Anzeige
Anzeige
Anzeige

Der Untergang des Hauses Usher

Reviews Details Trailer News
Mike Flanagans neuer Horror-Streich mit Drama-Kern

Der Untergang des Hauses Usher Review

Der Untergang des Hauses Usher Review
19 Kommentare - 19.10.2023 von Moviejones
Wir haben uns "Der Untergang des Hauses Usher" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob sich diese Serie lohnt.
Der Untergang des Hauses Usher

Bewertung: 3.5 / 5

Mit Spuk in Hill House hatte Mike Flanagan 2018 die vielleicht beste Horror-Miniserie aller Zeiten veröffentlicht. Nachdem er ein Jahr später mit der Shining-Fortsetzung Doctor Sleep bewiesen hatte, dass er auch bei Kinofilmen Atmosphäre und Storytelling gelungen miteinander verweben kann, kehrte er mit Spuk in Bly Manor in den Serienbereich zurück. Nach Midnight Mass sowie der im vergangenen Jahr gestarteten und nach einer Staffel abgesetzten Serie Gänsehaut um Mitternacht ist mit Der Untergang des Hauses Usher vergangene Woche sein neuster Serienstreich für Netflix erschienen, bei dem Flanagan wieder einmal Drama mit Horror vermischt.

Das Geschwisterpaar Roderick und Madeline Usher hat Fortunato Pharmaceuticals zu einem Imperium aus Reichtum, Privilegien und Macht aufgebaut. Doch vergangene Geheimnisse kommen ans Licht, als die Erben der Usher-Dynastie zu sterben beginnen...

Trailer zu Der Untergang des Hauses Usher

Der Untergang des Hauses Usher Review

Mit Der Untergang des Hauses Usher hat Mike Flanagan wieder einmal eine Literaturvorlage adaptiert. Nachdem Spuk in Hill House auf dem gleichnamigen Roman von Shirley Jackson basierte, Spuk in Bly Manor eine Adaption der Novelle The Turn of the Screw von Henry James darstellte und Gänsehaut um Mitternacht den Roman The Midnight Club von Christopher Pike adaptierte, geht Der Untergang des Hauses Usher auf die gleichnamige und 1839 veröffentlichte Kurzgeschichte sowie weitere Werke von Edgar Allan Poe zurück.

An deren Rahmenhandlung hält sich Der Untergang des Hauses Usher auch, übersetzt diese aber ins 21. Jahrhundert und erweitert sie um zahlreiche Handlungselemente. Die Miniserie greift so die seit den 1990er-Jahren vor allem in den USA grassierende Opioid-Epidemie auf und übt immer wieder Kritik an der Pharmaindustrie. Im Zentrum der Handlung stehen aber die einzelnen Figuren der Usher-Familie und die damit verbundenen Themen Gier und Macht. Selten wurde eine so skrupellose und unsympathische Familie im Serienbereich in Szene gesetzt, für die Betrug und Bestechung an der Tagesordnung steht.

Dies ist auch ein Knackpunkt der Serie, die deutlich weniger emotionale Ankerpunkte als Spuk in Hill House, Spuk in Bly Manor und Midnight Mass bietet. Es gibt zwar sympathische Figuren, diese finden allerdings eher am Rand statt. Nicht alle Figuren besitzen zudem die nötige Tiefe, um die Handlung der Serie auf ihren Schultern zu tragen und das ein oder andere Familienmitglied hätte gerne mehr Screentime als das andere bekommen können.

Den Schauspielern kann man allerdings keinen Vorwurf machen. Wie bei Mike Flanagan so üblich, hat er für Der Untergang des Hauses Usher zum wiederholten Mal mit einigen Darstellern zusammengearbeitet. Carla Gugino, Henry Thomas und Kate Siegel standen bereits für Spuk in Hill House, Spuk in Bly Manor und Midnight Mass vor der Kamera. Rahul Kohli gehört seit Spuk in Bly Manor zum Cast jeder Flanagan-Serie und auch Zach Gilford, Samantha Sloyan, T’Nia Miller, Annabeth Gish waren schon in von ihm verantworteten Serien zu sehen.

Alle dieser Darsteller wissen auch erneut zu überzeugen, hervorzuheben sind aber zwei Neuzugänge für das Flanagan-Universum. Während Bruce Greenwood Familienoberhaupt Roderick Usher mit jeder Menge Charisma füllt, brilliert Mark Hamill als grimmiger Anwalt des Usher-Klans. Etwas mehr Tiefe hätte dagegen vor allem die von Gugino verkörperte Figur bekommen dürfen, deren Motivation sich zudem nur erahnen lässt.

Nichts für Zartbesaitete

Im Kern ist Der Untergang des Hauses Usher eine von den Beziehungen der Figuren untereinander geprägte Dramaserie mit immer wieder eingewobenen Horrorelementen. Es gibt etwa zahlreiche Jumpscares, die einen bis zum Schluss zusammenzucken lassen. Bereits bei Spuk in Hill House waren die Jumpscares geschickt Teil der Handlung und auch hier wirken sie nie willkürlich. Überhaupt hat Mike Flanagan wie kein zweiter Filmschaffender verinnerlicht, dass Horror dann am besten ist, wenn er vom persönlichen Drama der Figuren ausgelöst wird.

Der Untergang des Hauses Usher spart zudem nicht an Gewalt und Blut und nicht selten besitzen die Bilder verstörenden Charakter. Dass Netflix die Serie nicht für unter 18-Jährige empfiehlt, kommt also nicht von ungefähr. Gleichzeitig gibt es immer wieder visuell beeindruckende Bilder zu bewundern.

Vor allem atmosphärisch weiß Der Untergang des Hauses Usher zu überzeugen. In nahezu jeder der acht Episoden kippt die Serie sehr organisch von zwischenmenschlichem Drama in atmosphärischen Horror und wieder zurück. Neben der ruhigen Kameraarbeit von Michael Fimognari muss vor allem der Schnitt von Brett Bachman gelobt werden, der die einzelnen Zeitebenen teils nahtlos ineinander übergehen lässt.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Zeitebenen erfolgt aber gerade zu Beginn der Serie teilweise sehr sprunghaft, sodass man gut aufpassen muss, um alle Informationen aufzunehmen. Gleichzeitig sehen vor allem die in der Vergangenheit spielenden Szenen unglaublich gut aus, wie man es von Netflix bislang auch gewohnt war. Etwas dick tragen teilweise die Dialoge und insbesondere Monologe von Roderick Usher auf und auch die vorgetragenen Gedichte sind eher gewöhnungsbedürftig. Schade ist zudem, dass die im Raum stehende philosophische Frage der Serie erst in der finalen Folge gestellt wird, welche die Logik etwas gegen die Wand fährt.

Fazit

Obwohl Der Untergang des Hauses Usher nicht an Spuk in Hill House und auch nicht an Spuk in Bly Manor und Midnight Mass heranreicht, weiß die Serie zu überzeugen. Dies liegt vor allem an durchgängig starken Schauspielleistungen und einer interessanten Eigendynamik der Figuren untereinander. Fehlende emotionale Ankerpunkte macht die Serie mit einer immer wieder dichten Atmosphäre wett. Mike Flanagan begeistert erneut mit einer ganz eigenen Art des Storytelling, die im Horror-Genre noch immer ihresgleichen sucht. Der Untergang des Hauses Usher ist eine gelungene Miniserie, die etwas braucht, um in Fahrt zu kommen, dann aber immer besser wird.

Der Untergang des Hauses Usher Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Reviews

3 Body Problem Review (Redaktion)

Beeindruckende Romanadaption

Poster Bild
Kritik vom 25.03.2024 von Moviejones - 7 Kommentare
David Benioff und D.B. Weiss melden sich einige Jahre nach dem Ende von Game of Thrones mit einem neuen Projekt zurück. Ihr Ruf hat seit dem damaligen Serienende jedoch ziemlich gelitten. Viele Fans der Bücher von George R.R. Martin haben ihnen immer noch nicht verziehen, vor allem fü...
Review lesen »

X-Men ’97 Review (Redaktion)

Zu mir, meine X-Men!

Poster Bild
Kritik vom 20.03.2024 von Moviejones - 3 Kommentare
Holt die VHS-Kassetten raus, es geht zurück in die 90er! Mit X-Men ’97 erwartet uns ein interessantes Marvel-Projekt, welches uns auf eine nostalgische Reise mitnimmt. Die Serie knüpft genau dort an, wo die kultige und bis heute sehr beliebte Zeichentrickserie damals im Jahr 1997 auf...
Review lesen »
Mehr Reviews
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
19 Kommentare
1 2
Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
01.11.2023 14:06 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Tameroz

Nur ein Beispiel von vielen: Es wird durchaus auch eine inzestiöse Liaison angedeutet, hier wird aber kein bißchen in Richtung Porno geschielt, daher . Ich denke schon, dass du hier übertreibst. Und jetzt der Hobbypsychologe in mir: Möglich, dass da dein Background was damit zu tun hat wink

Bevor jetzt die Diskussion auch noch in solch eine Richtung eskaliert, bin ich hier raus :p

Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
TamerozChelios : : Moviejones-Fan
01.11.2023 13:56 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.14 | Posts: 2.386 | Reviews: 5 | Hüte: 73

@Raven13

Ich sehe es auch wie du. Aber wenn sich jetzt Männer küssen, will ich eine Serie nicht abstrafen, nur weil es nicht mein Geschmack ist. Ich meine, Homosexuelle mussten Jahrzehnte Filme anschauen, in denen sich Heteropärchen küssen und lieben, das ist für die bestimmt genauso fremd wie für uns die Homosexuellen.

Es geht sich aber wirklich nur darum bei mir, dass das Netflix auf Zwang machen möchte - mit einem Eisenhammer und einer Meißel.

Genau wie Hollywood es mit seiner Hautfarben-Thematik macht und Arielle und viele andere einfach den Vorlagen nach nicht treu ist.

PS: mag es generell auch nicht, wenn Sex und Liebe und zu lange Küsse in Filmen/Serien gezeigt werden. Einfach weil es mich langweilt und ich es unnötig finde, so viel zu zeigen. Eine Andeutung bezüglich Sex reicht, feddisch.

@ZSSnake

Ich verstehe, was du mir sagen willst, aber kann es leider nicht so unterschreiben.

Ich komme aus einer religiösen Familie bzw einer Kultur, bei der Religion so wichtig ist, dass in Lebensmottos immer wieder Gott auftaucht.

Es war für mich auch schwierig, meinen Eltern zu sagen, dass ich Religionen verachte und habe auch so darüber hinaus gelebt, das alles hatte aber nichts damit zu tun, dass ich finanziell unabhängig bin oder reich bin oder wie auch immer. Ich kann das Thema Religion in dem Fall fast 1 zu 1 mit Sexualität vergleichen, jedenfalls wenn man aus meinem Kulturkreis kommt.

@MobyDick

Was meinst du mit "sehr vieles wird angedeutet"? Also bisschen mehr und du hast schon eine Porno xD

Gute Vorbereitung ist 90% Sieg!

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
01.11.2023 13:15 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Ganz so wenig wie jetzt gesagt ist es allerdings auch nicht: Sexualität ist durchaus ein wichtiges Thema, das zwar nicht explizit ist, aber immer mit schwingt, auch wird sehr vieles angedeutet, was dann der Fantasie überlassen wird. Aber tatsächlich gehört das alles zum Gesamtkonstrukt und lenkt weder ab noch stört es irgendwie

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
01.11.2023 13:06 Uhr | Editiert am 01.11.2023 - 13:07 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ZSSnake / WiNgZzz

Okay, Danke für die Aufklärung!

Nach den Kommentaren hier zu urteilen, klang es danach, als sei Sex allgegenwärtig in der Serie.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
01.11.2023 12:46 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@Raven13:

Es gibt ein paar Szenen die Sexualität thematisieren aber es wird nie etwas explizit gezeigt. Es gibt 1 oder 2 Szenen, in denen Explizites angedeutet wird. Sexualität der Figuren spielt praktisch keine Rolle, wenn man davon absieht, dass jeder von ihnen eine sexuelle Orientierung hat und eben deren mitunter exzentrische Neigungen vorhanden sind.

Die Show wegen dieses Themas nicht zu gucken, wäre in etwa wie Forrest Gump nicht zu gucken, weil man mit Tischtennis nichts anfangen kann. Oder Zurück in die Zukunft weil man keine Skateboarder mag. Also in der Hinsicht evtl die Kirche mal im Dorf lassen...

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
WiNgZzz : : Moviejones-Fan
01.11.2023 11:17 Uhr | Editiert am 01.11.2023 - 11:29 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

"Derart viel" zeigt die Serie auch nicht (falsche/übertriebene Darstellung und/oder Wahrnehmung), gibt ein paar Szenen, meist wird aber eher angedeutet.

Hier gibt es nichts zu sehen!

MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
01.11.2023 10:57 Uhr | Editiert am 01.11.2023 - 10:58 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Dieser Diskussion hat ein Gutes: Ich habe diese Serie wieder von meiner Watchlist gestrichen. Ich wusste bis zu dieser Diskussion nicht, dass die Serie derart viel Sex und Homosexualität zeigt und es sogar "beim Sex zuschauen"-Szenen gibt. Sowas ist nichts für mich.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
01.11.2023 09:29 Uhr | Editiert am 01.11.2023 - 09:33 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@TamerozChelios:

"Verstehe aber nicht, was "reich sein" mit "Sex. Orientierung zu tun hat"??

Kann ich es als Arbeitsloser nicht?"

Das hab ich nicht geschrieben - ich hab gesagt "die haben Geld, die können machen was sie wollen" - in der Serie wird mehrfach thematisiert, dass die Ushers sich als "was besseres" sehen, sich als unangreifbar empfinden. Der Mix aus Macht, Unantastbarkeit und trotzdem gewissermaßen Anonymität hinter verschlossenen Türen macht es leicht, sich komplett auszuleben, weit weg von gesellschaftlichen Zwängen. Exzentrik und Macht gehen oftmals Hand in Hand - und alle Ushers sind... sagen wir mal vorsichtig "machttrunken". Je höher wir die Treppe kommen, desto unangreifbarer fühlen die sich. Für mich war die Sexualität bei einigen (zuschauen, die eigenen Assistenten zu sowas zwingen, oder ganz einfach Fremdgehen/die Frau des eigenen Bruders verführen) ziemlich klar Ausdruck von all dem, was mit denen falsch läuft.

Und für mich hat das vor allem die Figuren unterstützt und bei den meisten nur gezeigt, dass sie extrem distanziert von "echter" Emotion sind. Die Assistenten werden als "Erleichterung" nach nem harten Tag missbraucht, das Zuschauen von Tamerlane zeigt die Distanz von ihrem Mann, der nur als Gesicht für ihre Lifestyle-Marke dient, die Doktoren und ihre "Beziehung", die komplett auf dieses Kunstherz fokussiert ist, usw. - die Sexualität ist hier eher Ausdruck der Machtmenschen, die die Ushers alle sind. Und diese Bindungsunfähigkeit und Unangreifbarkeit sorgt dafür, dass jeder von denen einfach nur seine Triebe so auslebt, wie er grad Lust hat.

Klar, kann man als Arbeitsloser auch seine Sexualität ausleben - aber je weiter oben in der Nahrungskette du bist, desto eher brichst du aus "Gesellschaftlichen Konventionen" aus, weil du dich darüber siehst. Otto Normalmensch fühlt sich in der Regel von der Gesellschaft weit stärker gemaßregelt, wenns um offenes Ausleben der eigenen Sexualität geht. Beispiel? Diese Diskussion hier - wäre jeder so offen und aufgeschlossen wie er behauptet, gäbe es sie garnicht wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
WiNgZzz : : Moviejones-Fan
31.10.2023 23:47 Uhr | Editiert am 31.10.2023 - 23:51 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

@TamerozChelios: Ne, ist aber auch die Familie Usher nicht! Scheint dir ja auch aufgefallen zu sein.

Davon aber ab gibt es eben "im allerweitesten Sinne vergleichbare", bekannte Personen: Hier zwar nicht homo-, sondern transsexuell z.B.: die früheren Wachowski-Brüder (Matrix etc.) sind nacheinander zu Wachowski-Schwestern geworden (bzw. schon immer gewesen, konnten dies aber nicht öffentlich "ausleben"). Da dürfte die Wahrscheinlichkeit mehrerer Homo- bzw. Bisexueller innerhalb einer Familie nicht so abwegig sein.

Hier gibt es nichts zu sehen!

MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
31.10.2023 20:17 Uhr | Editiert am 31.10.2023 - 20:43 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ TamerozChelios

Ich verstehe, was du meinst und bin da ganz bei dir. Mich hat das z. B. bei "Tote Mädchen lügen nicht" extrem angenervt. Die halbe Schülerschaft war in den späteren Staffeln homosexuell, und es gab sogar eine eigene Homosexuellen-Gruppierung in der Schule, in der unzählige Schüler waren. Das allein wäre ja so nicht schlimm, aber in jeder Folge gab es mindestens eine explizite Sexszene zwischen Homosexuellen Männern, und sowas ist mir als Zuschauer dann doch unangenehm. Muss ich sowas sehen? Ich finde solche expliziten Szenen eher verstörend. Sowas sollte Privatsache bleiben. Ich mag es generell schon nicht, wenn man in Filmen oder Serien explizite Sexszenen zu sehen bekommt. Komisch ist aber, dass homosexuelel Frauen nur selten in der Serie vorkamen. Ist das seitens Netflix etwa Diskriminierung gegen homosexuelle Frauen?

Ich habe zwar nichts gegen Homosexuelle Menschen, aber als heterosexueller Mann finde ich den Gedanken an Sex zwischen zwei Männern dennoch unangenehm und eklig, und das kann man mir wohl nicht vorwerfen. Ich werfe anderen ja auch nicht vor, wenn sie etwas unangenehm oder eklig finden. Spinnen sind auch das normalste auf der Welt, trotzdem ekeln sich viele davor.

Ja, Homosexualität ist normal, aber dennoch die Minderheit. Wenn Netflix uns mit ihren Prioduktionen aber weißmachen wollen, dass jeder zweite Mensch homosexuell sei und den Zuschauern das auch immer wieder volle Kanne ins Gesicht klatscht durch explizite Sexszenen und andauerndes Geknutsche, nervt mich das schon etwas. Wie wohl die meisten Menschen habe ich nichts gegen Homosexuelle oder Was-auch-immer, daher ist es beleidigend und nervig, wenn Netflix Leuten wie mir noch versucht, LGBTQ mit dem Hammer einzutrichtern. Mit dem Holzhammer erreicht man höchstens das Gegenteil: Man erzeugt Unmut gegen diese Serien und Filme und gegen den Produznten.

Und mal abgesehen davon, bin ich davon überzeugt, dass diese Art der Darstellung in den Medien absolut nichts bringt. Die Menschen, die Homosexualität und LGBTQ ablehnen oder gar hassen, werden auch von solchen Serien und Filmen garantiert nicht bekehrt. Alle anderen müssen nicht mehr bekehrt werden. Für wen also betreibt man diese nervige "geistige Zwangs-Umerziehung"?

Hier mal eine Statistik, wie viele Menschen in Deutschland sexuelle Neigungen diskriminieren:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1123809/umfrage/diskriminierung-in-deutschland-nach-diskriminierungsmerkmal/

Es sind nuir 4 %! Und für diese 4 % betreibt man den Aufwand, Homosexuelle in Filmen und Serien so sehr in den Vordergrund zu rücken? Diese 4 % werden sich ohnehin nicht umerziehen lassen.

EDIT:

Durch puren Zufall bin ich gerade auf das hier gestoßen, und das unterstreicht nochmal ganz deutlich, dass da besonders bei Netflix gehörig was schief läuft:

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

Avatar
TamerozChelios : : Moviejones-Fan
31.10.2023 19:49 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.14 | Posts: 2.386 | Reviews: 5 | Hüte: 73

@WiNgZzz

Ich habe von der Verhältnismäßigkeit gesprochen.

Also willst du mir sagen, du kennst eine ganze Familie, die homosexuell ist?

@ZSSnake

Ja, es ist nötig, Diversität reinzubringen, aber ich rede von übertriebenem Zwang. Genauso gut hätten sie in der Serie alle Eiscreme lieben können.

Der Punkt wäre: sie zeigen keinen Vor-/Nachteil von Eiscreme, sondern wird einfach so gezeigt. Die hätten die eigene Familie zum Opfer von Opiaden machen können beispielsweise.

Verstehe aber nicht, was "reich sein" mit "Sex. Orientierung zu tun hat"??

Kann ich es als Arbeitsloser nicht?

Abgesehen davon ist mein "Horizont erweitert". Es geht sich nicht konkret um den übertriebenen Zwang von der Community, sondern generell dass Netflix uns was einpflanzen will, was in dem Maße meiner Meinung nach nicht existiert.

Dann lieber eine Person homosexuell machen und daraus eine große, wichtige Geschichte. Die hätten Vater Usher zB homophob machen können, sodass er sich mit der Homosexualität seines Kindes abfinden muss bzw er damit ein Problem sieht, oder in dem Fall meinetwegen alle Kinder homosexuell machen - nach dem Motto "Die Blutlinie endet sowieso".

@Silencio

lern erstmal richtig lesen.

@MobyDick

Dann soll bitte auch daraus ein wichtiges Thema gemacht werden. Aber dass so viele homosexuell sind ist Nonsens für die Story der Serie.

Gute Vorbereitung ist 90% Sieg!

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
31.10.2023 16:38 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Unabhängig davon ist die Serie auch als Spiegel der derzeitigen Umwelt und Medienlandschaft konzipiert, da soll es dann schonmal vorkommen, dass LGBT da Thema ist, genauso wie das Thema Opidoid Krise. Da sollte man eigentlich erwarten, dass ein erwachsener und mündiger Mensch einfach mal sich darauf einlassen kann, ansonsten hätte er das Ding auch in der viktorianischen Zeit belassen können, wo solche Themen durchaus in dieser Multiplikation ein deutlicherer Fremdkörper hätten sein können wink

Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
Silencio : : Moviejones-Fan
31.10.2023 15:50 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

"LGBTQ-Charaktere sind unrealistisch, weil Superman sich rasiert" ist definitiv mal was neues...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
31.10.2023 14:29 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@TamerozChelioz:

Und genau wegen solchem Gelaber ist es in meinen Augen nicht nur notwendig sondern auch wichtig, dass ein solches Level an Diversität gezeigt wird.

Zumal es im Kontext der Familie Usher auch Sinn ergibt, dass alle sexuell sehr freizügigkeit leben. Die haben Geld, können machen was sie wollen und sind größtenteils zwischen 20-30 - also Teil einer Generation, die mehr im Einklang mit den eigenen Emotionen und Neigungen lebt. Und das alles ohne Zwänge einer Gesellschaft, über der sie nach eigenem Empfinden ohnehin stehen.

Ach und Tamerlane hat eine Neigung/einen Kink - sie mag es zuzusehen. Es hat nichts mit lesbischem Verhalten zu tun, die Frau hat (wenn man die Serie verfolgt merkt man das gut) offensichtlich ne völlig distanzierte Haltung zu ihrem Mann, den sie ganz klar als unter ihrem Nivau und eher als Objekt empfindet. Sicher, da ist eine Form von Liebe, aber die lässt sie nicht zu, weil sie ein Problem damit hat, überhaupt Menschen an sich ranzulassen. Da passiert psychologisch so viel, das will ich nicht mal alles ausbreiten.

Aber letztlich hat die Serie einen normalen und gesunden Mix gefunden. Zu keinem Zeitpunkt hab ich mir überhaupt Gedanken darüber gemacht, dass da viele sexuelle Orientierungen drin sind. Kann aber auch einfach damit zu tun haben, dass ich Menschen sehe und nicht sexuelle Orientierungen und mich davon nicht angegriffen fühle, wenn davon viele vorhanden sind.

Klingt jetzt härter als ich es meine, aber: Erweitere vielleicht deinen Horizont ein wenig und du wirst merken, dass LGBTQ+ ein wesentlich größerer und immer noch viel zu wenig akzeptierter Teil unserer Gesellschaft ist.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
WiNgZzz : : Moviejones-Fan
31.10.2023 14:11 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

"In meinem gesamten Leben (Schule, Karriere, Freundeskreis, Bekanntenkreis, Familienkreis) habe ich höchstens drei Leute kennengelernt, die homosexuell sind."

Wenn man nicht "der Nabel der Welt" ist, soll das schonmal vorkommen.

Hier gibt es nichts zu sehen!

1 2
Forum Neues Thema
AnzeigeY