Anzeige
Anzeige
Anzeige

Die Nacht der lebenden Toten

Kritik Details Trailer News
Die rabenschwarze Geburt eines Genres

Die Nacht der lebenden Toten Kritik

Die Nacht der lebenden Toten Kritik
10 Kommentare - 10.06.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Die Nacht der lebenden Toten" ist.

Bewertung: 5 / 5

Wenn vom Genre der Zombiefilme die Rede ist, kommt jedem Kenner ein Name sofort in den Sinn: [i]George A. Romero[/i]. Und eben dieser Mann war es, der dieses Genre [i]1968[/i] mit seinem Low-Budget Horrorfilm [b]Night of the Living Dead[/b] erst aus der Taufe hob. Und obgleich der Zombie an sich bereits lange zuvor in Film und anderen Medien aufgetaucht ist, ist es erst Romeros eigenwillige Uminterpretation des Zombies zum Menschenfressenden, eigenständig agierenden Monstrum, die das Genre bis heute ausmacht. Der Film, welcher noch Jahrzehnte später als Kult-Klassiker gehandelt und von Millionen von Filmfreunden bis heute hoch geschätzt wird, hat nichts von seiner Faszination verloren. Romeros Werk, das seit 1999 sogar im [i]National Film Registry[/i] als [i]erhaltenswertes Kulturgut[/i] eingetragen ist und mit einem [i]Budget[/i] von nur [i]114.000 $[/i] realisiert wurde, gilt selbst über 40 Jahre nach seinem Entstehen noch als Meilenstein der Filmgeschichte. Doch woher rührt diese Anziehungskraft? Ich werde versuchen, mich diesem Film ein wenig zu nähern. [b][u]Inhalt:[/u][/b] Johnny und seine Schwester Barbara besuchen das Grab ihres Vaters auf einem Friedhof auf dem Land, als sie plötzlich von einem Mann attackiert werden. Dieser ringt mit Johnny und stößt ihn zu Boden, wo er regungslos liegen bleibt, nachdem er sich den Kopf an einem Grabstein angestoßen hat. Barbara flüchtet vor dem Mann, der sie nun verfolgt. Nachdem sie mit knapper Not in ein scheinbar verlassenes Farmhaus entkommen konnte, sieht sie sich mit einer gänzlich neuen Situation konfrontiert. Wenig später kommt der Afroamerikaner Ben hinzu, welcher sie unterstützt. Doch wie sollen die zwei sich gegen die stetig wachsende Meute der nach Menschenfleisch gierenden Untoten wehren, die sich um das Haus schart? Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt.. [u][b]Kritik:[/b][/u] Um einen solchen Film zu rezensieren ist es unerlässlich sich um dessen Eigenarten zu kümmern. Hier sind es insbesondere die für einen Horrorfilm untypisch gut gezeichneten Figuren, die deutlichen gesellschaftskritischen Aspekte und die ungeheuer dichte Inszenierung, die viel vom Charme dieses Werkes ausmachen. Von daher wird darauf auch im Folgenden der Fokus liegen. [b]Figuren und gesellschaftskritische Aspekte:[/b] Die Grundkonstellation des Films ist regelrecht Kammerspielartig aufgebaut. Sämtliche Protagonisten des Filmes finden sich letztlich in dem kleinen Haus ein, in dem auch nahezu die gesamte Handlung des Films abläuft. Neben den beiden recht früh feststehenden Figuren der Barbara und des Ben kommen nach einiger Zeit einige weitere Überlebende hinzu, die die Gruppe vervollständigen. In dieser Zusammensetzung sieht sich die kleine Schar einer schier übermächtigen Gefahr gegenüber. Doch es sind weniger die Untoten vor dem Haus als vielmehr die Lebenden innerhalb, die zur eigentlichen Gefahr werden. Romero gelingt es, die Figuren derart zu dynamisieren und in ihrer Beziehung zueinander so aneinander reiben zu lassen, dass die Spannung im Laufe des Films stetig ansteigt, bevor sie sich im Finale gnadenlos entlädt. Dabei steigt die Spannung durch die unterschiedlichen Handlungsebenen sowohl in Bezug auf die Ereignisse im Haus, als auch im Bezug auf die außerhalb des Hauses. Während die Zombies die meiste Zeit auf ihre Chance lauern, der Insassen des Gebäudes habhaft zu werden und dabei lediglich eine Art Hintergrundbedrohung bilden, ist es vor allem die finstere Stimmung hinter den verschlossenen Türen und vernagelten Fenstern, die zu brodeln beginnt. Die Figuren werden von ihren Darstellern überzeugend verkörpert und wirken dadurch, insbesondere gemessen an den typischen, eher platten, üblichen Horror-Protagonisten anderer Filme, angenehm lebendig. Es fällt als Zuschauer nicht schwer, eine gewisse Bindung zu den handelnden Personen aufzubauen. Durch die in Form weniger, doch gut gesetzter, Akzente eingebrachten Charakterisationen gewinnen die Figuren an Substanz, die spüren lässt, dass es nicht einfach nur um den Horror durch die bösartigen Untoten geht. Es geht natürlich um das Überleben, doch es ist kein Zufall, dass es letztlich der nach damaligen Maßstäben unangepassteste der Handlungsträger, der Afroamerikaner Ben, ist, der sich am vehementesten gegen die anströmenden Massen zur Wehr setzt. Wie ein Spiegel der Gesellschaft, spielt Romero mit Vorurteilen und der Idee der Massenkonformität, der sich kleine Minderheiten entgegenstellen. Gesellschaftskritisch gesehen kann der Film auf einer Ebene überzeugen, die ihre Aktualität nie verlieren wird. Das gibt [b]Night of the Living Dead[/b] das Zeitlose, was noch heute daran geschätzt wird. Die Zombies selbst sind nach heutigen Maßstäben lachhaft minimalistisch dargestellt, treffen aber in ihrer Präsentation im Grunde exakt den Kern dieser Monstren, der sie immer ausgemacht hat. Sie bewegen sich schlurfend, hinkend, quälend langsam, doch stets von unstillbarem Hunger getrieben, voran. Dabei sind sie von Kugeln und Hieben nicht zu beeindrucken. Die bis heute in den Genrekonventionen fest verankerten Hausmittel gegen Zombies werden jedoch hier bereits etabliert. Romeros Untote fürchten sich vor Feuer und sind auch äußerst brennbar, dazu vertragen sie keine harten Schläge auf den Kopf. Treffer aus einer beliebigen Schusswaffe ins Nervenzentrum sind ebenfalls eine effektive Art, ihnen den Garaus zu machen. Der langsam, aber auf Dauer sicher tödliche Biss des Zombies feiert auch hier bereits seine Premiere und dass die Verwandlung danach schnell und vollständig über die Bühne geht, ist ebenfalls erhalten geblieben. So sind die Zombies, welche sich bis heute kaum verändert haben, im Grunde schon damals ein Abbild Lebenskraft – ja – Fleisch konsumierender Gleichheit, die sich in quälend langsamen Tempo über die gesamte Menschheit auszubreiten sucht. Und wie wehrhaft sich die kleine Gruppe auch gegen diese Form der Assimilation stellt, der Kampf scheint aussichtslos, der Weg in die Arme der Masse unausweichlich. [b]Inszenierung:[/b] Inszenatorisch gibt sich Romero keine Blöße. Der Film ist meisterhaft gefilmt und strotzt nur so vor genialen Einstellungen. Wenn beispielsweise Todesszenen oder Tötungen passieren, gelingt es ihm, den Fokus stets auf Täter und Opfer zu halten und die Tat selbst zur Nebensache werden zu lassen. Dadurch wird die Bindung zur Figur auch über die Kamera aufrecht erhalten und die Aufnahme selbst distanziert sich vom Geschehen. Während Romero dieses Schema den gesamten Film über aufrecht erhält, sind die Konsequenzen des Handelns der Figuren zwar immer auch Thema, jedoch nie Selbstzweck. Die Zombies werden zwar abgewehrt oder auch endgültig getötet, doch die teilweise recht blutrünstig inszenierte Tat rückt stets in den Hintergrund, der Täter, dem oft der Schrecken ins Gesicht geschrieben steht, bleibt im Zentrum des Interesses. Ein Beispiel für den genialen Einfallsreichtum in der Inszenierung ist die Idee der Aufnahme innerhalb der Aufnahme, wenn die Figuren später einen Fernseher in Gang setzen. Dabei ist die Kamera so postiert, dass sie den Rahmen des Fernsehers im Bild hat und das Geschehen innerhalb des Fernsehers verfolgt. Während sich die Kamera außerhalb des TV-Bildes dann nicht bewegt, kann es trotzdem passieren und wird auch so inszeniert, dass das Bild im Bild auf dem Fernseher trotzdem eine Kamerabewegung beschreibt. Diese unvergleichliche Dynamisierung des Bildes innerhalb der statischen Kameraeinstellung sucht ihresgleichen und ist bis heute vielzitiertes Stilmittel. Doch auch andere Einstellungen sind oftmals von mitunter tollen Einfällen geleitet. So gibt es später eine Szene, gefilmt aus dem Inneren eines stehenden Trucks, aus dem sich die Untoten an einer Leiche bedienen. Die Leiche selbst ist nur als Andeutung zu sehen, doch die Parallele zu einer Selbstbedienungstheke wird erst durch diesen genialen Shot möglich. Solche Spielereien gönnt sich Romero über die gesamte Laufzeit des Filmes und vermittelt so seine Botschaft zugleich über die Handlung und über die Gestaltung des Bildes selbst. So sieht es aus, wenn ein Regisseur weiß, was er mit seinem Film sagen will und auch weiß, wie er es über das Bild zum Ausdruck bringt. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Film auch trefflich ohne Dialoge funktionieren würde. Die stets angemessene und gut gesetzte Beleuchtung tut ihr Übriges bei der gelungenen Gestaltung der Bilder. Die Musik hingegen unterstützt die bedrohliche und düstere Grundstimmung, die den gesamten Film über aufrecht erhalten wird noch zusätzlich. Der finstere Score, komponiert von [i]William Loose[/i], stützt die Bilder und das Geschehen gekonnt und wirkt hervorragend. Ohne sich in den Vordergrund zu drängen oder aufdringlich zu wirken ist er doch stets präsent und verursacht ein stetes Unbehagen beim Zuschauer. So sollte ein Score in einem solchen Film sein, was leider heutzutage viel zu selten der Fall ist. In der Regel verlassen sich Filme heute viel zu sehr darauf, dass der Sound die Szenerie bestimmt und mit lauten Effekten dominiert, anstatt sie zu stützen und voranzutragen. Kritikpunkte sind bei diesem Werk praktisch nicht vorhanden. Die enorm dichte Stimmung, geniale Inszenierung und interessante Handlung mit gutem Spannungsbogen lassen keine Langeweile aufkommen. Nach heutigen Maßstäben sieht man dem Film natürlich sein Alter an, die Zombies sind eher unfreiwillig komisch und viele der damals absolut innovativen Ideen haben sich im Laufe der Jahre über alle Maße insbesondere im Horrorgenre abgenutzt. Trotzdem, wenn man sich auf die Stimmung und die Geschichte ein- und sich einfach fallen lässt, entfaltet [b]Night of the Living Dead[/b] auch heute noch eine morbide Faszination, die einen so schnell nicht mehr loslässt. [u][b]Fazit:[/b][/u] Als Meilenstein des Horrorgenres und zugleich Urvater eines der bis heute beliebtesten Subgenres, dem Zombiefilm, macht [b]Night of the Living Dead[/b] auch heute noch eine hervorragende Figur. Die Stimmung ist zutiefst bedrückend, der Score unterstützt diese und die hervorragende Kameraarbeit und der geniale Schnitt tun ihr Übriges. Da stören die heute fast lächerlich wirkenden Untoten oder die natürlich in die Jahre gekommenen Effekte wenig, wenn man bereit ist, sich von dem Film gefangen nehmen zu lassen. Romeros Erstling ist ein regelrechtes Meisterwerk glorreicher Handwerkskunst, der auf allen Ebenen funktioniert und bis heute in diesem Genre nur selten erreicht wurde (und wenn, dann im Regelfall von Romero selbst in einer der mittlerweile 5 Fortsetzungen). Wer bereit ist, sich von seinem Blick durch die Effektbrille nicht für das Wesentliche blind machen zu lassen und sich einfach offen für den Film zeigt, wird sicherlich nicht enttäuscht und bekommt einen genialen kleinen Streifen präsentiert, den eigentlich jeder Filmfreund zumindest einmal gesehen haben sollte. Von mir bekommt [b]Night of the Living Dead[/b] volle [b][u]10/10 Punkte[/u][/b] bzw. [u][b]5/5 Hüte[/b][/u], weil er mich einfach umgehauen und über alle Maße begeistert hat. Auf allen Ebenen stimmt es hier und der Film unterhält nicht nur von vorne bis hinten, er bietet auch etwas für den Kopf und für das gewillte Auge eines Filmfreundes. Somit spreche ich ihr eine klare und sehr deutliche Empfehlung für dieses, und ich scheue mich nicht das Wort hier noch einmal zu benutzen, Meisterwerk aus und hoffe, ich konnte den einen oder anderen dazu bringen, dem Film auch heute noch eine Chance zu geben.

Die Nacht der lebenden Toten Bewertung
Bewertung des Films
1010

Weitere spannende Kritiken

Civil War Kritik

Civil War Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 2 Kommentare
Die Vereinigten Staaten sind im Bürgerkrieg. Während ein Präsident (Nick Offerman) bereits in seine dritte Amtszeit geht, führt er einen Krieg gegen Texas und Kalifornien und schockiert das Volk mit bestialischen Luftangriffen. Doch es gelingt ihm nicht, die Staaten in die Knie z...
Kritik lesen »

THX 1138 Kritik

THX 1138 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
In einer alternativen Welt haben Bürger jedwede Form von Individualismus und Rechten verloren. Sie sind nur noch nummerierte Drohnen, die von einem staatlichen Drogenprogramm unter Kontrolle gehalten werden. Unter ihnen ist auch der Fabrikarbeiter THX 1138 (Robert Duvall). Sein Leben änder...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
10 Kommentare
Avatar
spyromarvel04 : : Bad Boy
11.06.2012 04:06 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 637 | Reviews: 0 | Hüte: 2
Na Ja.. habe ihn gesehen. hatte ihn auch vorher niecht gesehen... Ich denke ist garnicht so schlecht...ist laut seiner Zeit 1968 mit den heutigen Zombie -Filmen nicht vergleichbar. aber er ist schon ein Klassiker denke ich und bestimmt die Mutter aller Zombie -Filme .

Ich denke deine Kritik ist passend ...
Avatar
BlackSwan : : Moviejones-Fan
10.06.2012 23:01 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
sehr intensive Auseinandersetzung mit dem Film - toll geschrieben - muss den wohl dringend mal gucken - bin grad unsicher, ob ich ihn gesehen habe oder nicht - wenn ja, ewig her... nach der Kritik - werd ich es nun nochmal tun oder spätestens jetzt mal gucken - je nachdem laughing
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
10.06.2012 22:45 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Es gibt ja noch ein Remake unter gleichem Namen (auf Deutsch Die Rückkehr der Untoten) aus dem Jahr 1990 von Tom Savini. Vielleicht meinst du auch den, der soll von der Handlung her und so sehr nah an Romeros Original sein. Ich würde dem Film nochmal ne Chance geben :-) Aber wie gesagt, man sollte ihn einfach nicht durch die "Effektbrille" sehen, da geht so ein alter Film natürlich nicht mehr wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
spyromarvel04 : : Bad Boy
10.06.2012 22:33 Uhr | Editiert am 10.06.2012 - 22:34 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 637 | Reviews: 0 | Hüte: 2
Na dann werde ich mir den Film mal anschauen ... ich denke es ist doch schon lange her ,wo ich ihn gesehen habe vieleicht vertuhe ich mich auch mit einen anderen. Vieleicht reviediere ich mein Kommentar.
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
10.06.2012 21:10 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
P.S.: Es wäre nett, wenn diejenigen, die die Kritik lesen, diese auch bewerten würden, damit ich ein Feedback nach Punkten habe. :-)

Danke wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
10.06.2012 14:19 Uhr | Editiert am 10.06.2012 - 14:26 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ich habe das böse M-Wort ja auch mehrfach benutzt, einfach weil es auf den Film mehr als zutrifft. Klar, die Zombies sind heute eher eine Einladung zum Fremdschämen, aber mal ehrlich: wie könnte man Zombies besser darstellen, als durch schlurfende Komparsen, die gucken als wären praktisch alle Synapsen im Eimer bis auf die zum laufen, töten und fressen und dazu "gammelig" geschminkt sind. Die heutigen Untoten mögen für sich erschreckender aussehen, aber grade im Kontext der gesellschaftskritischen Botschaften des Films können, nein dürfen diese Zombies eigentlich nicht viel anders aussehen als sie es tun. Und einen morbiden Schrecken verbreitet der Film definitiv auch heute noch, allein durch die Art der Darstellung. Als die Zombies angefangen haben sich wie im Supermarkt an der SB-Theke an den Leichen zu bedienen und dann mit glückseligem Gesichtsausdruck die Leichenteile verspeist haben, hatte das zwar etwas fast absurdes, aber trotzdem hat es eine Form von Ekel und Unbehagen in mir ausgelöst, wie sie nur selten bei Filmen empfunden habe. Zack Snyders Dawn of the Dead ist sicherlich für den "modernen Filmfreund" eine empfehlenswerte Alternative, aber in Sachen Kunsthandwerk und atmosphärische Dichte kommt der Film nicht annähernd an Romeros Erstling heran. Auch wenn er durch seinen Handlungsort im Einkaufszentrum natürlich fast schon mit dem Vorschlaghammer die Gesellschaftskritik raushaut.

Ach und @Spyromarvel:
Wenn ich gekonnt hätte, hätte der Film von mir sogar 11/10 bekommen. Ich meine, mal ernsthaft: der Film hat ein Genre begründet, ist überladen mit gesellschaftskritischen und inszenatorischen Kunststücken, ist mit einem Minimalbudget verwirklicht worden und wirkt auch heute noch hervorragend. Klar, wenn man aus der heutigen Kinogeneration stammt, fällt es sicherlich schwer sich auf den Film einzulassen. Ist einem das aber erstmal gelungen und man verschließt sich nicht davor, kommt man doch eigentlich kaum drumherum, den Film genial zu finden. Aber ich kann verstehen, dass die jüngere Generation, die vielleicht auch nicht so eine Faszination für das Handwerk des Filmemachens an sich hat, Schwierigkeiten hat, mit dem Film warm zu werden. Natürlich wirkt das alles mit der aktuellen "Effektbrille" besehen allenfalls lächerlich. Aber wenn man den Blick einfach mal davon löst und den Film als das sieht, was er ist und sein will und seinen Stellenwert auch aus einem zeitloseren Blickwinkel betrachtet, dann erscheint er in ganz anderem Licht.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
regularmaddin : : Moviejones-Fan
10.06.2012 13:47 Uhr
0
Dabei seit: 12.09.10 | Posts: 636 | Reviews: 15 | Hüte: 10
Schande über mich :-( Nehmt mir einen Hut ab !
Avatar
Amokknobi : : Fanshee
10.06.2012 13:41 Uhr
0
Dabei seit: 26.08.11 | Posts: 2.775 | Reviews: 1 | Hüte: 67
woa reggularmaddin setzt sich über das verbot des wortes hinweg, welches niemand aussprechen darf;)

der film ist zurecht ein klassiker und sollte jeder filmfreund auch wenigstens einmal gesehen haben. ich zumindest als 12 jähriger habe ihn mal "verbotenerweise" nachts bei meinen großeltern im fernsehen gesehen und war schockiert von dem puren horror und dem perfekten grusel;)wenn ich mich recht erinnere, fing damit auch meine horrorvorliebe an;)
nur heute, wie du schon erwähnt hast, wirkt der film leider eher peinlich und die zombies laden fröhlich zum fremdschämen einfrown
ein klassiker ohne frage aber, die neue generation sollte vielleicht beim thema zombies auf den echt gelungenen snyder-reboot zugreifen

[b]I dont know, Man. I just...Why did the Pug Life choose me?[/b]

Avatar
regularmaddin : : Moviejones-Fan
10.06.2012 10:37 Uhr
0
Dabei seit: 12.09.10 | Posts: 636 | Reviews: 15 | Hüte: 10
Dieser Film ist wahrlich ein Meisterwerk und das trifft auch auf diese Kritik zu :-) Hab den Film vor über 10 Jahren mal in München gesehen und bin seit dem ein echter Fan. Vor allem die Kameraarbeit, die vielen Allegorien, der Ton, der Schnitt.einfach perfekt.Wer diesen Film als Filmfan nicht kennt hat echt was verpasst und sollte das schleunigst nachholen.
Avatar
spyromarvel04 : : Bad Boy
10.06.2012 07:19 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 637 | Reviews: 0 | Hüte: 2
Meinst Du nicht ,das der Film von dir überbewertet ist ? Aber das muß ja jeder selber wissen,,,,
Forum Neues Thema
AnzeigeY