Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers ist der dritte und abschließende Teil der sogenannten Sequel-Trilogie und wurde von J.J. Abrams gedreht. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers
Da sind wir nun also, am Ende des Projektes, was 2012 so aufregend begann und wo man nun mehr oder weniger froh sein kann, dass es zu Ende ist. Dabei gibt sich Der Aufstieg Skywalkers wirklich viel Mühe, das Gestammel der beiden Vorgänger zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen.
Zur Handlung soll an dieser Stelle nicht viel gesagt werden, die Trailer und der Lauftext erledigen diese Arbeit schon mehr als ausreichend. Episode 9 ist in erster Linie darum bedacht, Fragen zu beantworten und das macht sie auch relativ gut. Die Antworten sind allesamt in Ordnung, nirgendwo fällt einem die Kinnlade herunter aber man hat nun Klarheit. Zudem bietet Episode 9 sehr viele Eastereggs und Fanservices, sodass es sicher auch bei mehrmaligen Sehen noch viel zu entdecken gibt.
Aber die letzte Episode dieser Trilogie kann auch nicht zaubern. So sind weiterhin die Größenverhältnisse in der Galaxie unklar. In Episode 7 gab es eine große Republik, eine aufstrebende erste Ordnung sowie den Widerstand. Am Ende von Episode 8 gibt es vielleicht noch 20 Rebellen und eine riesige erste Ordnung. In Episode 9 trommeln sich alle zusammen und irgendwie erscheint es 50:50 – man fragt sich wie es in der Galaxie eigentlich aussieht.
Das gleiche kann man auch von den Planeten erzählen, hier macht Episode 9 mit einem bekannten Sequel-Problem, oder eher ein J-J-Problem, weiter. Man hetzt von Planet zu Planet, die sehen alle ganz nett aus, aber irgendwie kann man zu keiner einzigen Welt einen Bezug aufbauen geschweige sich die Namen merken. Es kommt und geht, ist alles sehr schnelllebig und damit auch ein bisschen sinnbildlich für die heutige Gesellschaft. Ähnlich lief es schon in Episode 7 ab, lediglich bei Episode 8 nahm man sich Zeit für die Welten und sie hinterließen einen Eindruck.
Insgesamt präsentiert sich Der Aufstieg Skywalkers jedoch auch sehr gehetzt. Dadurch kommen fast keine Längen auf, aber zwischendurch hätte man auch einen Gang runterschalten können.
Mit den Figuren hat man das Beste gemacht. Insbesondere Leia und C-3PO kommen sehr gut weg und haben starke Szenen bekommen, besonders wenn man die Möglichkeiten bei Carrie Fisher bedenkt.
Die drei bzw. vier neuen Hauptfiguren nehmen in Episode 9 im Zuge der Beantwortung vieler Fragen (weitere) Entwicklungen durch, wobei natürlich Rey und Kylo im Mittelpunkt stehen. Poe und Finn werden zwar bereichert aber versetzen sicher keine Berge. Eine in den Trailern ausreichend angeteaserte Figur, der Imperator, hat das gleiche Problem wie Han, Luke und Leia bei ihren Debüts bei den Sequels: Sie sind genau dort, wo man sie in den 70er oder 80er Jahren kennengelernt hat. Der Imperator verhält sich 1:1 so wie damals und das ist einmal mehr sinnbildlich für J. J. Abrams Herangehensweise an Star Wars. Lando selbst profitiert davon nicht im Fokus zu stehen und so machen jede seiner Szenen ausschließlich Freude.
Durch manche Szenen werden tatsächlich Handlungen aus Episode 7 in ein besseres Licht gerückt, durch andere werden Entscheidungen aus Episode 8 quasi ziemlich offensiv als falsch deklariert. Manche Nebenfiguren und Grundhandlungen werden zudem mehr oder weniger fallen gelassen. Daran sieht man, auf welch wackeligen Beinen die Trilogie steht und sie quasi keinen Film besitzt, welcher wirklich rund und stimmig daher kommt.
Beim großen Finale kann man wenn man will wieder die Verhältnismäßigkeit hinterfragen, letztendlich wurde viel zurecht geschrieben, große Bilder die optisch groß beeindrucken aber leider keinen inhaltlichen Mehrwert für die Geschichte haben.
Man kann über gewisse Details, den vielen Fanservice und Entscheidungen nun noch endlos schreiben. Aber das alles bringt relativ wenig. Die Sequels-Trilogie hat von Anfang an gezeigt, dass sie nicht weiß, was sie zu erzählen hat. Das kann auch Episode 9 nicht wesentlich korrigieren. Aber das, was alles angerissen wurde, konnte zu einem halbwegs runden Abschluss geführt werden. Die Vereinigung aller neun Filme bleibt weiterhin absoluter Quatsch. Weder Episode 9 noch die Sequels haben irgendwas Vernünftiges zur originalen Star Wars Saga beizutragen. Episode 9 rundet die neue Trilogie einigermaßen ab und am Ende kann man froh sein, dass sie vorbei ist. Wenn die Bewertung nach klassischen Star Wars Maßstäben gehen müsste, dann wäre der Film sowie seine beiden Vorgänger ein Griff ins Klo. Aber nur aus Sequel-Sicht ist Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers ein gehetzter und holpriger aber durchaus sehenswerter Abschluss der Trilogie.