der Hitler, den wir kennen und hassen, sondern albern, charmant und mit kindlicher Naivität gesegnet. Waititi selbst hat das Drehbuch verfasst und will Ende Mai mit den Dreharbeiten starten, es soll einer der ersten Fox Searchlight-Filme sein, die unter dem neuen Besitzer Disney veröffentlicht werden.
Die offizielle Synopsis liest sich folgendermaßen: Jojo Rabbit lässt Waititis charakteristischen Humor, Pathos und mitreißende Charaktere zu einer Zweiter-Weltkriegs-Satire über einen zehnjährigen Jungen verschmelzen. Gehänselt von Gleichaltrigen und missverstanden von seiner Mutter, will es ihm einfach nicht gelingen, dazuzugehören. Als sich der naive junge Deutsche bemüht, seinen Platz in einem zunehmend faschistischen Regime zu verstehen, wendet er sich an einen imaginären Freund, der ihm Rat anbietet und ihm hilft, die Situation zu meistern.