Bond-Girls sind eine ganz eigene Welt für sich: Wunderschön anzusehen, zuweilen ausgefuchst und manchmal sogar tödlich. Das Publikum hat in der nunmehr 60-jährigen Geschichte des Agenten mit der Lizenz zum Töten die verschiedensten Frauen vor der Kamera am Strand räkeln sehen. Von Ursula Andress, über Halle Berry bis hin zu Eva Green ist mitunter aber ein weiter Weg zurückgelegt worden (lest hierzu gern unser Bond-Special, bei dem wir auch die Frauen beleuchten). Geht es nach James Bond - Keine Zeit zu sterben-Darstellerin Ana de Armas, sollte man mit dieser anachronistischen Konvention noch stärker als in den Filmen der Ära Daniel Craig brechen und einen neuen Typus kreieren.
Während manche Fans wahrscheinlich bereits Schnappatmung beim Lesen dieser blasphemischen Worte bekommen, möchten wir klarstellen: Die kubanische Schauspielerin ist weit weniger aufrührerisch, als man zunächst glauben mag. De Armas betonte in einem Interview mit der Sun, dass sie auch weiterhin einen Mann in der ikonischen Rolle wissen möchte, weil das dem Respekt gegenüber der Vorlage gebühre:
"Es gibt keinen Bedarf für einen weiblichen Bond. Es sollte keine Notwendigkeit bestehen, die Figur eines anderen zu stehlen, um sie zu übernehmen. Dies ist ein Roman, und er führt in diese James-Bond-Welt und diese Fantasie des Universums, in dem er sich befindet."
Dennoch wünscht sich die Action-Schauspielerin, dass man den klassischen Typus des hübschen Bond-Girls überdenkt und weibliche Figuren auf anerkennenswertere Weise in den Fokus des Geschehens gerückt werden:
"Was ich mir wünsche, ist, dass die weiblichen Rollen in den Bond-Filmen, auch wenn Bond weiterhin ein Mann sein wird, auf eine andere Art und Weise zum Leben erweckt werden. Ihnen sollte eine substanziellere Rolle und mehr Anerkennung zukommen. Das halte ich für interessanter, als die Dinge umzudrehen."
#NoTimetoDie star Ana de Armas doesn’t want a female Bond: "What I would like is that the female roles in the Bond films, even though Bond will continue to be a man, are brought to life in a different way."https://t.co/hHWXEp67LT pic.twitter.com/rvoZVGqjnW
— Screen Rant (@screenrant) July 20, 2022
Wir empfinden den Blickwinkel des No Time to Die-Stars als sehr nachvollziehbar in Hinblick auf die Zukunft des Franchises. James Bond-Produzentin Barbara Broccoli hat bereits durchblicken lassen, dass an einem männlichen Doppel-Null-Agenten mit britischem Flair kein Weg vorbei führt. Man sei sich nur noch unsicher, wie eine stimmige Aktualisierung der Figur auszusehen hat. Nun möchten wir nur zu gern wissen, ob sich unsere MJ-Community ebenfalls in den Worten von de Armas wiederfindet oder ob es Redebedarf über die ersehnte Reorientierung gibt.
Übrigens ist Ana de Armas schon in dieser Woche in einem anderen Agentenfilm via Streaming zu sehen: An der Seite von Ryan Gosling macht sie in The Gray Man Chris Evans das Leben schwer. Ob der Netflix-Film mit Bond und Co. mithalten kann, verraten wir euch in unserer Review.