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Über Musik und Theater-Darbietungen

Treffen sich zwei Marvel-Stars: Dr. Morbius & Moon Knight im Gespräch

Treffen sich zwei Marvel-Stars: Dr. Morbius & Moon Knight im Gespräch
0 Kommentare - Fr, 04.02.2022 von A. Seifferth
Jared Leto und Oscar Isaac eint nicht nur, dass sie im März in den Marvel-Formaten "Morbius" und "Moon Knight" zu sehen sind, sie teilen auch ein Faible für Musik. Lest das spannende Interview!

Welche ungeahnten Informationen dringen wohl ans Tageslicht, wenn man zwei aktuelle Shooting-Stars von Marvel in einen Raum sperrt und sie dazu verdammt sind, sich miteinander zu unterhalten? In einem Interview für Variety lassen Oscar Isaac und Jared Leto ihre bisherigen Karrieren Revue passieren und geben einige spannende Einblicke in ihre aktuellen Projekte:

Zu Recht lässt sich behaupten, dass es beiden Akteuren aktuell nicht an Aufmerksamkeit mangelt: Während Jared Leto kürzlich in House of Gucci zu sehen war und bald als blutrünstiger Vampir Morbius für Angst und Schrecken sorgt, wird Oscar Isaac als ehemaliger Fliegerpilot der Star Wars-Sequels nun in Form des Mondlichtkämpfers Moon Knight in Erscheinung treten.

Im Gespräch kommen die beiden auf ihre zahlreichen Gemeinsamkeiten zu sprechen. Ein wichtiger Aspekt sei die Liebe für Musik, die sie miteinander teilen. Ähnlich wie 30 Seconds to Mars-Leader Jared Leto, war Oscar Isaac früher ebenfalls für ein Musikprojekt zuständig: Die Ska-Punk-Band The Blinking Underdogs. Allerdings habe sich Isaac im Jahr 2001 für das Schauspielstudium an der renommierten Juilliard School entschieden.

Zu ungefähr dieser Zeit konnte sich Leto nicht einmal annähernd vorstellen, dass seine Musik einmal Millionen von begeisterten Zuhörern finden würde. Zunächst habe er seine Schauspiel-Ambitionen hinten anstellen müssen, um mit seinem Bruder ausreichend Zeit für die Band zu haben. Umso mehr erstaune ihm sein heutiger musikalischer Erfolg:

"Ich schätze, dass sich unsere Fans ausreichend um uns sorgen und der Musik genug zugehört haben. Es gibt da mittlerweile eine tiefe Verbindung. Ich habe immer gedacht, dass das ein wirklich entscheidender Teil des Prozesses ist. Wir machen Musik, wir machen Filme, man erschafft eine Figur, man schreibt Songs, und dann gibt man sie weg, die Leute verbringen ihre Zeit damit und stellen diese Verbindung dazu her."

Auf seine künstlerische Ausbildung angesprochen, eröffnet Oscar Isaac, dass er vielen Akteuren der Musik- und Schauspielschule ehrfürchtig gegenüberstand, weil diese eine derartige theoretische Wissensbandbreite mitbringen würden, die zum Staunen einlädt. Im Gegensatz dazu wäre er eher ein Typ des "nach Gutdünken"-Spielens.

Der Impuls für seine Karriere sei bereits in der Schulzeit gesetzt worden, weil eine Lehrerin ihn dazu ermutigte, in christlichen Aufführungen mitzuwirken. Als seine damaligen Mitschülerinnen Isaacs Talent bemerkt hätten, sei ihm klar geworden, dass er seine Berufung in künstlerischen Darbietungen gefunden habe. Auch sein Vater spielte dabei wohl eine für ihn wichtige Rolle:

"Mein Vater hat sein ganzes Leben lang Musik gemacht, Musik aufgenommen und Filme gedreht, einfach Heimvideos mit uns. Und so habe ich das Virus von ihm bekommen."

Auf Seite zwei geht es um Jared Letos Neigung zum Method Acting, Oscar Isaacs Liebe für das Theater und natürlich ihre beiden Marvel-Projekte Morbius und Moon Knight.

Im Gesprächsverlauf interessierte Oscar Isaac besonders, weshalb Jared Leto derart geneigt ist, mit seinen Darbietungen zu verschmelzen. Das sei ihm wieder bei Letos Einsatz als verkannter Paolo Gucci in Ridley Scotts House of Gucci aufgefallen. Seine Method Acting-Präferenz fasst das Multi-Talent Leto daraufhin wie folgt zusammen:

"Ich habe immersive Arbeit schon immer geliebt. Ich habe das bei Schauspielern immer bewundert. Weißt du, was das ist, Oscar? Ich mag es, wenn Leute dafür sterben. Das mag ich wirklich. Ich mag es, wenn die Leute ein bisschen dafür bluten. Ob man nun Maler oder Sänger oder was auch immer ist, ich liebe Engagement, bei Sportlern, bei Outdoor-Abenteuern, beim Bergsteigen. Ich glaube, diese Art von Schauspielerei ist für mich das Klettern an großen Wänden. Es ist der Himalaya, wenn man so will."

Leto eröffnet in dem Zusammenhang, dass er einen Lehrer gehabt habe, der ihm die Welt des Kunstfilme näher gebracht habe. Das präge sein Denken bis heute. Wohl auch in dieser Hinsicht ist es für ihn erfreulich, dass Morbius eine Kinoauswertung erhält und sein House of Gucci zumindest ein Einspielergebnis von knapp 150 Mio. US-Dollar verbuchen konnte. Noch viel dankbarer zeigt er sich allerdings dafür, dass er von der unbändigen Erfahrung der Schauspiel-Urgesteine Al Pacino und Jeremy Irons profitieren durfte. Für seinen Charakter habe er einige Grenzen überschreiten dürfen, die er nicht für möglich hielt.

Oscar Isaac ließ im Gegenzug eine kleine Bombe platzen und teilt mit, dass Moon Knight eine limitierte Serie sei und er seine Mitwirkung beim Marvel-Projekt äußerst experimentell gestalten durfte:

"Es gab viel Spielraum, um Dinge auszuprobieren, weil wir nicht unter dem Druck standen, dass wir am Eröffnungswochenende hunderte von Millionen Dollar einspielen mussten. Wir konnten es also sehr perspektivisch gestalten. Wir konnten sehr verrückte Entscheidungen treffen. Zumindest im Moment - und ich kann mir nicht vorstellen, dass das rückgängig gemacht wird - hat man das Gefühl, dass dort mehr Risiken eingegangen werden, weil es sich finanziell lohnt."

Über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit Denis Villeneuve geraten beide ins Schwärmen und sie seien glücklich darüber, dass sie in Blade Runner 2049 bzw. Dune hätten mitspielen dürfen. Das erinnert an die kürzlich getroffenen Aussagen von Schauspielkollegin MacKenzie Davis.

Nachdem er Isaac auf seine Rolle in Villeneuves Wüsten-Epos anspricht, kann sich Jared Leto einen "Herzog Leto"-Witz nicht verkneifen. Als ausgewiesene Wortspielexperten können wir ihm das bei einer derart passenden Kollaboration nicht verübeln - wir sind ja keine Unmenschen! ;-)

Dennoch gibt es auch Dinge, die die beiden voneinander unterscheidet: Während es Isaac nach seiner Darbietung als Hamlet wieder ins Rampenlicht des Theaters zieht, weil dort für ihn die Zeit stillzustehen scheint, reizt es Leto als Band-Leader überhaupt nicht, auf weiteren Bühnen aufzutrumpfen:

"Wenn ich mich besser informieren würde, wäre ich vielleicht fasziniert davon. Aber ich bin mit Filmen wie Blade Runner, Apocalypse Now oder Taxi Driver aufgewachsen, also mit Filmen, die unsere Sicht auf die Welt verändert haben. Das war schon immer meine erste Liebe. Ich weiß nicht, wie du das schaffst. Ich meine, es scheint so ein unglaubliches Engagement über einen recht langen Zeitraum zu sein."

Oscar Isaac findet jedoch, dass Leto der Welt des Theaters durchaus ebenfalls etwas zu bieten hätte, wenn er sich daran versuchen würde. Ob den 30 Seconds to Mars-Frontman diese warmen Worte für die Zukunft umstimmen werden? Wir werden es wahrscheinlich bald herausfinden... Doch zunächst läuft Morbius hoffentlich endlich am 31. März vom Stapel. Vier Verschiebungen und knapp zwei Jahre Wartezeit sind schließlich genug für unseren Durst! Nur einen Tag zuvor, nämlich am 30. März, dürfen wir Oscar Isaacs Marvel-Ausflug erleben. Aufgrund der Veröffentlichung von Moon Knight auf Disney+ dürfte der Präsentation in jedem Fall nichts im Wege stehen.

Quelle: Variety
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