Bewertung: 4 / 5
Solo für O.N.C.E.L., so hieß sie mal, die TV-Serie, die zwischen 1964-1968 lief und sich in die Herzen der damaligen Zuschauer einbrannte. Mitten im Kalten Krieg durften hier Russen und Amerikaner gemeinsame Sache machen und noch größere Bedrohungen ausschalten. Über 40 Jahre später hat Warner Bros. Guy Ritchie von der Leine gelassen und den Versuch unternommen, die Story von einst neu aufzufangen. Willkommen zurück in den 60ern - willkommen Codename U.N.C.L.E.!
Wir befinden uns in den frühen 60er Jahren und der CIA-Spitzenspion Napoleon Solo (Henry Cavill) trifft bei einem Einsatz auf den KGB-Agenten Illya Kuryakin (Armie Hammer). Bald schon werden aus Feinden ungewollt Verbündete, denn eine kriminelle Organisation versucht, Atombomben in ihre Gewalt zu bringen, welches das Kräftegleichgewicht gehörig aus den Fugen bringen würde - und das ist etwas, was weder Russland noch die USA dulden können. Zusammen mit der Spionin Gaby (Alicia Vikander) nehmen Solo und Kuryakin die Verfolgung auf und müssen dabei erst einmal persönliche Differenzen aus dem Weg räumen. Doch der Weg ist bekanntlich das Ziel und die beiden unfreiwilligen Partner geben schon bald ein ausgezeichnetes Team ab.
Trailer zu Codename U.N.C.L.E.
Codename U.N.C.L.E. Kritik
Der Versuch, zwei unfreiwillige Verbündete zusammenzubringen, ist in Hollywood nicht neu. Es ist ein bewährtes Rezept, welches immer dann wunderbar aufgeht, wenn die Chemie zwischen den Figuren und auch Darstellern stimmt. Guy Ritchie (Sherlock Holmes) ist mit dem Casting ein kleines Meisterstück gelungen, denn Cavill und Hammer harmonieren von der ersten Minute an und sind die treibende Kraft, die Codename U.N.C.L.E. auf Kurs hält.
Hinzu kommt der unverkennbare Regiestil von Ritchie, der hier gewohnt souverän einen Film präsentiert. Dabei greift er auf kleine Elemente seiner Sherlock Holmes-Filme zurück, doch während er dort die Spannung mit zeitversetzten Auflösungen herausnimmt, fügt sich dieses Stilelement in Codename U.N.C.L.E. deutlich harmonischer ein. Zudem verzichtet Ritchie immer wieder darauf, an vielen Stellen den Fokus auf etwas Bestimmtes im Vordergrund zu richten, so dass sich der Witz einer Szene oft aus Dingen, die mal mehr mal weniger subtil im Hintergrund ablaufen, ergibt.
Kurz nach dem guten Einstand gibt es einen dezenten Hänger, bevor der Film erneut zu sich findet und auch die Darsteller gemeinsam glänzen können. Und glänzen tun die beiden Protagonisten nun wirklich. Cavill beweist als charmanter Napoleon Solo, dass er mehr ist als nur ein Superman-Darsteller und verkörpert in Codename U.N.C.L.E. eine Eleganz, die auch ein Bond nicht besser hinbekommen würde. An seiner Seite Armie Hammer, der gerne verkannt wird, aber auch hier eine absolut sehenswerte Leistung abliefert. Abgerundet wird das Ganze durch Elizabeth Debicki, die als fiese Victoria die Aufmerksamkeit auf sich zieht und viele bekannte Darsteller wie Jared Harris oder Hugh Grant in kleineren Nebenrollen.
Codename U.N.C.L.E. Fazit
Während die Meinungen über Guy Ritchies Sherlock Holmes auseinandergehen, dürfte Codename U.N.C.L.E. deutlich mehr Anklang finden. Die Neuauflage des Serienklassikers ist einfach eine herrlich freche Agentenkomödie mit der nötigen Prise Action und Spannung. Genau die Art von Film, die einen Kinosommer bereichert und aufpeppt. Ritchies Stil passt wunderbar in die 60er und er lebt sich gerade auch beim Schnitt, der Ausstattung und dem Szenenbild aus. So wie Kingsman - The Secret Service ist auch Codename U.N.C.L.E. ein wundervoller Beitrag zum Agentengenre; alles was man zum Genuss braucht, ist ein gewisses Faible für die 60er Jahre und der Rest kommt von ganz alleine.