Seit Casino Royale war James Bond bei Sony Pictures beheimatet, die vier Filme mit Daniel Craig liefen also alle über dieses Studio. James Bond 25 wird voraussichtlich sein fünfter, aber dann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr für Sony. Mit Spectre endete der Deal, der für vier Filme galt, und seitdem sind die James Bond-Rechte wieder auf dem Markt. MGM und Eon Productions, die zwar das Franchise kontrollieren, aber die Filme nicht selbst vertreiben, haben darum begonnen, einen neuen Partner zu suchen. Und es mangelt nicht an Interessenten.
Schwergewichte wie Warner Bros., Universal Pictures und 20th Century Fox versuchen sich gegenseitig auszustechen, auch die Senkrechtstarter von Annapurna Pictures haben ihren Hut in den Ring geworfen. Nicht am Wettbieten beteiligen sich dagegen Paramount Pictures, wo gerade ein Umbruch in der Führungsspitze vollzogen wurde, und die Walt Disney Studios, die bestens damit fahren, sich auf ihre hauseigenen Marken zu konzentrieren. Sony lässt James Bond allerdings nicht kampflos ziehen. In wahrer Hollywood-Manier wurde auf einer Tonbühne ein James Bond jagt Dr. No-Set nachgebaut, wo dann eine einstündige Präsentation stattfand, um MGM und Eon davon zu überzeugen, dass es das Sinnvollste ist, weiter mit Sony zusammenzuarbeiten.
Die beiden Firmen bieten diesmal nur einen Ein-Film-Vertrag an. Und warum sind trotzdem alle so scharf auf die James Bond-Reihe? Gar nicht mal, weil sie so profitabel ist (ist sie überraschenderweise nicht, schreibt die New York Times in ihrem Artikel), sondern weil es sich einfach gut macht, das Studio hinter 007 zu sein. James Bond-Filme sind garantierte Hits, in einem Business, in dem es so was wie Sicherheit fast nicht gibt, und bringen Prestige.