Es war die Schlagzeile dieser Woche: Tom Hollands Spider-Man fliegt aus dem Marvel Cinematic Universe! Sony Pictures und die Marvel Studios gehen getrennte Wege! Kevin Feige produziert keine Spider-Man-Filme mehr! Zwei weitere soll Sony derzeit planen, wobei offen ist, ob Jon Watts, der Regisseur hinter Spider-Man - Homecoming und Spider-Man - Far from Home, wieder beteiligt wäre. Er steht nicht für den nächsten Film unter Vertrag, und laut Deadline ist auch nicht sicher, ob er zurückkäme, da ihm etliche andere Jobangebote vorliegen.
Aber darum kann man sich ja später immer noch kümmern. Zunächst einmal muss geklärt werden, was denn nun überhaupt aus Spidey wird. Wie so oft dreht sich alles um liebe Geld: Disney wollte die Kooperation mit Sony auf keinen Fall unter den aktuellen finanziellen Bedingungen fortsetzen, die den Marvel Studios 5% der ersten Bruttoeinnahmen ("first dollar") eines Films garantieren, sondern in Zukunft fifty-fifty machen - eine 50/50-Kofinanzierungsvereinbarung zwischen den Studios stand im Raum, und es soll sogar diskutiert worden sein, ob dies auf andere Filme in Sonys Spider-Man-Universum ausgedehnt werden könnte (Venom und Co.). Sony lehnte das Angebot jedoch direkt ab, da das Studio sein größtes Franchise nicht derart teilen will und sich auch ohne Feige als helfende Hand gut aufgestellt sieht. Unten noch mal das Sony-Statement via Twitter zum Nachlesen.
Die Fronten schienen verhärtet, aber es passierte das, was in solchen Fällen meist passiert: Eine Petition, die übrigens auch Hollands Vater unterstützt, wurde ins Leben gerufen und bereits von Tausenden MCU-Fans unterzeichnet, die Spider-Man nicht gehen lassen wollen. Hawkeye-Darsteller Jeremy Renner möchte ihn genauso sehr wiederhaben, wie er auf Instagram in Richtung Sony kundtat, und Ryan Reynolds (als Deadpool ja bald Teil des MCU) ließ sich ebenfalls zu einem Kommentar hinreißen.
Jetzt schürt Holland selbst die Hoffnungen, denn auf Instagram hat er Fotos von sich und seinem Mentor (im MCU wie auch im wahren Leben) Robert Downey Jr. gepostet, wie sie bestens gelaunt Grimassen schneiden und Actionfiguren ihrer Superhelden in die Kamera halten. "We did it Mr Stark!", schreibt er. Nur was ist "it"? Ein neuer Deal? Denkbar wäre, dass Downey Jr. den Vermittler gespielt und bei den Verhandlungen geholfen hat. Tatsächlich kursiert das Gerücht, dass Disney Sony einen neues Angebot unterbreitet hat, um Spider-Man im MCU zu behalten. Neben einem Auftritt bei der D23 Expo, die jetzt gerade stattfindet, soll es folgende Punkte umfassen:
- Einen Sechs-Filme-Deal für Holland, mit Option auf einen siebten.
- Drei weitere Spider-Man-Filme nach Spider-Man 3, die eine neue Trilogie bilden.
- Diese zweite Trilogie soll sich auf Peter Parkers College-Jahre konzentrieren und er sich mit Firestar und Iceman von den X-Men zusammenschließen.
- Zwei Avengers-Filme, in denen Spider-Man eine größere Rolle einnimmt und sich mit Johnny Storm/Human Torch von den Fantastic Four anfreundet.
- Die Marvel Studios leiten und kofinanzieren alle Spider-Man-bezogenen Filme für 30% der vollen Einnahmen (statt der zuvor geforderten 50%).
- Sony übernimmt den Verleih, aber Disney erwirbt die exklusiven digitalen und Online-Rechte für Disney+ und angeschlossene TV-Sender.
- Die Marvel Studios leiten und kofinanzieren Realfilm-Spin-offs des Spider-Man-Universums unter den gleichen Bedingungen.
You can. But you can only see it in my heart.
— Ryan Reynolds (@VancityReynolds) 20. August 2019
#SaveSpiderMan https://t.co/9gHHSQBsH7
— Dominic Holland (@domholland) 21. August 2019
Much of today’s news about Spider-Man has mischaracterized recent discussions about Kevin Feige’s involvement in the franchise. We are disappointed, but respect Disney’s decision not to have him continue as a lead producer of our next live action Spider-Man film. (1/3)
— Sony Pictures (@SonyPictures) 21. August 2019
We hope this might change in the future, but understand that the many new responsibilities that Disney has given him – including all their newly added Marvel properties – do not allow time for him to work on IP they do not own. (2/3)
— Sony Pictures (@SonyPictures) 21. August 2019
Kevin is terrific and we are grateful for his help and guidance and appreciate the path he has helped put us on, which we will continue. (3/3)
— Sony Pictures (@SonyPictures) 21. August 2019