John Wick hat bewirkt, dass den beiden Regisseuren Chad Stahelski und David Leitch, die aus dem Stunt-Bereich kommen, plötzlich alle Türen offen stehen. Leitch konnte The Coldest City mit Charlize Theron und James McAvoy (ab dem 17. August im Kino) drehen und kümmert sich um Deadpool 2, Stahelski schlägt am 16. Februar John Wick - Kapitel 2 auf und darf Highlander rebooten. Darüber unterhielt sich Letzterer nun mit Collider.
Stahelski ist großer Highlander-Fan, er liebt das Franchise in jeder Form. Diese Welt mit ihrer Mythologie, die Unsterblichen, der Kodex ("Es kann nur einen geben"), all das packt ihn. Er kennt jede Episode aus den sechs Staffeln der Highlander-Serie und aus der Spin-off-Serie Raven - Die Unsterbliche, die Romane und die Filme natürlich sowieso. Einen großen Teil des Charmes macht für ihn die Musik von Queen aus. Stahelski kann sich Highlander gar nicht ohne Queen, ohne Freddie Mercury vorstellen. Und er weiß auch, dass man sich nicht zu ernst nehmen darf. Es sei wie bei John Wick: Man könne nicht 80 Leute wegen eines Welpen umbringen und sich selbst total ernst nehmen. Die Zuschauer sollen merken, dass man Spaß hat.
Mit Tyler Bates, dem Komponisten von John Wick und John Wick - Kapitel 2, den er - gerade für metarealistische Sachen - für einen der besten im Business hält, hat Stahelski auch schon überlegt, wie man die Magie der Queen-Musik in die Moderne transportieren könnte. Highlander soll für Lionsgate und Summit Entertainment, die genau wissen, was sie daran haben, immer noch hohe Priorität haben, weil so viel Potenzial darin steckt. Derzeit wird am Drehbuch gearbeitet, um die Reihe neu zu erfinden und eine Handlung zu stricken, die sich über mehrere Filme erstrecken kann. Man möchte die Welt erweitern, ohne dass wieder ein großartiger Film und vier fragwürdige Fortsetzungen dabei rauskommen, also die Fehler, die beim Originalprojekt passiert sind, diesmal vermeiden.
Drei Kapitel schweben Stahelski vor, und für diese Highlander-Trilogie hält er sich an die TV-Serie, die viele tolle Dinge thematisiert habe, die im Film nicht vorkamen, etwa zwischen den Beobachtern und den verschiedenen Arten von Unsterblichen. Umstrukturieren des Skripts ist angesagt, damit es drei richtig gute Kapitel hergibt. Die Vision, die man rüberzubringen und zu entwickeln versucht, vergleicht Stahelski mit Star Wars. Der erste Teil endet zufriedenstellend, lässt aber die Tür für mehr offen. So soll es auch bei Highlander laufen. Die Zusammenkunft soll über drei Filme hinweg stattfinden - knifflig, gibt Stahelski zu, deshalb ist man ja auch immer noch mit der Entwicklung beschäftigt. Man will drei komplette Geschichten erzählen, die zusammenpassen, und die erste Star Wars-Trilogie sieht er als gutes Vorbild.
Die Altersfreigabe spielt für Stahelski nur eine untergeordnete Rolle. Schon bei John Wick habe man es nicht auf ein R-Rating angelegt, es hat sich so ergeben. Gewalttätig nur um der Gewalt willen wird auch Highlander nicht, genauso wenig aber sauber nur um der Sauberkeit willen. Die Action soll ästhetisch und cool aussehen, und bisher ist Stahelski damit noch nicht auf Widerstand gestoßen. Man ermuntert ihn dazu, das, was er bei John Wick mit Knarren (Stichwort "Gun Fu") gemacht habe, auch mit Schwertern auszuprobieren und etwas Cooles und Einzigartiges zu erschaffen. Am Ende wird man dann sehen, ob R-Rating oder nicht.