Der Druck auf Marvel-Shooting-Star Jonathan Majors wächst von Tag zu Tag. Während sich der Kang-Darsteller für einen am 8. Mai angesetzten Gerichtstermin wegen häuslicher Gewalt verantworten muss, drängen weitere schwere Anschuldigungen ans Licht der Öffentlichkeit, die das Ende seiner Karriere markieren könnten.
Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Stimmen schreibt Variety, dass sich seit der Ende März erfolgten Festnahme von Majors mehrere mutmaßliche Missbrauchsopfer gemeldet haben, die aktuell im engen Austausch mit Manhattans Staatsanwaltschaft stehen. Wohl weil es sich um laufende Ermittlungen handelt, gab die zuständige Staatsanwaltschaft kein Statement gegenüber Variety ab. Auch ein Vertreter von Majors schwieg auf Nachfrage des Portals zu den bislang inoffiziellen Vorwürfen.
Eine mit den Hergängen vom 25. März vertraute Person sagte gegenüber Variety aus, dass Priya Chaudhry, die Anwältin von Majors, die als aggressiv beschriebene Unschuldsbekundung abgegeben habe, während ihr Klient sich noch hinter Gittern befand. Die eilig abgegebene Erklärung besagte, dass Majors "nachweislich das Opfer einer Auseinandersetzung mit einer Frau ist, die er kennt" und dass die besagte Frau derzeit "eine emotionale Krise" durchleide.
Noch am Tag der Festnahme habe ein Richter angeordnet, dass Majors auf eigene Verantwortung und mit einer begrenzten Schutzanordnung freigelassen werde.
Am 30. März wurden von Chaudhrys Ehemann eine Reihe von Textnachrichten zwischen Majors und seiner Partnerin lanciert, die die Unschuld des Marvel-Stars beweisen sollten. Die ursprünglich zur Entlastung gedachten Schriftwechsel ließen jedoch Zweifel aufkommen, ob das mutmaßliche Opfer freiwillig agierte.
Mehrfach bedauert die Frau in dem Nachrichtenaustausch, dass die Polizei Jonathan Majors festnahm, was klar ihrem Wunsch widerstrebt habe. Sie habe den Einsatzkräften versucht zu erklären, dass es sich nicht um einen Angriff gehandelt habe. In einer späteren Nachricht informierte das mutmaßliche Opfer Majors über die ersonnene Strategie, was aber durchaus Züge einer Alibi-Strategie zur Deckung des Stars vermuten lässt:
"Ich weiß, dass du das beste Team hast und es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen musst, ich möchte nur, dass du weißt, dass ich alles tue, was ich kann. Ich habe auch gesagt, dass ich dem Richter sagen soll, dass der Ursprung des Notrufs damit zu tun hatte, dass ich zusammengebrochen und ohnmächtig geworden bin und dass du dir als mein Partner aufgrund unserer vorherigen Kommunikation Sorgen machst."
Eine nicht näher beschriebene Person, die mit Majors an einem Projekt arbeitet, sagte aus, dass die Textnachrichten anmuten, als sei die Frau tatsächlich geschlagen worden. Leider geht Variety-Journalistin Tatiana Siegel nicht näher darauf ein, was die besagte Person über den Schauspieler denkt.
Broadway-Star Tim Nicolai wurde in dem Bericht ebenfalls zitiert. Bereits am 26. März bezog er via Twitter gegen Jonathan Majors Stellung. Majors habe mit seinem Verhalten vielen Menschen unendliches Leid zugefügt. Nikolai bezeichnete ihn dabei gar als "Soziopathen und Missbraucher", doch wolle er die angeblich zahlreichen Opfer nicht outen, da es allein ihnen obliegen sollte, sich dazu zu äußern. Gegenüber dem Magazin bekräftigte der Broadway-Schauspieler seine schwerwiegenden Vorwürfe erneut.
In der Zwischenzeit muss Majors gleich mehrere berufliche Rückschläge in Kauf nehmen. Beispielsweise hat ihn das Studio Protagonist Pictures von der geplanten Romanverfilmung The Man in My Basement abgezogen.
Das im Major League Baseball (MLB) agierende Team der Texas Rangers hat seinerseits kurzfristig die Season 2023-Werbekampagne mit Majors als Botschafter gestrichen. Bereits am kommenden Freitag sollte diese an den Start gehen. Das italienische Modeunternehmen Valentino hat sich mit dem 33-jährigen Schauspieler darauf geeinigt, dass er nicht mehr an der diesjährigen Met Gala in New York teilnehmen wird.
In der Zwischenzeit hat sich Majors auch aus dem Vorstand des Gotham Film and Media Institute und seiner Arbeit mit der Sidney Poitier Initiative, einem Netzwerk für aufstrebende Filmemacher:innen, zurückgezogen. Am Mittwochnachmittag teilte das der geschäftsführende Direktor Jeffrey Sharp gegenüber dem Vorstand mit.
Lest auf Seite 2, welche anderen Projekte mit Jonathan Majors nun auf der Kippe stehen und wie es um die Geduld von Disney bestellt ist.