Mit über einem Jahr Verspätung hat es Black Widow endlich in die Kinos geschafft. Gleichzeitig schickt Disney+ den Avenger auch im Streaming via Premier Access auf Solo-Mission. Für Marvel-Fans ist das der erste MCU-Film seit rund zwei Jahren, wenngleich die Serien zwischenzeitlich (und ebenfalls mit Verspätung) recht gut überbrücken konnten.
Diskutiert wird über Black Widow schon fleißig. Vor allem geht es um den Prequel-Charakter des Films, denn das Abenteuer, das Scarlett Johansson dieses Mal ohne ihre Avengers-Kollegen bestreitet, ist zeitlich vor den letzten beiden Avengers - Infinity War und Avengers - Endgame angesiedelt, denn letztlich wissen wir ja bereits, dass es für Natasha Romanoff nach Avengers - Endgame nicht weitergeht.
Auf diesem Ereignis baut auch die End-Credit-Szene auf, denn Prequel hin oder her - die ließ man sich bei Black Widow nicht nehmen.
Wer The Falcon and the Winter Soldier (bislang) nicht gesehen hat, sah diese Szene, wie sie beabsichtigt war, denn in dieser tritt Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) in Erscheinung und stattet Yelena (Florence Pugh) am Grab von Natasha einen Besuch ab. Wäre Black Widow wie geplant in die Kinos gekommen, hätte dies den ersten Auftritt von Valentina im MCU dargestellt, denn The Falcon and the Winter Soldier wäre erst nach dem Kinostart von Black Widow ausgestrahlt worden.
Doch was bedeutet diese Szene, in der Valentina aufkreuzt, um Yelena auf Clint Barton (Jeremy Renner) anzusetzen? Zum einen natürlich, dass Clint Barton in der Hawkeye-Serie alle Hände voll zu tun haben wird, wenn er sich einerseits mit Kate Bishop (Hailee Steinfeld) und Yelena herumschlagen muss - wenngleich vielleicht auf zwei völlig verschiedene Arten. Zum anderen stellt die Szene für Yelena natürlich den nächsten Schritt ins MCU dar.
Wie Florence Pugh Variety gegenüber erklärte, hätte sie nicht damit gerechnet, dass dieser Schritt so schnell folgen würde. Yelena würde natürlich dem treu bleiben, worin sie gut wäre. Obwohl ihre Schwester nicht länger da wäre, würde sie sich wieder in die Arbeit stürzen. Sehe man sich das Kostüm in dieser Szene an und beachte, wie sie sich angezogen hätte, stelle man fest, dass sie nun aufblühe.
Regisseurin Cate Shortland offenbarte unterdessen, dass sie Louis-Dreyfus im Prinzip keine Anweisung hätte geben müssen. Sie hätte nur um ein paar Kleinigkeiten für die Interaktion zwischen den beiden gebeten. Doch sie sei einfach als Genie aufgeschlagen. Es hätte kaum etwas gegeben, dass sie hätte tun können, so Shortland, abgesehen davon, dass sie als Regisseurin die Darstellung von Louis-Dreyfus ruiniert hätte.
Großen Input für die Szene lieferte außerdem Scarlett Johansson, die natürlich nicht mal dabei war. Sie hätte Shortland gesagt, dass Natasha eine öffentliche Beerdigung wohl gehasst hätte. Deshalb befände sich das Grab an einem sehr abgelegenen und persönlichen Ort.
Nun können wir gespannt sein, wie es mit Yelena weitergeht und welche Pläne Valentina verfolgt. Mit einer von ihr auf Hawkeye angesetzten Black Widow und dem U.S. Agent unter ihren Fittichen ergibt sich jedenfalls ein Bild, das früher oder später danach schreit, dass diese Charaktere in einem Film oder in einer Serie aufeinandertreffen. Es stellt sich jedoch die Frage, auf wessen Seite sie dann stehen werden ...