Der Umbruch bei DC ist in vollem Gange: Nach Jahren voller Richtungswechsel soll mit dem neuen DCU endlich alles auf Anfang gesetzt werden. Das alte DCEU (aka Snyderverse) ist somit Geschichte und mit James Gunn und Peter Safran beginnt eine neue Ära: Nach dem offiziellen Abschluss des DCEU mit Aquaman - Lost Kingdom (2023) fiel im Dezember 2024 mit der animierten Serie Creature Commandos der Startschuss für das neue DCU.
Doch wie genau ist die Zeitlinie des neuen DCU aufgebaut? Auf Threads hat James Gunn nun für Klarheit gesorgt: Zumindest vorerst richtet sich die Chronologie ganz einfach nach der Veröffentlichungsreihenfolge - ein erfreulich unkomplizierter Ansatz!
Gunn erklärte, dass die Zeitlinie „im Wesentlichen der Reihenfolge der Veröffentlichungen entspricht“, auch wenn einige Projekte Rückblenden enthalten. Den Anfang machte im Dezember 2024 die Animationsserie Creature Commandos, gefolgt von Superman (10. Juli 2025), der zweiten Staffel von Peacemaker (ebenfalls noch in 2025), Lanterns (2026) und Supergirl - Woman of Tomorrow, das am 25. Juni 2026 in die Kinos kommen soll.
Ausnahmen bestätigen die Regel: So spielt etwa Paradise Lost - eine Serie über die Amazonen von Themyscira - weit in der Vergangenheit, noch vor der Geburt von Wonder Woman.
Das erste Kapitel des DCU, betitelt mit „Gods and Monsters“, besteht aus fünf Filmen (Superman, The Authority, The Brave and the Bold, Supergirl - Woman of Tomorrow, Swamp Thing) und fünf Serien (Creature Commandos, Waller, Lanterns, Paradise Lost, Booster Gold).
Ziel ist eine stringente, durchdachte Welt, in der Filme, Serien, Animationen und sogar Videospiele nahtlos miteinander verzahnt sind - ein klarer Gegenentwurf zur oft fragmentierten und unübersichtlichen Struktur des alten DCEU, aber auch zu Marvel: Die Zeitlinie des MCU hat sich über die Jahre als zunehmend sperrig und inkonsistent erwiesen, was es für Zuschauer, die nicht permanent am Ball geblieben sind, immer schwieriger macht, einzusteigen oder dranzubleiben.
Ob Gunn und Safran diesen schlanken Kurs im DCU auf Dauer beibehalten können, ist fraglich - zu komplex ist das Genre, zu groß der erzählerische Anspruch. Doch zumindest zum Start bleibt alles erfreulich übersichtlich. Und das reicht, um selbst Gelegenheitszuschauer für den Neuanfang zu begeistern zu können.
Doch es gibt auch kleine Stolpersteine: So war Peacemaker Staffel 1 noch Teil des alten DCEU, während Staffel 2 nun im neuen DCU verankert ist - was unweigerlich Fragen zur Kontinuität aufwirft. Doch Gunn selbst erklärte, dass vergangene Ereignisse erst dann kanonisch werden, wenn sie innerhalb des DCU explizit erwähnt werden. So bleibt beispielsweise Viola Davis als Amanda Waller an Bord - aber ob sie tatsächlich dieselbe Version der Figur verkörpert wie im alten DCEU, bleibt offen. Zudem laufen bestimmte Projekte bewusst außerhalb der offiziellen Zeitlinie: The Batman oder auch die beiden Joker-Filme sind unter DC Elseworlds angesiedelt und damit als eigenständige Werke zu betrachten.
Mit ihrem klaren Fahrplan und dem erklärten Ziel einer kohärenten, medienübergreifenden Welt liefern Gunn und Safran genau das, worauf viele DC-Fans seit Jahren gehofft haben: Kreative Visionen mit Struktur und Planbarkeit. Der neue Ansatz wirkt durchdacht und setzt ganz bewusst Kontraste zu Marvels zunehmend zerfasertem Multiversum-Chaos.
Ob das DCU diese Linie langfristig durchhalten kann oder nicht - doch mit Superman, Supergirl und Co. steht nun zumindest ein Neuanfang in den Startlöchern, der Potenzial für Großes hat. Und mit einem so geordneten Einstieg könnte das DCU tatsächlich wieder mehr Zuschauer für sich gewinnen als zuvor.
Was meint ihr: Kann James Gunns geordnete Vision dazu beitragen, das neue DCU endlich zum ersehnten Erfolg zu führen?