Bisher verlassen sich Lucasfilm und Disney doch sehr auf die Star Wars-Charaktere, die wir kennen und lieben, wenngleich auch neue Figuren eingeführt wurden. Bei Star Wars - Das Erwachen der Macht drehte sich vieles um Han Solo (Harrison Ford), Leia (Carrie Fisher) und Luke Skywalker (Mark Hamill), Rogue One - A Star Wars Story hatte etwas Darth Vader (wobei sein großer Auftritt am Ende erst im Zuge der Nachdrehs hinzugefügt würde) und ein kleines bisschen Leia (Carrie Fisher soll ihre junge CGI-Version doch glatt für echtes Filmmaterial von sich gehalten haben - spricht für die Arbeit der Computer-Animatoren), und über Han Solo - A Star Wars Story müssen wir nicht reden.
Da fragt man sich doch, ob es jemals einen Star Wars-Film ohne Han Solos, Darth Vaders, Yodas oder Boba Fetts geben wird. Etwas komplett Neues, das aber trotzdem den Geist von Star Wars bewahrt. Drehbuchautor Gary Whitta (schrieb an der Story von Rogue One - A Star Wars Story mit) findet, dass man mit Rogue One schon 90% dieses Weges zurückgelegt hat. Ja, wir sehen Leia, den Todesstern und Darth Vader, weil es alles Elemente dieser Geschichte sind und dazugehört. Man könne die Geschichte nicht ohne diese Charaktere erzählen. Zum größten Teil bestehe die Story aber aus ganz neuen Charakteren, ganz neuen Planeten und Orten, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Immerhin sei es ein Star Wars-Film ohne Jedi! Ein Lichtschwert taucht erst ganz zum Schluss auf, nur durch Donnie Yens Chirrut Îmwe kommt ein wenig Mystik ins Spiel. Die DNA sei eine völlig andere als bei den vorausgegangenen Star Wars-Filmen, meint Whitta.
Klar, das nächste Spin-off Han Solo - A Star Wars Story befasst sich wieder mit einem uns vertrauten Charakter. Aber Whitta glaubt, dass man mehr und mehr davon weggekommen wird. Lucasfilm wolle ein Universum erschaffen und sich nicht ewig auf alte "Legacy-Charaktere" verlassen. Mit Rey (Daisy Ridley), Finn (John Boyega) und Kylo Ren (Adam Driver) habe man ja schon eine neue Generation eingeführt. Und was für Star Wars-Filme in zehn, zwanzig Jahren auch immer gemacht werden - Whitta denkt nicht, dass sie sich dann immer noch auf die gleichen Legacy-Story-Elemente wie früher stützen werden. Allerdings hat er keine Ahnung, wie die weiteren Pläne für Star Wars-Franchise wirklich aussehen. Er kann also nur als Fan sprechen, wenn er sagt, dass auch er neue Geschichten begrüßen würde.