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Kann sich Netflix davon erholen?

Netflix in der Krise: Massiver Verlust von Abonnenten & Investoren

Netflix in der Krise: Massiver Verlust von Abonnenten & Investoren
23 Kommentare - Mi, 20.04.2022 von N. Sälzle
Netflix hat an der Börse massiv verloren. Entgegen ursprünglicher Prognosen verlor der Streamingdienst Abonnenten - und weitere Abos könnten in naher Zukunft ebenfalls verloren gehen.

Wenn das nicht weh tut ... Die Netflix-Aktien haben massiv verloren - um 20 Prozent sind sie am Dienstag nach Börsenschluss abgestürzt. Zurückzuführen ist dieser massive Absturz auf eine erschütternde Ankündigung seitens des Streamingdienstes: Im ersten Quartal 2022 hat Netflix massiv Abonnenten verloren. 200.000 Abos gingen demnach verloren.

Weltweit kann Netflix aktuell nur noch auf 221,64 Millionen Abonnenten zurückgreifen - und man erwartet, dass es in den kommenden Monaten noch weniger werden. Besonders gravierend ist die Diskrepanz zu internen Vorhersagen, nach denen Netflix in diesem Zeitraum eigentlich 2,5 Millionen Abonnenten gewinne wollte. Selbst die Experten an der Wall Street waren sich sicher, dass Netflix um 2,51 Millionen neue Abonnenten zulegt, umso gewaltiger fällt die zunächst vielleicht gering erscheinende Zahl von 200.000 verlorenen Abonnenten aus.

Inzwischen zeigt man sich bei Netflix realistischer - und womöglich auch pessimistischer. Im 2. Quartal von April bis Juni wird man weitere 2 Millionen Abonnenten verlieren, vermutet man. Auch das steht im starken Kontrast zu dem, was die Experten erwarteten, die für das erste Quartal noch davon ausgegangen waren, dass es Netflix auf 7,93 Milliarden US-Dollar bringen wird, wo real nur 7,868 Milliarden US-Dollar erzielt wurden. Dass dies erst der Beginn des Abstiegs sein dürfte, lässt erahnen, dass der Streamingdienst in den kommenden Monaten massiv straucheln dürfte.

Gerade in Anbetracht der Sprüche, die die Verantwortlichen im Hinblick auf die starke Konkurrenz durch Disney+, HBO Max, Apple TV+ und Peacock klopften, wirkt der Abstieg nun besonders ironisch. Leider hat dieser aber mehr als nur das Motto "Hochmut kommt vor dem Fall" zum Hintergrund.

So setzte die Pandemie Netflix bereits massiv zu, da sich viele ihr Abo aufgrund von Kurzarbeit, Jobverlust und weiteren unglücklichen Fügungen nicht länger leisten konnten. Dass die Preise weltweit allgemein steigen, kommt Netflix nun ebenso wenig entgegen, denn am Streaming sparen viele als Erstes. Zudem zog Netflix in Russland aufgrund der Invasion in der Ukraine den Stecker, was aber im Umkehrschluss ebenfalls Millionen von Abonnenten kostet.

Obwohl die Netflix-Verantwortlichen zur Beschwichtigung der Investoren vor allem besagte äußere Faktoren als Grund für das magere 1. Quartal 2022 nennen, muss man allerdings auch sagen, dass sich der Streamingdienst jüngst auch immer häufiger unbeliebt machte, etwa durch eine erneute Preisanpassung nach oben, die Gedankenspiele und Maßnahmen zum Unterbinden von Accounts, die über mehrere Haushalte hinweg geteilt werden, und nicht zuletzt auch das häufig recht baldige Beenden von Serien, oft schon nach nur zwei oder drei Staffeln.

Natürlich muss dies bei weitem nicht den Untergang von Netflix bedeuten. Insbesondere global betrachtet bieten sich dem Streamingdienst zahlreiche Gelegenheiten, das Geschäft zu optimieren oder sich neu aufzustellen. Mit regionalen Film- und Serienangeboten und einem neuen Fokus auf den Videospielmarkt, der interaktiv mit bestimmten Serien verknüpft werden soll, versucht man eben das - und es könnte funktionieren.

Oder ist Netflix dadurch so breit aufgestellt, dass es umso schwieriger wird, sich wieder zu fangen? Lasst uns eure Meinung zur aktuellen Situation gern in den Kommentaren da. Wir sind gespannt zu hören, wie ihr die Lage einschätzt und wie

Quelle: Deadline
Erfahre mehr: #Streaming, #Netflix, #Streamer
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23 Kommentare
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Rotwang : : Moviejones-Fan
20.04.2022 14:26 Uhr
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Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 892 | Reviews: 0 | Hüte: 26

Prinzipiell wäre das Hopping von Anbieter zu Anbieter für mich das Beste, aus Bequemlichkeit lasse ich das, in einem Monat hat man doch generell alles geschaut was man wollte, man guckt es dann aber doch weil man es hat. Habe prime und netflix.

Jeder Anbieter hat auch Sachen die ich gerne sehen würde, bei disney+ die Star Wars Serien, bei apple Foundation zum Beispiel, bei Sky sind die HBO Produktionen auch immer sehenswert.

Bin auch nicht der Kunde der etwas ein zweites Mal schaut, da kaufe ich mir dann eher die Blu Ray.

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
20.04.2022 14:14 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.997 | Reviews: 56 | Hüte: 425

@Duck-Anch-Amun und PaulLeger

Ah es gibt also doch genaue Zahlen dazu, ok. Ja dann ist es ja so wie vermutet, nicht ganz so schlimm, aber dennoch enttäuschend.

Das Passwort-Sharing betrifft mich nicht, aber scheinen ja viele zu nutzen.

Na mal sehen, was Netflix dagegen tun wird.

Das mit dem günstigeren Abo mit Werbung hab ich mitbekommen, bezweifle aber, dass das viele nutzen. Ich jedenfalls nicht, egal wie dort die Werbung sein wird, sie wird mich nerven.^^

Streaming-Hopping betreibe ich eigtl. nicht, ich habe seit 2017 dauerhaft Netflix und Prime (jährlich) abonniert und seit es Disney+ gibt auch das (jährlich). 1-2 Mal im Jahr abonniere ich mal Wakanim und Sky Ticket oder hatte auch mal Gratiszeiträume anderer Dienste genutzt, aber ansonsten bin ich überwiegend bei den großen 3.

Am meisten schaue ich bei Netflix, viele der Eigenproduktionen, aber da gab es ja auch lange Zeit HIMYM, was ich hoch und runter geschaut habe, zudem schaue ich ab und zu auch Anime und da hat Netflix auch viele, die mich angesprochen haben.

Bei Disney+ schaue ich zu 99% neue Eigenproduktionen wenn sie erscheinen (MCU und Star Wars Serien, neue Animationsfilme), generell also schaue ich dort im Vergleich zu Netflix viel weniger. Ach ja und Scrubs läuft auch oft bei mir.

Prime nutze ich am wenigsten, allerdings hat man da ja noch zig andere Vorteile durch das Abo wie Gratislieferungen und da ich oft bei Amazon bestelle, lohnt sich das Prime-Abo mit Abstand am meisten für mich.

Ich muss aber sagen, die neuen jährlichen Disney+-Kosten von 90 Euro sind schon heftig. Hatte echt überlegt, das Abo nicht zu verlängern und auf monatlich (unregelmäßig) umzusteigen. Aber da ja das ganze Jahr über neue Shows kommen und nicht nur einen Monat laufen (und ich nicht warten will, eh alle Folgen veröffentlich wurden), hab ich das Abo doch verlängert.

Ist ja eigentlich auch nicht viel, wenn ich es mal auf den Monat runterrechne. 13 Euro Netflix + rund 6 Euro Prime + 7,5 Euro Disney+ sind nicht mal 30 Euro für mein Haupthobby. Dazu kommen 1-2 Kinobesuche im Monat, also sind es am Ende zwischen 50 und 100 Euro, die ich für dieses Hobby monatlich ausgebe. Da ich ansonsten keine großen Ausgaben hab und mich mein anderes Hobby Wandern quasi nix kostet, könnte ich mir sogar noch viel mehr Streamingdienste leisten.^^

Gut sollte ich bis Juni keinen Job finden wird es problematisch, aber Disney+ hab ich letzten Monat bezahlt, läuft also bis März 2023 und Prime geht im Herbst erst ab, hab also noch Zeit.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

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DrGonzo : : Drachenzähmer
20.04.2022 13:43 Uhr
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Dabei seit: 02.12.10 | Posts: 3.053 | Reviews: 0 | Hüte: 131

Sobald Netflix wirklich das Account-Sharing unter Freunden unterbinden sollte wirds rapide Bergab gehen - wir kündigen dann definitv. Der einzige Grund warum wir (als Gruppe) das aktuell noch beibehalten ist dass man nur einen Bruchteil der kosten trägt.

"Fuck the kingsguard, fuck the city, fuck the king."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
20.04.2022 13:38 Uhr | Editiert am 20.04.2022 - 13:39 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 641

Was mich bei Netflix einfach stört, sind die Preiserhöhungen ohne bessere Leistungen anzubieten. Und noch schlimmer finde ich, dass man für 4K-Inhalte (was heute Standard sein sollte!) noch 5 € draufzahlen soll. Und was das ganze NOCH schlimmer macht, ist die Tatsache, dass selbst beim 4K-Abo noch immer viele Blockbuster nur in Full-HD vorliegen und nicht in 4K. Das Angebot an 4K-Filmen ist sehr überschaubar und besteht zum Großteil aus Filmen, die mich wenig interessieren.

Also bleibe ich beim Full-HD-Abo und muss mich dennoch ärgern, dass auch dieser Preis immer wieder angehoben wird, OBWOHL die Zahl der Abonennten immer weiter gestiegen ist. Nun bekommen sie ihre Rechnung für dieses dumme Vorgehen.

Wenn ich vergleiche, was Disney+ mir alles für nur rund 7 € pro Monat bietet und dass ich viele Filme ohne Aufpreis auch in 4K mit bester Qualität und DolbyVision genießen kann, dann ist das 4K-Angbeot von Netlix für 18 € einfach nur schlecht.

Netflix sollte statt Masse lieber mehr Klasse produzieren und die Qualität des Streaming-Angebotes erhöhen. Halb so viele Filme und Serien produzieren, dafür doppelt so hochwertig. Zudem 4K auch schon für das normale 12,99 €-Abo anbieten. Das würde unter Garantie helfen, den Ruf wieder zu verbessern.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Scarecrow : : Moviejones-Fan
20.04.2022 12:57 Uhr
0
Dabei seit: 09.09.11 | Posts: 452 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Netflix bietet in meinen Augen einfach nur Müll, ich kenne einige Leute die ihre Abos gekündigt haben weil sie einfach mit dem was ihnen geboten nicht zufrieden sind.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
20.04.2022 12:35 Uhr | Editiert am 20.04.2022 - 12:38 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.357 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ FlyingKerbecs

Durch den Rückzug aus Russland hat Netflix 700.000 Abonnenten verloren, hätte ohne diesen also 500.000 Abonnenten gewonnen. Ist aber immer noch enttäuschend in einem Modell, das auf Abonnentenwachstum ausgelegt ist.

Was im Artikel fehlt ist, dass Netflix als Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen auch ein günstigeres Abo mit Werbung angekündigt hat, das in den nächsten ein bis zwei Jahren eingeführt werden soll. Zudem wird man wohl was gegen Account-Sharing tun, in einigen Ländern läuft aktuell ja schon ein Modell, bei dem man für einen geringen Aufpreis offiziell den Account mit anderen teilen darf.

Edit: Okay, da hatte Duck in der Zwischenzeit vieles schon geschrieben.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
20.04.2022 12:28 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.515 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@FlyingKerbecs
Laut Spiegel hat Netflix alleine wegen des Boykotts in Russland rund 700.000 Abos verloren. Ohne diesen Boykott wäre die Zahl sicherlich gestiegen.

Ärgerlicher bleibt für sie jedoch das Passwort-Sharing, was sie durch neue Maßnahmen stoppen möchten. Netflix glaubt, dass 100 Millionen Haushalte den Service nutzen ohne zu zahlen.

Auch wenn diese Ursachen plausibel sind, so muss ich doch zugeben, dass es mich nicht überrascht. Moviejones hat ja schon gelistet, weswegen sich der Streaming-Service zumindestens auch bei mir unbeliebt gemacht hat. Ich muss auch sagen, dass ich momentan deutlich mehr Disney+ konsumiere, welches nach dem Fox-Aufkauf auch bei den Filmen eine genauso gute Bibliothek besitzt wie Netflix - und dies halt zu geringeren Preisen.

Das Streaming-Hopping ist ja eine Methode, die auch von vielen Usern hier genutzt wird. Wir haben aber einen Account mit mehreren Leuten, denen möchte ich nicht antun monatlich zu stoppen, nur weil ich spontan dann halt bspw. auf Apple+ was anderes sehen möchte.

Aber die Zahlen haben für Unruhe gesorgt. Netflix überlegt mittlerweile lautstark billigere Abos zu machen, welche dann jedoch mit Werbung unterbrochen werden.

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
20.04.2022 12:13 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.997 | Reviews: 56 | Hüte: 425

Man müsste dann schon mal wissen, in welchen Ländern die Leute ihr Abo beendet haben oder es beendet wurde. Russland und Ukraine? Dann ist der Verlust kein allgemeiner Grund zur Sorge.

Aber ja es gibt mehrere Gründe, wieso Netflix schlechter läuft als erwartet, wurde im Text ja alles genannt und in der Summe macht das schon was aus.

Gibt immer mehr Konkurrenz und die Preise sind bei fast allen denke ich geringer als das Standard-Abo bei Netflix.

Da werden viele vielleicht immer mal wechseln, also Netflix nicht mehr regelmäßig abonnieren, sondern einen Monat nur Netflix, den nächsten Monat dann nur Apple+ usw.

Netflix sollte eventuell endlich mal ein jährliches Abomodell einführen.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

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