Klingt paradox, ist es bei genauerem Hinsehen aber nicht mehr so sehr: Obwohl Warcraft - The Beginning die erfolgreichste Videospielverfilmung aller Zeiten ist, gehen die Chancen auf eine Fortsetzung wohl gegen Null. Schuld sind vor allem die USA, dort kamen nur mickrige 47 Mio. $ zusammen, während China den Großteil der insgesamt 433,7 Mio. $ wuppte. Regisseur Duncan Jones glaubt auch selbst nicht mehr an Warcraft 2, es gebe keinen Grund dazu, sagte er bei einem Screening des Films im Londoner Prince Charles Cinema.
Somit hat er auch keinen Grund, seine weiteren Warcraft-Pläne unter Verschluss zu halten. Bei Warcraft - The Beginning ging es darum, die Welt zu etablieren und zu zeigen, wie Durotan seinem Sohn Go'el aka Thrall hilft, einem sterbenden Planeten zu entkommen. Über drei Filme hinweg sollte Thrall diese Vision Durotans, auf Azeroth eine neue Heimat für die Orcs zu erschaffen, erfüllen. So wäre er im zweiten Teil vom Baby zum Jugendlichen herangewachsen, und jeder, der die Warcraft-Geschichten kenne, wisse ja, dass es so ziemlich eine Spartacus-Story ist. Das hätte Jones weiterverfolgt. Was die menschliche Seite des Konflikts betrifft, sei es etwas weniger offensichtlich, wie es weitergegangen wäre. Die Ereignisse von Warcraft - The Beginning haben aber Folgen, und diese Folgen hätten noch aufgelöst werden sollen.
Seine Faszination dafür, zu versuchen, Warcraft in drei Filmen abzuhandeln, und für den Familiengedanken führt Jones darauf zurück, dass er die Vorstellung liebt, dass sich Durotan geopfert hat, damit sein Sohn und die Leute, die ihm etwas bedeuten, überleben können. Jones wollte sehen, dass sich dieses Opfer am Ende auszahlt. Das wäre die Warcraft-Trilogie gewesen, das Herz der ganzen Story.