Bewertung: 1 / 5
ACHTUNG SPOILER !
Ein für Marvelfilme entsetzlich mieser Film, welcher sich mit "Eternals" die Hand reichen kann.
"Wakanda Forever" ist ein für seine fürchterlich banale Story, welche auch noch an allen Ecken fragwürdig erscheint, ein viel zu aufgeblähtes und lang geratenes Machwerk.
Trailer zu Black Panther - Wakanda Forever
Der Film mag zwar eine Huldigung an Chadwick Boseman sein, aber dies ist nur ein immens geringer Anteil des Films mit vielleicht 10 Minuten. Emotionen konnte man mir hier keine vermitteln, bzw. war bei mir mit Sichtung der lustigen und grinsenden "Karneval von Rio" - Tänzern eigentlich schon wieder Schluß mit lustig. Auch die Erklärung, das TChalla nun stirbt, weil Killmonger all das Katzengras verbrannt hat, ließ mich obgleich des dümmlichen Kindergarten-Plots nur noch den Kopf schütteln.
Der eigentliche Hauptplot, erzählt dann die unglaubwürdige und logikfreie Konfliktsituation zwischen Wakanda und Namor und seinen Untertanen, welche nun offiziell aus "Trulala-Land" kommen, weil man wohl Angst hatte mit DC anzuecken und daher Atlantis nicht verwendete. Abgesehen davon, das die Meeresbewohner nun aussehen wie ein schlechter Rip-Off von den "Avatar-Schlümpfen", wurde ihnen dann noch ein Hintergrund mit den Maya auferzwungen, welche zwar einen interessanten Ansatz bietet, aber im Film nie weiter beleuchtet wird als unbedingt notwendig. Was einen wieder Fragen lässt... was machen die denn die ganzen 160 Minuten ?
Der einzige nennenswerte Lichtblick war für mich Tenoch Huerta Mejía als Prinz Namor. Der Darsteller hat definitv das Potential aus der Figur einiges rauszuholen und wäre eigentlich die ideale Besetzung. Nur haben wir hier das Problem, das ich den Namor, welchen ich aus den Comics kenne, einfach im Film nicht wiedererkenne. Wo ist der selbstverliebte, äußerst arrogante und meist cholerische Namor ? Keine Ahnung was man sich dabei gedacht hat. Bis man mich hier eines besseren belehrt (eigener Film, Serie), halte ich das einfach für eine komplette Themaverfehlung.
Auch das "Black Panther" könnte man aus dem Titel streichen, denn die Figur hat bis auf das unleidige Ende, eigentlich keine Bedeutung. Zwar konnte Letitia Wright noch ein paar Kohlen aus dem Feuer holen, durch eine gute Performance, aber so richtig passt die Entwicklung der Figur am Ende doch nicht.
Der Nebenplot mit Agent Ross war am Ende dann eigentlich auch nur der von Marvel bekannte Schachzug, um neue Figuren einzuführen. In diesem Fall halt "Madame Hydra" (Julia Louis-Dreyfus als Valentina Allegra de Fontaine). Kann man machen, hat aber mit dem eigentlichen Plot des Films nur marginal was am Hut.
Das komplette Unterwasser-Set und all die restlichen CGI-Effekte wirken auch hier wieder grausig schlecht. Schon wieder, Marvel ? Man sieht dem Ganzen einfach an, das man wohl wieder nicht genug Zeit hatte, weil wahrscheinlich wieder bis kurz vor Release noch Änderungen vorgenommen wurden. Ein unleidiges und inzwischen zu oft auftretendes Problem bei Marvel-Produktionen.
Dann hätten wir noch diese unnütze Nebenfigur "Riri" (glaube so hieß sie), welche man mit Leichtigkeit hätte weglassen können, wenn man nur hier und da ein wenig am Drehbuch geschliffen hätte. So dient sie wohl nur als Zwangseinschub, damit man sie später bei vermutlich Armor Wars wieder auspacken kann (vermutlich als Power Ranger für Arme). Prädikat: überflüssig.
Fazit:
So vieles, so schlecht in einen Film umzusetzen... da gehört auch eine ganze Stange an Orientierungslosigkeit oder Betriebsblindheit dazu. "Wakanda Forever" wird weder dem Erbe Bosemans gerecht, noch der Figur Black Panther und vor allem hat der Film so überhaupt keinen Stand. Man hätte am Ende doch das Projekt lieber ganz bleiben lassen und sich den Film solange verkniffen, bis man mit einer guten Idee und einem Reboot-Cast einen würdigen Film präsentieren kann, bevor man mit so einem Hosentaschen-Produkt um die Ecke herumkommt.
Selten hat mich ein Marvel Produkt so enorm genervt und gleichzeitig gelangweilt. Das dürfte auch der erste Marvelfilm sein, bei dem ich ständig überlegt habe, den Kinosaal frühzeitig zu verlassen, weil ich mir in der Tat vorgekommen bin, als würde ich im falschen Film sitzen.
Ein weiteres Armutszeugnis aus der Phase 4, welche bis auf wenige Ausnahmen im Filmbereich nicht überzeugen konnte. Hoffen wir mal auf Besserung im neuen Jahr.
Bewertung: 2 von 10 Punkten