Remakes sind das Objekt der Begierde in Hollywood. Man hat eine Story, eine Formel, die sich schon in der Vergangenheit bewährt hat, und muss es für die heutige Generation bloß noch neu auflegen. Hin und wieder ist das sogar ganz gut, denn so mancher alte Film hat die Jahre nicht gut überstanden und ist überholt. Doch was ist mit wahren Klassikern? Also den Filmen, die die Zeit überdauert haben und noch heute richtige Meisterwerke sind? William Wylers Ben Hur aus dem Jahr 1959 ist solch ein Film, ungeachtet dessen, dass dies auch bloß ein Remake des Schwarzweißfilms Ben-Hur - A Tale of the Christ aus dem Jahr 1925 war. Für uns hat der spätere Streifen nichts von seiner Faszination verloren und entführt uns noch immer in vergangene Zeiten.
Nun bekommt Ben Hur ein Remake mit Regisseur Timur Bekmambetov und seit letzter Woche steht fest, dass Jack Huston die Hauptrolle übernehmen wird. Auch Morgan Freeman und Toby Kebbell haben je eine Rolle angenommen und 12 Years a Slave-Autor John Ridley sitzt schon eine Weile am Drehbuch.
Nun stellt sich die Frage, was uns mit Ben Hur erwartet, da Timur Bekmambetov mit Filmen wie Wanted und Abraham Lincoln Vampirjäger eher schräge Filme ablieferte. Wie sehr wird sich seine Interpretation nun vom Original unterscheiden? John Ridley hat auf diese und andere Fragen ein paar Antworten geliefert.
Für Ridley ist klar, dass Ben Hur anders werden wird. Er überarbeitet aktuell den ersten Drehbuchentwurf, der noch von Keith Clarke stammte, in dem vor allem die Beziehung zwischen Ben Hur und Messala viel stärker herausgearbeitet wurde. Das ganze Projekt sei für ihn interessant, da es neben den Abweichungen auch Elemente des Originalfilms gibt, an die wir uns so gut erinnern, wie beispielsweise das Wagenrennen.
Die Grundstory des neuen Ben Hur wird dabei ähnlich sein, aber mehr im Sinne, dass einige bekannte Szenen vorkommen werden, es aber nicht darum geht, den alten Film ein weiteres Mal so umzusetzen. Viel wichtiger sei es, laut Ridley, den Kern des Originals beizubehalten und die emotionale Bindung zu schaffen, die auch das heutige Publikum wiederfinden soll. Für ihn ist Ben Hur auf jeden Fall ein spannendes Projekt und dabei eine echte Herausforderung. Es ist einer der Filme, den die Zuschauer später mit einer gewissen Erwartungshaltung schauen werden und Ridley möchte diese dabei noch übertreffen, denn man arbeite hier an etwas Einzigartigem.
Wir stimmen ihm dahingehend natürlich zu, denn auch wir haben eine gewisse Erwartung an den Film und können uns nur schwer vorstellen, wie das "Original" noch getoppt werden kann. 11 Oscars sprechen eine eindeutige Sprache und auch wenn der neue Film bildgewaltig sein wird, ist es ein Unterschied, ob etwas am Computer entsteht oder wie im Falle des Wagenrennens damals echt stattgefunden hat. Wir sind auf jeden Fall gespannt.
Ben Hur ist derzeit für 2016 datiert.