Wie es sich für einen unerschrockenen General gehört, machte sich Joaquin Phoenix Ridley Scotts neues Werk Napoleon zu eigen. Der Charakterdarsteller zeichnet sich dafür verantwortlich, dass das gesamte Drehbuch des Historienfilms umgeschrieben wurde.
Für Scott ist die Herangehensweise von Phoenix durch eine unkonventionelle Haltung geprägt, die auch vor unbequemen Fragen an das Drehbuch nicht Halt mache. Es sei dessen Intuition als Schauspieler zu verdanken, dass Napoleon zu etwas Besonderem geworden sei.
Man habe keinen Stein auf dem anderen gelassen, damit sich der nunmehr 48 Jahre alte Schauspieler voll und ganz auf seine Darbietung als Feldherr und "Kaiser der Franzosen" einlassen konnte. Scott sagte zu diesem sensiblen Prozess, dass Phoenix für Napoleon mit konstruktiven Einwänden glänzte, wodurch "letztlich alles größer und besser" wurde. Leider lässt der 85-jährige Scott aus, wie sich Drehbuchautor David Scarpa fühlt. Bereits für Alles Geld der Welt baute der Regisseur auf diesen Mann.
Die Geschichte des ursprünglich als "Kitbag" bezeichneten Werkes widmet sich dem französischen Eroberer durch die Linse von Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby) - seiner ersten Ehefrau. Ursprünglich sollte The Last Duel-Star Jodie Comer die Rolle der Gattin übernehmen, doch Terminkonflikte der Schauspielerin zwangen den Regisseur zum Umdenken.
Im vergangenen Jahr äußerte Ridley Scott, dass der französische Herrscher für ihn eine Persönlichkeit sei, die ihn aufgrund seiner Hartnäckigkeit und seiner selbstzerstörerischen Ader schon immer fasziniert habe. Napoleon Bonaparte sei aus dem Nichts gekommen, um alles zu beherrschen, zugleich führte er einen Liebeskrieg mit seiner betrügerischen Ehefrau. Letztlich habe ihn der aussichtslose Kampf um ihre Anerkennung zerstört.
2023 soll der für Apple TV+ produzierte Napoleon die Herzen der Filmfans im Sturm erobern. Glaubt ihr, dass dieser Feldzug gelingt?