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Zack Snyder’s Justice League

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Totgesagte leben Länger - Der "Snyder Cut"

Zack Snyder’s Justice League Kritik

Zack Snyder’s Justice League Kritik
9 Kommentare - 21.03.2021 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Zack Snyder’s Justice League" ist.
Zack Snyder’s Justice League

Bewertung: 4.5 / 5

Zack Snyder´s Justice League – der „Snyder Cut“, auf den wir alle gehofft und dann auch gewartet haben – ist endlich hier. Wir leben in einer sonderbaren Zeit: Draußen herrscht die Pandemie und der Lockdown nimmt uns Kino seit nunmehr fast 2 Jahren beinahe komplett weg. Doch in diese Leere strömen viele Projekte der Studios, die direkt auf VOD-Portalen landen. Und mitten in diese Ära der Veränderung für Film als Kunstform im Allgemeinen dringt nun diese Chance für Zack Snyder, der seine Vision der Justice League zwar nicht auf die Große Leinwand bringen darf, aber doch via HBO Max bzw. hierzulande Sky auf die Fernseher und Bildschirme dieser Welt. Doch hat sich das Warten gelohnt? Sind wir nach dieser Version um eine großartige Comicverfilmung reicher? Oder war alles Schall und Rauch und am Ende war der Film unrettbarer Käse?

Trailer zu Zack Snyder’s Justice League

DIESE KRITIK VERZICHTET AUF SPOILER.

Den Inhalt möchte ich mir an dieser Stelle aus zweierlei Gründen sparen: Einerseits ist die grundlegende Story um die Justice League und ihren Kampf gegen Steppenwolf um die Zukunft der Erde im Kern die gleiche wie in der 2017er Kinofassung unter Joss Whedon, auch wenn sie sich in vielen Details doch sehr unterscheidet und vor allem an Tiefe gewinnt. Andererseits möchte ich mich auch nicht in Spoiler verrennen, die die Leute abschrecken, die nur eine Review wollen, die ihnen die Entscheidung erleichtert, sich den Film anzuschauen oder eben nicht.

Persönlich habe ich mich für den Weg entschieden einfach einen Monat Sky Ticket für nen Zehner mitzunehmen. Ich dachte mir, dass es der einfachste Weg wäre und damit auch Wonder Woman 1984, sowie Birds of Prey greifbar sind, um diese ebenfalls zeitnah nachzuholen. Wie auch immer man sich den Film nun anschaut, in jedem Fall denke ich, dass er jede monetäre Unterstützung wert ist, die man ihm zukommen lassen kann.

Doch kommen wir zum eigentlich Thema, dem Film an sich. Zunächst sei gesagt, dass der Film unmissverständlich eine direkte Fortsetzung zu Snyders Man of Steel und Batman v Superman darstellt. Beide Filme, ihre Motive und auch die verschiedenen Storyarcs, die dort eröffnet wurden, werden in Justice League aufgegriffen, fortgeführt und vertieft. Der Film nimmt sich Zeit für seine Figuren, deren Geschichten und deren Innenleben. Insbesondere die beiden sträflich vernachlässigten Mitglieder der Justice League, Cyborg (Ray Fisher) und The Flash (Ezra Miller), bekommen hier nicht nur mehr Screentime, sondern auch sehr viel stärkere Hintergründe spendiert. Gerade Ray Fisher darf zeigen, was er auf dem Kasten hat und seine Relevanz für den gesamten Film und die Handlung kann nicht unterschätzt werden. Wo er bei Whedon beinahe zur Staffage verkam, ist er hier eine, wenn nicht die, zentrale Figur.

Überhaupt bekommen nahezu alle Helden im direkten Vergleich zur Kinofassung ungleich mehr zu tun. Die Einführungen der einzelnen Figuren, wie sie sich in diese Welt einfügen und auch an welchem Punkt in ihrer Geschichte sie sich befinden, ist sehr viel stärker fokussiert als in der 2-Stunden-Version. Der oft sehr forcierte Humor in Whedons Fassung fällt hier unter den Tisch und auch audiovisuell und tonal ist zu jeder Zeit klar, dass wir uns in einem Zack Snyder Film befinden. Dieser Umstand umfasst dabei dann natürlich auch die subjektiv gesehen sehr positiven oder negativen Aspekte seiner Filme: reagiert man allergisch auf viele Zeitlupen und generell ein ausgiebiges Spiel mit Beschleunigung und Verlangsamung des Bildes zu (sagen wir: mehr oder minder) dramatischen Zwecken, wird man auch hier häufig die Chance bekommen mit den Augen zu rollen. Mir gefällt, völlig subjektiv, sein Stil sehr gut und ich mag diesen Umgang mit Slow-Motion wirklich gerne, da er in den größeren Actionszenen oft den Fokus auf besonders gelungene Momente nicht verschwimmen lässt, sondern eher scharf stellt.

Die Action kommt allgemein nicht zu kurz, auch wenn sie hier viel besser verteilt wird als noch in der Kinofassung. Szenen bekommen Raum sich zu entfalten und die Story fühlt sich weit besser strukturiert und durchdacht an. Viele Momente, die in der Kinofassung entweder nur in Nebensätzen kurz abgehandelt oder durch Screenwriter-Taschenspielertricks in den Plot geworfen wurden, werden hier erläutert und vor allem gezeigt (Show, dont tell!) und der Zuschauer wird Stück für Stück durch die Story geführt.

Dass es unterm Strich nach wie vor ein „Heroes Unite against Evil“-Vehikel bleibt, sollte natürlich jedem bewusst sein. Aber wo Marvel seit Jahren wenig anderes macht, nur eben bunter, fröhlicher und weniger ernst, ist es – zumindest für mich – immer schön gewesen im DCEU, vor allem unter Snyder, einen Kontrast zu haben. Eine andere Herangehensweise an die Stoffe, die Helden und die Art die Geschichten zu erzählen. Hier darf man auch mal Blut sehen (nicht viel, aber immerhin), hier dürfen Situationen auch mal düster enden und nicht in jeder Szene muss ein Witz eingeflochten werden, der die Schwere nimmt. So passt vor allem Tonal dieser Snyder Cut ausgesprochen gut auf eine Streamingplattform, da er eben nicht gezwungen ist für die locker-flockige Kinoauswertung ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Ob einem der düster-ernste Ton nun passt oder nicht – Der Film ist trotzdem nicht ohne Humor, keineswegs: Immer wieder werden witzige (oder schlicht cheesy/coole) Momente eingestreut oder Helden hauen einfach einen One-Liner raus, der einem ein Grinsen auf die Lippen zaubert. Apropos Grinsen: Wann immer Snyder die DC-Heroen in Szene setzt, wurde meines breiter – denn diese Momente eines „Hell YEAH!“, wenn ein Mitglied der JLA richtig loslegt und zeigen darf, was es draufhat, sind vorhanden und dann immer auch richtig klasse.

Was die Effekte und Musik angeht, möchte ich nur noch ein paar Zeilen loswerden: Musikalisch werden viele Themen aus den beiden Vorgängerfilmen aufgegriffen und für die einzelnen Helden erneut verwendet, überhaupt ist der Score sehr breitwandig aufgestellt und untermalt die epischen Momente gekonnt. Effekttechnisch ist der Film häufig in etwa on par mit seiner Kinoversion, aber vor allem Steppenwolf (Ciarán Hinds) hat ein gigantisches Upgrade erfahren und sieht nicht nur weit besser und bedrohlicher aus; er darf auch häufiger unter Beweis stellen, wieso er in diesem Universum gefürchtet wird. Aus dem Schurken wird in der Langfassung nun sicher kein Ausbund an Tiefe, aber die Modifikationen, die diese an ihm vornimmt, bzw. die Whedon aus der Kinofassung gestrichen hatte, präsentieren einen weit bessereren und ernst zu nehmenderen Schurken als 2017.

Fazit:

Ist Zack Snyders Justice League eine Art Second Coming of Christ für Comicverfilmungen? Das sicherlich nicht, denn im Grunde krankt er nach wie vor an den gleichen „Problemen“, an denen seine Vorgänger zu knapsen hatten. Das kann man dann entweder gut finden, oder man stört sich daran. Die enorm comichafte Inszenierung Synders ist nach wie vor ein Streitpunkt und ob einem der düstere Ton nun gefällt oder man sich daran stößt, ist sicher eine rein subjektive Problematik. Ich persönlich war immer auf der Seite derer, die Snyders Stil sehr schätzen und habe mich nie daran gestört, wie er seine Filme inszeniert. Vor allem der Umstand, dass viele seiner Einstellungen direkt dem Comic-Panel entsprungen scheinen, zeigt doch, mit welcher Liebe zum Detail Snyder an diese Filme herantritt.

Sehr wilkommen war auch der Umstand, dass der Film seinen Figuren und dem Plot endlich den Raum zu Atmen eingesteht, den sie benötigen und keine zwei Stunden Action-Wundertüte mit Marvel-Anstrich lieferte, wie die Josstice League 2017. Vielmehr ist es eine epische Zusammenkunft der größten DC-Helden, die ihre beinahe 4 Stunden Laufzeit gut füllt und sehr selten Längen aufkommen lässt. Sicher: DC/Warner hätte den Film damals nach hinten schieben und die Solofilme vorziehen sollen – darüber sind wir uns sicherlich alle einig - aber gemessen an dem, was möglich war, ist Snyder hier durchaus ein echtes Kunststück gelungen. Nun bleibt im Anschluss bloß eines: Hoffen, dass Warner das Potenzial dieser Geschichte sieht und die Fans dem Film die Aufmerksamkeit angedeihen lassen, die er verdient hätte, damit, gerne auch nochmal in Zusammenarbeit mit HBO Max, vielleicht doch eine Fortsetzung kommen kann. Denn ich würde zu gerne sehen, wie Snyder für dieses DCEU weitere Geschichten kreiert, da das Ende, wie erwartet, natürlich offen bleibt.

Von mir bekommt Zack Synders Justice League jedenfalls

4,5/5 Hüte bzw. 9/10 Punkte

und die Empfehlung, insbesondere an alle Fans der beiden Vorgänger, dem Film unbedingt die Chance zu geben. Es lohnt sich!

Zack Snyder’s Justice League Bewertung
Bewertung des Films
910

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9 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
21.03.2021 18:40 Uhr | Editiert am 21.03.2021 - 18:47 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.509 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Die Erklärungen bzgl. dem Manhunter wird demnächst bald jemand erklären, ich greif deshalb vor:

- es ist eine Comicverfilmung, da muss nicht alles logisch erscheinen. Und sowieso bei Marvel ist dies doch genau so mimimi
- im Jahr 1972 erschien ein Comic wo dies genauso stattfand. Snyder kennt sich halt in Sachen Comics aus

@Silencio
Du hast Recht - der Typ blockiert auch in BvS die Ermittlungen von Lois :O Still a better villan than Jesse Eisenberg hmmmaaah. Plottwist: In Teil 2 ging es um eine Dreiecksbeziehung zwischen Lois, Batman und Martian - kein Wunder, dass Superman durchdreht

#ReleaseTheMarsianerCut

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.03.2021 18:35 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.946 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@PaulLeger und Silencio:

Vielleicht ist er einfach nur stinkend faul? Außerdem ist er ja der "Martian Manhunter" - wie er witzigerweise völlig random und ohne, dass jemand nachfragt, Batman mal so vor die Füße wirft - vielleicht interessieren ihn "nicht-marsianische Konflikte" halt bis zum Ende erstmal nicht, aber Darkseid würde den Mars halt auch bedrohen...

Okay, Spaß beiseite: Sehen wir es ein - es gab keine Szenen mehr mit ihm und man wollte Snyder keine Kohle mehr geben, den digital im Endkampf einzufügen, weil man Angst hatte, dass er wie ein Schnauzbart aussehen könnte.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
21.03.2021 18:26 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Paul:

Der hätte als Telepath tatsächlich auch die Verschwörung gegen Superman auf der Stelle aufdecken können, spätestens nachdem er von Lois drauf aufmerksam gemacht wurde. Nachträglich stellt sich mir die Frage, ob er was gegen Clark hat, wo er hier Lois erklärt, sie solle endlich aufhören zu trauern. Martian Manhunter: grösserer Bösewicht als Lex Luthor.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
21.03.2021 18:21 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.349 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ Silencio

Dein letzter Punkt wird sogar noch absurder, wenn man bedenkt, dass Martian Manhunter in seiner menschlichen Form schon in Man of Steel und BvS gezeigt wurde und da demzufolge auch schon keine Lust hatte, am Kampf gegen Zod bzw. Doomsday teilzunehmen. Martian Manhunter scheint also so ziemlich der desinteressierteste Superheld ever zu sein.

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Silencio : : Moviejones-Fan
21.03.2021 18:02 Uhr | Editiert am 21.03.2021 - 18:02 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Edit: Ich Trottel hab anscheinend gedoppelklickt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Silencio : : Moviejones-Fan
21.03.2021 18:02 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

"Dementsprechend ist Snyders bierernst-"erwachsene" Inszenierung der Filme für edgy 13-jährige halt ne gelungene Abwechslung."

Da fehlt mir halt die wahnsinnige Manie, die es dann unterhaltsam machen könnte. Ich hab ja nicht mal das Problem, dass Snyder ein edgy Dude ist, mein Problem ist eher, dass er allem eine derbe Schwere verleihen will. Wenn der skateboardende Bodybuilder, der er ist, auch ein bisschen mehr vor der Kamera landen würde, würde ich das alles auch wahrscheinlich ein bisschen mehr feiern. So hat das alles was vom Sportass, das in der Oberstufe Poesie für sich entdeckt und jetzt ernst genommen werden möchte.

Zum Spoiler: Die Implikation ist halt da und wenn da nichts weiteres kommt, muss ich das halt erstmal so nehmen. Und mMn ändert der Snyder Cut auch wenig an der Sinnlosigkeit der Knightmare-Sequenz von BvS. Da wrd einfach Kram an die Wand geworfen und der Zuschauer vertröstet, das würde alles in der Zukunft aufgelöst werden.

Und: Warum zur Hölle tarnt Martian Manhunter sich als MARTHAAAAAAAAA!, aber schaut dann nicht mal zum Endkampf vorbei? Der weiß doch, was abgeht, sonst wäre die Charade ja komplett sinnlos.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
21.03.2021 17:48 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.946 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@raven13:

Ja...schon irgendwie. Ich hatte eh neulich wieder Lust mal wieder mehr Aktivität zu zeigen. Und dann kam der Snyder Cut grade recht, um das zugleich noch zu untermauern.

@Silencio:

"Würde der Film aus mehr Szenen wie der Liga und Alfred bestehen ("That`s Alfred, I work for him.") und Gearing Up-Montages zu sickem Stoner Rock, würde ich den übrigens tatsächlich ein ganzes Stück besser finden. Der Snyder soll endlich Filme machen, zu denen ich "Dopesmoker" auflegen kann und die ganze Sache weniger ernst nehmen..."

Ich weiß genau was du meinst - aber finde halt grade das an dieser Fassung bzw. Snyders Comicverfilmungen gelungen. Klar, man müsste im Grund hingehen und klar sagen "das sind Götter die sich mit Anti-Göttern kloppen, das könnte man auch, um es mit Harald Leschs Worten zu sagen, "einfach mal für Spaß" machen. Aber dann wäre es Marvel... Und davon gibts genug. Dementsprechend ist Snyders bierernst-"erwachsene" Inszenierung der Filme für edgy 13-jährige halt ne gelungene Abwechslung. Dass das unterm Strich weitestgehend eh immer das gleiche ist, brauchen wir nicht diskutieren schätze ich.

Es gibt halt lustige, handwerklich gut gemachte Comicverfilmungen (Marvel), ernste, handwerklich gut gemachte Comicverfilmungen (DC) - und dann gibts lustige, weil einfach auf allen Ebenen schlecht gemachte, Comicverfilmungen wie so nen Batman und Robin oder Catwoman, die ich keine Sekunde ernst nehmen, aber grade deshalb mit fast kindlicher Begeisterung anschauen und mich darüber beömmeln kann.

Zu der Sache mit dem Spoiler-Tag: Über die Brücke gehen wir dann nochmal, wenn wirklich mal Relevanz dahintertritt in ner potenziellen (derzeit noch eher unwahrscheinlichen) Fortsetzung. Fand ich aber schon in der Kinofassung affig. Diese Idee, dass Superman böse wird, weil Batman (der einzige, der halt praktisch gesehen maximal ne Fliege auf Darkseids Windschutzscheibe ist) Lois ned beschützt kriegt, ist sowieso unsinnig. Dann soll er Lois halt in die Obhut von wem geben, der irgendwas kann außer sich fancy anziehen. Dann hätte ich noch lieber diese, aus ner früheren Drehbuchfassung gerüchteweise gestrichene Sache mit der Lois-Bruce-Affäre gesehen. Wäre auch Unfug gewesen, aber ich hätte verstanden, warum Clark da so nen kleinen Wut-Boner bekommen hätte.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
21.03.2021 17:28 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

" Der Film nimmt sich Zeit für seine Figuren, deren Geschichten und deren Innenleben."

Darkseid so: *Augenlasert Lois Lane tot*

Superman so: wollen wir Freunde sein?

Das Innenleben ergibt halt an einigen Stellen nur seeeeeeeeeehr wenig Sinn.

"Immer wieder werden witzige (oder schlicht cheesy/coole) Momente eingestreut oder Helden hauen einfach einen One-Liner raus, der einem ein Grinsen auf die Lippen zaubert."`

Würde der Film aus mehr Szenen wie der Liga und Alfred bestehen ("That`s Alfred, I work for him.") und Gearing Up-Montages zu sickem Stoner Rock, würde ich den übrigens tatsächlich ein ganzes Stück besser finden. Der Snyder soll endlich Filme machen, zu denen ich "Dopesmoker" auflegen kann und die ganze Sache weniger ernst nehmen...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.03.2021 17:20 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.210 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ ZSSnake

Klasse Kritik, der ich mich (abgesehen von der Musik) absolut anschließen kann!

Hut, sobald du einen Kommentar hier lässt.

Es ist echt phänomenal, was Zack Snyder mit diesem Cut geschafft hat, auch hier auf Moviejones: lange inaktive User sind wieder aktiv dabei, fast jeder schreibt eine Kritik und es gibt sehr viele Diskussionen. Irre, wie schnell aus "fast toter Hose" wieder absolute Lebendigkeit hier einkehrt, und das alles nur wegen eines Re-Cuts zu einem größtenteils ungeliebten Film. Eine Neufassung, an die kaum jemand ernsthaft geglaubt hat.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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