Anzeige
Anzeige
Anzeige

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

News Details Kritik Trailer
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

"Fluch der Karibik 4": Unsere Filmkritik + OST

"Fluch der Karibik 4": Unsere Filmkritik + OST
65 Kommentare - Mo, 16.05.2011 von Moviejones
Diese Woche ist es so weit, wenn das vierte Piratenabenteuer "Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten" in den Kinos startet. Mehr zum Film in unserer Kritik - und über den Soundtrack sprechen wir auch noch!

Wie immer steckt Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) in Schwierigkeiten. Gejagt von der britischen Krone hat er zu Beginn des Films einiges auszustehen, um mit dem Leben davonzukommen. Doch schnell wendet sich das Blatt und Jack befindet sich in einem Wettlauf auf den Weltmeeren nach der sagenumwobenen Quelle der Jugend. Nach der sind nicht nur die gerissenen Spanier hinterher, nein, auch Kapitän Barbossa (Geoffrey Rush), der - Überraschung - im Dienst der Engländer steht. Es entwickelt sich eine rasante Jagd, die sich schnell in ein Katz- und Mausspiel verwandelt, als Angelica (Penélope Cruz) auf den Plan tritt, mit der Jack einst eine Romanze hatte. Jedoch ist die Tochter des unheimlichen Kapitäns Blackbeard (Ian McShane) nicht minder gefährlich und die Bündnisse, die auf dieser Reise geschlossen werden, sind mehr als brüchig... Gibt es die geheimnisvolle Quelle tatsächlich?

Mit mehr als 2,7 Mrd. Dollar Einnahmen an den Kinokassen zählt die Reihe Fluch der Karibik zu den erfolgreichsten Franchises der Filmgeschichte. Nach dem eher durchwachsenen Teil Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt, der 2007 erschien und die Trilogie abschloss, wurde ein vierter Teil bald groß angekündigt, der mit frischen Geschichten und Gesichtern die Piratensaga weiterspinnen soll. Da Zuschauer aber ungern auf liebgewonnene Charaktere verzichten, sind mit Jack Sparrow und Barbossa zwei Schwergewichte der ersten Filme dabei, die ein heimeliges Gefühl vermitteln. Nachdem Orlando Bloom und Keira Knightley nun nicht mehr auftreten, befindet man sich jedoch nur noch in Piratengesellschaft - und daran ändert auch Sam Claflin als Philip Swift nichts, der eine Romanze mit dem melancholischen Fischmädchen Syrena (Astrid Bergès-Frisbey) hat.

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten ist deutlich düsterer als erwartet ausgefallen, sowohl in Handlung als auch Lichtverhältnissen. Es gibt ohne Frage genug Stellen, an denen der Zuschauer schmunzelt, aber man kommt nicht umhin, eine gewisse Routine festzustellen. Johnny Depp, der den Film wie immer trägt, ist gewohnt souverän, aber der Esprit wie einst stellt sich nicht in Gänze ein. Dagegen hat Geoffrey Rush als Barbossa eindeutig die Lacher auf seiner Seite, der wie eh und je ein gerissenes Schlitzohr mimt, das sich ungern übervorteilen lässt. Penélope Cruz als Angelica hat im Original einen unfassbaren Latina-Akzent - kann man mögen, kann man nach einer Weile jedoch auch anstrengend finden. Vor allem, wenn Daddy Blackbeard so gar nicht in diese Kerbe schlägt. Beide sind eine Bereicherung für den Film, auch wenn wir uns Blackbeard noch böser vorgestellt hatten in unserer Fantasie. Sam Claflins Rolle als überzeugter Missionar wird anfangs kaum beleuchtet und erhält erst im zweiten Teil seine Daseinsberechtigung. Dennoch wirkt das Zusammenspiel der Piraten/Normalos nicht ganz überzeugend und man ertappt sich bei dem Gedanken, dass hier tatsächlich nur ein Ersatz für Orlando Bloom und Keira Knightley gefunden werden musste.

Alles in allem fehlen uns die Leichtigkeit, die Überraschungen, wie in den Filmen zuvor. Selbst wenn man wie wir kein Fan des dritten Teils war, so blieb man doch ob der surrealen Krabbenszene überrascht im Kinosessel zurück - partout wollte sich kein ähnlicher Effekt bei Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten einstellen. Es mag sein, dass es inzwischen an der Routine liegt nach mehreren Teilen, so dass auch die Story - die Jagd nach der Quelle der Jugend - nicht punktet, obwohl mitunter spannend inszeniert. Aber nach dem zigsten Schwertkampf hat man eben alles schon einmal gesehen und die Geschichte wiederholt sich - nämlich dass noch ein Teil die Abenteuer weiterspinnt. Einige Szenen zu Ende des Films sind freche Cliffhanger (auch nach Ende des Abspanns) und wir werden höchstwahrscheinlich mit einem weiteren Film rechnen können. Denn Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten sollte ordentlich an den Kinokassen punkten, schon allein wegen des 3D-Aufschlags. Die dritte Dimension ist dabei hübsch anzusehen, aber einmal mehr nicht wirklich notwendig. Der Film hätte ohne 3D keine Nachteile erlitten, doch gibt es auch Szenen, die den Einsatz rechtfertigen.

Ohne ungerecht zu sein, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten ist ein äußerst solider, groß inszenierter Abenteuerfilm, der besonders durch den Soundtrack des Großmeisters Hans Zimmer punktet. Dieser verknüpft gekonnt bekannte mit neuen Elementen und belebt den Film sehr stimmig. Über die schauspielerische Leistung kann auch kein negatives Wort verloren werden, doch der Film wirkte auf uns - auch durch die kurze Nebenhandlung mit Sam Claflin - etwas konstruiert. Sind wir so gesättigt? Anscheinend ja. Jeder, der die bisherigen Teile mochte, wird auch mit Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten nichts falsch machen. Wir fühlten uns jedoch nicht so gut unterhalten wie zuvor. Selten ist eine Bewertung bei einem solchen Schwergewicht so kompliziert - aufgrund der soliden Inszenierung und Buddy Barbossa vergeben wir aber dann doch 3,5 von 5 Hüten.

Der Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten Filmstart ist am 19. Mai - und wie sich Komponist Hans Zimmer auf der CD zum Film schlägt, verraten wir euch nach den folgenden vier Szenenbildern.

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Der Soundtrack zu Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Quizfrage: Wer war der bislang mit Abstand erfolgreichste Deutschland-Export in Hollywood und wirkte an gefühlt jedem zweiten Blockbuster mit? Til Schweiger? Grund gütiger. Diane Kruger? Noch lange nicht. Wilhelm von Homburg? Okay jetzt reicht es. Es ist Hans Zimmer. Der Mann in Hollywood, wenn es darum geht, einen großen Filmhit mit pompösen Kompositionen zu untermalen. Ein kreatives Genie und fantastischer Orchestrator, der unzählige Meisterwerke geschrieben, produziert und natürlich komponiert hat. Die Liste ist lang und in ihr finden sich unvergessene Stücke zu Filmen wie The Rock, Der König der Löwen oder Inception. Und wer erinnert sich nicht an die wunderschöne Endsequenz in Gladiator, in der sich der tapfere Krieger Juba in Begleitung von sanften, ethnischen Instrumenten von Maximus verabschiedete? Dazu gesellen sich eine Oscar-Auszeichnung sowie weitere acht Nominierungen nebst Stern auf dem Walk of Fame. Eine Ikone.

Ab dem 19. Mai meldet sich der weltweit beliebte Captain Jack Sparrow zum bereits vierten Mal auf den Kinoleinwänden zurück und wer könnte den spaßigen Ausflug zu den tiefsten Geheimnissen der tiefen, blauen See nicht besser musikalisch präsentieren als Hans "Long John" Zimmer? Schließlich sorgte dieser schon seit Fluch der Karibik 2 für einen fulminanten Soundtrack. Mit der Unterstützung des mexikanischen Gitarrenduos Rodrigo & Gabriela will der deutsche Meister erneut in die musikalischen Weltmeere stechen und den unzähligen Zuschauern einen atemberaubenden Score bieten, der nahtlos an die sehr guten Vorgänger anknüpfen soll.

Der offizielle Soundtrack zum potentiellen Disney-Knaller beinhaltet insgesamt 18 Stücke, die unabhängig von der Reihenfolge jeweils von Zimmer und den südamerikanischen Stars im Alleingang oder in Kombination dargeboten werden. Der Hörer bekommt während der ersten 11 Werke eine ausgewogene Mischung aus ruhigen, stimmigen Melodien ("Mermaids") und düster-orchestralen Klängen ("Mutiny"). Zu Beginn können die beiden mexikanischen Künstler einzeln betrachtet noch nicht überzeugen, liefern sie mit “Angelica” leider noch monotone, auf Dauer ermüdende Gitarrenklänge. Doch mit zunehmender Spielzeit steigert sich ihre Leistung unaufhaltsam und findet ihren Höhepunkt in dem sensationell eingängigen, temporeich-rhythmischen "Angry and Dead Again", welches unter anderem mit einer kleinen aber feinen mexikanischen Variante des berühmten Fluch der Karibik-Hauptthemas aufwartet. Die Chemie zwischen den drei Künstlern ist hervorragend und unterstreicht mühelos die düstere Geschichte um die Suche nach dem legendären Jungbrunnen. Zimmer selbst versteht es dabei wie kein anderer, alte und beliebte Elemente aus den Vorgängern mit frischen Ideen zu verbinden und zeigt insgesamt eine gewohnt solide Vorstellung. Wenn man die ersten elf Tracks nimmt, kommt in der Summe ein abermals großartiger, epischer Score heraus, der größtenteils begeistert und dem Film Tiefe verleiht.

Wären da nicht die letzten 7 Nummern. Was dann passiert, ist für einen mitreißenden Soundtrack absolut inakzeptabel und stellt sich als großer Fehlgriff heraus. Die Produzenten des Albums mischen die bis dahin wunderbaren Stücke mit absolut unpassender und an dieser Stelle einfach sinnloser Dance Music und stürzen den ansonsten wirklich sehr guten O.S.T ins Mittelmaß. An dieser Stelle muss man sagen, dass sich diese miserablen Ergebnisse nicht im eigentlichen Film wiederfinden. So weit würde Zimmer natürlich niemals gehen, jedoch sorgen diese nett gemeinten "Zugaben", unter anderem von DJ Earworm, eher für Bandwürmer. Es wirkt alles wie ein gewaltiger Fremdkörper, dafür bleibt einfach nur Unverständnis. Man stelle sich nur mal den armen William Wallace in Braveheart vor, wie er vor der entscheidenden Schlacht von York einen flotten Moonwalk auf den Rasen hinlegt während im Hintergrund "Sons of Scotland" im treibenden Dance Remix läuft!

Bis zur Hälfte wird auf dem Soundtrack viel richtig gemacht, fast alles ist stimmungsvoll und man bekommt überwiegend schöne, monumental-orchestrale Melodien geboten. Doch in seiner Gesamtheit betrachtet landet der OST im Mittelfeld, da ab der zweiten Hälfte die falschen Entscheidungen getroffen wurden, die am Ende dann doch einen faden Beigeschmack hinterlassen. Damit verspielt Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten die Gelegenheit, an den tollen Soundtrack von Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt anzuschließen.

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten

Quelle: Moviejones
Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
65 Kommentare
1 2 3 4 5
Avatar
patertom : : Fieser Fatalist
17.05.2011 15:59 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
die deutschsynchronisation "lohnt" sich ja auch, weil des dann auch gleich noch so in österreich und der schweiz laufen kann.
(=0:
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
17.05.2011 15:53 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.962 | Reviews: 184 | Hüte: 618
ALso zu den Synchronstimmen: Ich wollte mit meinem Post sicherlich nicht kritisieren, dass wir in Deutschland eine so große "Synchro-Kultur" haben. Es ist ja schon beeindruckend, wie großartig das hier gehandhabt wird. Ich meine eher das angesprochene "Sprecherwechsel" Problem, haben wir ja in Pirates 4 und halt auch in Akte X - Jenseits der Wahrheit gehabt, wo es gaanz fies auffiel, nachdem Mulder insgesamt 7 Staffeln, etliche Gastauftritte und einen Film lang Benjamin Völtz als Synchronsprecher hatte und dann aufgrund finanzieller Diskrepanzen gewechselt wurde.

Allerdings lässt sich sowas auch ganz leicht beheben, indem man einfach dann den Film im O-Ton guckt. Ich selbst bin halt manchmal Purist und schaue Filme gern im O-Ton, weil "neues Filmerlebnis". Und ansonsten bin ich schon sehr glücklich in Deutschland zu leben und nicht z.B. in den Niederlanden oder Frankreich, wo vieles nur mit Untertiteln im O-Ton läuft.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
moviejunk : : Moviejones-Fan
17.05.2011 15:48 Uhr
0
Dabei seit: 30.06.10 | Posts: 718 | Reviews: 11 | Hüte: 2
Wie so oft, gute Kritik von Moviejones.
Danke.
Im Grunde genommen beschreibt die Kritik mein Bauchgefühl, das ich schon die ganze Zeit zu dem Film hatte...
hm..
Avatar
Ater : : Moviejones-Fan
17.05.2011 15:27 Uhr
0
Dabei seit: 09.12.10 | Posts: 663 | Reviews: 0 | Hüte: 44
Wenn es interessiert - es gibt ein wirklich exzellentes Forum zum Thema "Synchronisierung": http://215072.homepagemodules.de/
 
Ist natürlich hoch spezialisiert - aber selbst wenn man da nicht mitdiskutieren kann, ist es hoch interessant, den Diskussionsverlauf zu verfolgen. Man glaubt gar nicht, was das synchronisieren für eine wirkliche elendig aufwendige  Aufgabe ist.
 
Auch kann man da erfahren, wer in zukünftigen Filmen welchen Schauspieler sprechen wird - so bekommen wir zum Beispiel im "Hobbit" eine neue Stimme für Gandalf, da Herr Höppner vor einigen Jahren gestorben ist.
§ 46A: Wenn während eines Gefechtes Nachrichten übertragen werden, sind verschlüsselte Nachrichten in jedem Fall untersagt.
Avatar
Sully : : Elvis Balboa
17.05.2011 15:17 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
@Strubi
Manchmal läßt sichs nicht vermeiden. Wenn der Sprecher nicht mehr lebt, ists eh rum... aber manchmal sinds eben terminliche oder finanzielle Gründe. Ich fands damals ätzend dass Sean Connery plötzlich ab The Rock ne neue Stimme hatte. Ich fand die alte, die ja auch als Sprecher in der alten Paulchen Panther Zeichtrick Serie fungierte, richtig gut... Soviel ich weiß, wollte der Sprecher mehr Kohle... aber obs stimmt... keine Ahnung! ;o

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
Avatar
Strubi : : Hexenmeister
17.05.2011 15:13 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
@Sully
Das stimmt wiederum. Das ist immer ein bissl ärgerlich, wenn der Synchronsprecher für einen Schauspieler oder auch eine bestimmte Figur wechselt. Ist ja jetzt auch so im neuen FdK bei Johnny Depp. Das ist schon nervig, gerade wenns an den Finanzen scheitert, wie es in diesem Fall wohl war.
Auch blöd fand ich das bei Stirb Langsam 3 (Obwohl ich den Film fast als besten der Reihe ansehe). Da hatte Bruce Willis auch plötzlich ne andere Stimme. Und vierten dann wieder die alte. Warum macht man sowas?
Aber manchmal geht es eben auch nicht anders. Ob nun durch Tod, Krankheit oder sonstetwas des Synchronsprechers.
Avatar
patertom : : Fieser Fatalist
17.05.2011 15:09 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
jop, ich find auch, dass wir in deutschland ganz gut dran sind, was die synchronstimmen anbelangt.


ein film, in dem mich eine syn.stimme etwas genervt hat, war "Push". in dem film hatte chris evans mal eine andere syn. stimme, welche ich als völlig ungewohnt empfand. aber mit der zeit gewöhnt mn sich auch mal an so was, und weiter isses jetzt auch nicht so schlimm.

ich hätte mir aber schon gewünscht, dass sparrow seine "alte" fluch der karibik stimme gehabt hätte. aber es gibt schlimmeres^^


der zweite teil von fdk hat mir gut gefallen, auch wenn barbossa "kaum" vorkam, dafür davy jones. der war richtig gut und passend.

der dritte teil war eher unterer durchschnitt, da alles viel zu abstrus und komisch war.
(=0:
Avatar
Sully : : Elvis Balboa
17.05.2011 15:01 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Generell bin ich auch der Meinung dass die Synchro in den meisten Fällen gut und stimmig ist. Nur selten kommt es zudem vor, dass mal ne Stimme nicht so zum Darsteller passt, wie eben im Fall Zacher/Cage. Bei Billigproduktionen wird natürlich auch nicht so viel Sorgfalt in die Synchro gesteckt, aber im Grunde passt das schon alles...
Ich finds dann eher immer schwierig wenn man eine Stimme untrennbar mit einem Schauspieler verbindet und der dann irgendwann ne neue hat.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

Avatar
Ater : : Moviejones-Fan
17.05.2011 14:02 Uhr | Editiert am 17.05.2011 - 14:07 Uhr
0
Dabei seit: 09.12.10 | Posts: 663 | Reviews: 0 | Hüte: 44
Da schließe ich mich Strubi an.
 
Das bashen auf die Synchro ist bei Filmfreunden in Deutschland ja ein beliebtes Hobby. Dabei wissen die meisten vielleicht gar nicht, wie verwöhnt wir in dieser Beziehung hier in Deutschland sind. Die Dänen bekommen konsequent nur Untitel. In Spanien und Portugal gibt es exakt zwei Sprecher - einen für alle männlichen Rollen und eine für alle weiblichen. In Italien versuchen sie nicht einmal, die Synchro den Lippenbewegungen des Sprechers anzupassen und in Polen spricht ein Sprecher alles.
 
Ich für mein Teil verstehe es als Teil des Filmgenusses, einen Film entspannt sehen zu können - ohne ständig im Kopf zu übersetzen. Außerdem gebe ich mich keinen Illusionen hin - ich kann keinesfalls so gut Englisch / Französisch / Japanisch um zeitsynchron die Feinheiten eines Dialogs mitzubekommen. Und das gilt für 99,9% aller Kinogänger in Deutschland... das behaupte ich zumindest. Ich bin also sehr zufrieden mit der Arbeit, die die Synchronstudios hier leisten - bis auf eine einzige Ausnahme.
 
Manchmal sind die Synchronstudios, bzw. der deutsche Vertrieb, der Meinung, manche Dialoge eines Films so verändern zu müssen, dass es eine ganz neue Bedeutung ergibt - mit dem Ziel, den Film in Deutschland erfolgreicher zu machen. Das Beispiel hierfür schlechthin sind  praktisch alle Bud Spencer / Terrence Hill Filme. So was ist eine Anmaßung. Das wäre, als ob man das Kleid der "Mona Lisa" für Deutschland blau übermalen würde, weil der Deutsche Kunstfreund das so lieber mag - geht gar nicht. Zum Glück ist diese Unsitte aber stark zurückgegangen. 
§ 46A: Wenn während eines Gefechtes Nachrichten übertragen werden, sind verschlüsselte Nachrichten in jedem Fall untersagt.
MJ-Pat
Avatar
Strubi : : Hexenmeister
17.05.2011 13:30 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Naja, obwohl wir es hier in Deutschland mit der Synchronisation ja noch ziemlich gut haben, auch wenns vllt nicht immer perfekt ist. In vielen anderen Ländern wird sich damit nicht so viel Mühe gegeben.
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
17.05.2011 12:21 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.962 | Reviews: 184 | Hüte: 618
Mit den Synchronstimmen ist es ja sowieso ein Kreuz hier in Old Germany. Ich kann halt wegen meiner Freundin nicht immer alles in OS schauen, da sie selten Lust auf ganz Englische Filme hat, weshalb ich den Synchronstimmen dann halt unterworfen bin. Viele Filme sind im O-Ton halt so viel genialer. Und auch so...Filme deren ich auf Deutsch manchmal schon überdrüssig bin, schaue ich dann auf Englisch als ganz neue Filme nochmal an. Bei Cage hab ich gestern auch große Augen gemacht, als er in City of Angels ne GANZ andere Synchronstimme hatte als sonst immer.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
Sully : : Elvis Balboa
17.05.2011 12:12 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Zu Face OFF: Absolut richtig! Da zeigt er wirklich viel mehr als sonst. Ich fands auch von beiden Klasse, wie sie sich gegenseitig gespielt haben. Insgesamt auch ein Super Film, den ich eigentlich auch mal wieder einlegen müsste.
Auch was die sympathische Präsenz angeht, bin ich voll bei Dir! Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich ihn trotz der von mir empfundenen Defizite, sehr gern sehe! Bei einem Gedanken bekomme ich dann aber doch ne Gänsehaut... wenn ich mich daran erinnere, wie das damals gewirkt hat, als er noch die grausame Synchronstimme von Rolf Zacher drübergebügelt bekam... DAS konnte ich nicht ernst nehmen, weils immer wie ne Parodie klang... betraf aber ja zum Glück eher die Frühwerke

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
17.05.2011 12:07 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.962 | Reviews: 184 | Hüte: 618
Okay, nochmal versuche ich das nicht. Der hat jetzt zweimal den halben Post gefres*sen, weshalb ich einfach nochmal kurz sage, was er "fraß".

Cage ist vergleichbar mit Depp, allerdings mit dem Unterschied, dass Cage immer andere Figuren mit seinem Stempel spielt, während Depp immer den gleichen Sonderling in anderen Rollen spielt.
Cage ist in vielen Rollen sehr gut und ich finde er spielt toll. Zudem hat er was, was vielen Darstellern abgeht: sympathische Präsenz.

Zu Face-Off noch: Das genialste hier ist, wie sich Cage und Travolta gegenseitig Mimik und Gestik abschauen und kopieren. Das ist ganz großes Schauspiel und macht einen Großteil der Genialität des Films aus mMn.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
Sully : : Elvis Balboa
17.05.2011 12:04 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Ja ich finde ihn in den Rollen ja auch toll, aber ich finde gerade, dass er im mimischen Bereich, sehr eingeschränkte Fähigkeiten mitbringt. Das kommt für mich immer sehr hölzern rüber...  Aber auch DAS ist wahrscheinlich Empfindungssache. Es gibt ja auch Leute, die es sehr ausdrucksstark finden, wie die Darsteller in asiatischen Filmen, mit reglosen Gesichtern agieren. Auf mich wirkt das dagegen nur emotionslos...

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
17.05.2011 12:00 Uhr | Editiert am 17.05.2011 - 12:03 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.962 | Reviews: 184 | Hüte: 618
@ Sully:

Also ich hab gestern City of Angels gesehen und da fand ich Cage schauspielerisch mal wieder richtig überragend. Wie er mit dieser naiven, fast kindlichen Unschuld den Engel gibt und ganz ruhig und gezielt auf den Punkt spielt ist einfach unvergleichlich. Insgesamt mag ich Cage total gerne und finde im Gegensatz zu dir, dass er durchaus keine limitierten Fähigkeiten hat. Für mich kann er einfach alles spielen. Sei es nun der harte Hund (Con Air), der Schurke (Face Off)
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
1 2 3 4 5
Forum Neues Thema
AnzeigeY