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Matrix Resurrections

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Matrix: Ressurections Kritik

Matrix Resurrections Kritik

Matrix Resurrections Kritik
0 Kommentare - 30.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Matrix Resurrections" ist.
Matrix Resurrections

Bewertung: 3.5 / 5

Der Spielentwickler Thomas Anderson (Keanu Reeves) wird mit der Produktion der Fortsetzung seiner beliebten Spielreihe beauftragt. Unteressen besucht er einen Therapeuten (Neil Patrick Harris) der ihm seine Traumata austreiben soll. Schließlich hat Thomas Probleme damit Realität und Fiktion auseinander zu halten, und so sieht er sich als Auserwählter Neo, im Krieg gegen die Maschinen. Als er eines Tages eine Frau namens Tiffany (Carrie-Anne Moss) trifft, kommt diese ihm sehr bekannt vor und er hat das Gefühl, irgendetwas in seinem Leben stimme nicht ganz.

Vielleicht ist es ein wenig übertrieben, dennoch darf man an dieser Stelle gerne behaupten, daß Keanu Reeves in seiner Karriere gleich zweimal das Action-Genre revolutionierte. Das eine mal, als eigentlich in Ruhe lebender Attentäter John Wick, welcher durch einen Zwischenfall wieder auf der Bildfläche erscheint und das andere Mal um die Jahrtausendwende herum in Matrix (1999). Das Matrix mit seinen Bullettime-Sequenzen, seiner cleveren Geschichte, aber auch dem gesamten Ambiente vermutlich zu den bedeutendsten, aber auch philosophischten Mainstreamfilmen gehört, darf man an dieser Stelle vermutlich frech behaupten. Und da Hollywood in Zeiten der kreativen Schaffenskrise händeringend jedes Franchise aus dem Grabe trägt und mit ein wenig Nostalgie seine Zuschauer manipuliert, ist auch spätestens seit Ghostbusters (2016) oder Star Wars: Die letzten Jedi (2017) kein Geheimnis mehr. Doch was dabei häufig auf der Strecke bleibt, ist eben auch einen vernünftige, oder gar tatsächlich neue Geschichte zu erzählen. Denn schließlich remaken Filmreihen auch gerne mal den Ursprungsfilm, weil er den Zuschauern ja so gut gefiel und Innovation nun mal auch schließlich Geld kosten kann. Ironischerweise betreiben gerade große Filme dabei oftmals Nostalgie, ohne Nostalgie zu bedienen. Daher war es auch kein Wunder, daß mit Matrix: Ressurections auch ein vierter Teil der durchaus nicht unumstrittenen Trilogie her musste.

Trailer zu Matrix Resurrections

Und zu Beginn scheint sich auch Lana Wachowski einen Spaß aus dem gesamten Reboot-Wahn zu machen, indem sie unter anderem auch explizit gegen die Entstehung von Matrix: Ressurections und das Studio Warner Bros. wettert. Neo ist nun Spieleentwickler, der erfolgreichen Matrix-Spieletrilogie und soll unter Druck seiner Bosse nun einen vierten Teil entwickeln. Lustig ist das zu Beginn durchaus, weil die Meta-Ebene im Film eigentlich schon keine Meta-Ebene mehr ist. Und wenn man sich die Produktion hinter Matrix: Ressurections anschaut, kann man das gesamte Szenario durchaus auch extrem lustig finden. An gewissen Punkten treibt es Lana Wachowski dann tatsächlich ein wenig zu weit, weil der Film und die Aussage des Filmes grundsätzlich gegeneinander arbeiten und im Grunde doch erst mal der Reboot-Wahn angekreidet werden will. Doch der Film scheitert in gewissen Punkten daran. Zwar hat er auf der einen Seite durchaus clevere Ideen, wenn es um Meta-Kommentare geht, doch hilft das auf der anderen Seite nichts, wenn man die Geschichte dann quasi eins zu eins wiederholt. Natürlich hier mit dem ein oder anderen Kniff, doch so ganz raus aus der Reboot-Manie gelangt dieser Film nicht.

Da wird sich dann ein Spaß daraus gemacht, daß alte Schauspieler durch neue ersetzt werden und auch die Geschichte im Finale von Matrix: Revolutions (2003) ad absurdum geführt wird. Das mag auf der einen Seite das gute Recht eines Reboots sein und auch im Hinblick darauf, daß hier immer noch die Rede von Matrix: Revolutions ist, niemanden so wirklich stören. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch abermals wie inkonsistent die gesamte Reihe nun ist und dieser Film eigentlich keine Lust mehr hat, ein Film zu sein. Denn actiontechnisch dauert es zum einen recht lange bist die Geschichte überhaupt mal diesen Weg einschlägt, um dann wiederum aber auch nur zu enttäuschen, weil des nun wirklich nicht mehr revolutionär ist. Klar ist Matrix, ob der peinlichen Outfits seiner Charaktere und dieser übercoolen Neudefinition des Begriffes „Cool“ auch ein Kind seiner Zeit und in sofern tut der Film vielleicht gut daran seine Zuschauer nicht am laufenden Band damit zu konfrontieren. Auf der anderen Seite entwickelt sich der Film gegen Ende doch recht zäh, weil sein Finale in drei aufeinander aufbauenden schier endlosen Actionsequenzen mündet, die einfach nicht wissen, wann mal Schluß ist.

Doch dann gibt es auch die Momente, die Matrix: Ressurrections irgendwie doch sehenswert machen. Das wären auf jeden Fall erst mal Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss, die tatsächlich auch fast die einzigen zu sein scheinen, die wirklich Lust hatten noch einmal einen Matrix-Film zu machen. Doch gerade weil der Film seinen Cyber-Messias so in Szene setzt wie er es tut und Reeves in dem ein oder anderen Moment tatsächlich wohl wirklich kein Schauspieler ist, macht es auf einer reinen Meta-Ebene eben auch wieder unglaublich viel Spaß, diesen Film zu sehen. So gibt es eine Szene auf einer Toilette mit Morpheus, welche einfach nur atemberaubend schlecht ist und so ein wenig wie die peinliche Variante von Mission: Impossible – Fallout (2018) wirkt. Moss hingegen ist gewohnt souverän und gerade wenn die beiden aufeinander treffen, funktioniert auch die Chemie und das nostalgische Drumherum.

Und auch wenn Lana Wachowski die Philosophie hinter Matrix um Nichts weiteres erneuert und auch ihren Zynismus nicht gänzlich verschwinden lassen kann, wird der Film tatsächlich dem Franchise insofern gerecht, als das der Film eben extrem kompetent gemacht scheint. Denn die Nostalgie ist hier bei weitem nicht so aufdringlich, wie noch bei Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) oder Jurassic World (2015) und dann wiederum kann der Film eben auch wieder mit seinen filmischen Einflüssen und dem konsequenten ignorieren der ein oder anderen Szene aus den Vorgängern punkten, weil er die Geschichte eben wieder in den Fokus rückt. Und dann, wenn es laut werden kann, wird es laut und erinnert sogar noch ein wenig an Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979).

Hartgesottene Matrix-Fans werden vielleicht nicht einstimmig ihre Freude an Matrix: Ressurections haben. Schließlich darf man Innovationen und schauspielerisches Talent hier zumeist, wirklich nicht erwarten. Doch der Film ist dann vor allem unterhaltsam, wenn er sich in eine peinliche Fehde auf einer Meta-Ebene begibt. Dem Original Respekt zollt und tatsächlich die Action für sich stehen lässt. Vor allem die beiden Hauptdarsteller sorgen dafür, daß das Filmerlebnis einem positiv in Erinnerung bleibt.

Matrix Resurrections Bewertung
Bewertung des Films
710

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