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Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung

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Ein Gastbeitrag von Sully & MrBond

"Krieg der Sterne" - Magie und Mythos der Originaltrilogie

"Krieg der Sterne" - Magie und Mythos der Originaltrilogie
33 Kommentare - So, 10.12.2017 von Moviejones
Unsere "Star Wars"-Woche ist gespickt mit kunterbunten Artikeln zum Thema. Heute gibt es etwas Besonderes, nämlich einen Beitrag von zwei Hardcore-Fans!
"Krieg der Sterne" - Magie und Mythos der Originaltrilogie

Effekte mit Seele, Teil 1: Die Raumschiffmodelle

In einer Zeit, in der Computeranimationen gerade mal aus vektorbasierter Grafik (Linien, Kreise und Polygonen) zusammengesetzt wurden, musste man Raumschiffmodelle noch aufwendig aus Holz bauen. Je größer die Modelle und je detaillierter die Strukturen ausgearbeitet waren, desto realistischer sahen diese auch aus. Hinzu kam, dass George Lucas einen ganz speziellen Look haben wollte: Die Raumschiffe sollten "gebraucht" aussehen. Ein Schiff hatte also viele Strukturen, Metallplatten in der Außenhaut der Hüllen variierten in ihrer Graustufe und viele Erhebungen, Vertiefungen, Leitungen und anderer Schnickschnack vermittelten den Eindruck von realistischen komplizierten Geräten. Auch die grundsätzlichen Formen, ja, das gesamte Aussehen, der Raumschiffe war sehr ungewöhnlich und absolut beeindruckend - so etwas hatten wir noch nie zuvor gesehen!

Das Ganze wurde noch durch besonders eindrucksvolle Kamerafahrten abgerundet. Lucas konnte den Spezialeffekt-Künstler John Dykstra für seine eigens ins Leben gerufene Effektschmiede Industrial Light and Magic gewinnen, der bei der Produktion von Krieg der Sterne das sogenannte Motion-Control-Verfahren nutzte und revolutionierte. Die nach ihm benannte computergesteuerte Kamera "Dykstraflex" wurde für Kamerafahrten durch den Weltraum genutzt. Der große Vorteil gegenüber alten Modellaufnahmen war, dass man ein und dieselbe Kamerafahrt so oft wie nötig, wiederholen konnte. Gerade in Verbindung mit dem exzessiven Einsatz des Blue-Screen-Verfahrens eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten.

So entstanden dann schließlich die atemberaubenden Vorbeiflüge der Schiffe, sowie Raumschlachten und Verfolgungsjagden auf dem Todesstern. Der Weltraum war belebt, bekam viel mehr Tiefe und wirkte einfach gigantisch. Für uns war das alles echt.

Effekte mit Seele, Teil 2: Matte Paintings

Wenn Kulissen nicht mehr ausreichen, müssen die Hintergründe gemalt werden. Was heute hauptsächlich digital im Computer entsteht und durch seinen oftmals hohen Grad an Realismus gar nicht mehr auffällt, wurde früher per aufwendiger Handarbeit, teilweise fast fotorealistisch, auf Leinwand oder Glas aufgemalt: Sogenannte Matte Paintings.

Auch bei Krieg der Sterne wurde ausgiebig auf diese Techniken zurückgegriffen und obwohl sie nicht an den Realismus heutiger digitaler Hintergründe heranreichen, hatten sie ihr ganz eigenes Flair. Es war eben genau dieser Mix aus Realismus und Fantasy. Man wusste, dass es nicht real war und es war dennoch real - surreale Realität eben. Während diese Hintergründe heutzutage nicht nur realer aussehen, sondern obendrein auch noch ein Gewusel an Bewegung mitbringen, war es damals die künstlerische Detailverliebtheit und "Stille im Bild", die ihren Teil zur Magie beitrug. Manche Matte Paintings waren so voll mit unscheinbaren Details, dass man manches erst beim zweiten, dritten oder gar vierten Mal wahrnahm und trotzdem wurde das Auge nicht durch Reizüberflutung überfordert.

Effekte mit Seele, Teil 3: Masken und Puppen

"Mos Eisley Raumhafen. Nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit vorfinden als hier"… Mit dieser Ankündigung von Obi-Wan macht er sich mit seinem Schützling Luke auf den Weg, bei eben jenem Abschaum ein Raumschiff zu chartern. Wie dieser Abschaum wohl aussieht…?

In einer Bar bekommen wir dann schließlich einen Eindruck. Aliens aus der gesamten Galaxis scheinen sich hier aufzuhalten, große, kleine, hässliche, auch mal ein Werwolf und sogar der ein oder andere Mensch. Obwohl hier ganz offensichtlich nicht viel Budget für die Masken zur Verfügung stand, waren wir damals eingeschüchtert. In diese Bar voller Abschaum würde sich nur anderer Abschaum hineinwagen!

Genau so viel Charme besitzen in Krieg der Sterne die animatronischen Figuren. Was macht diese Puppen aus? Wieso tragen sie einen wesentlichen Teil zur tollen Atmosphäre bei, obwohl sie uns nicht über ihre mechanische Eingeweide hinwegtäuschen können? Oder können sie es doch? Was macht Rennschnecke, Felsenbeißer, Fuchur, der Glücksdrache und die uralte Morla im wahrlich magischen Film Die unendliche Geschichte so liebenswürdig? Dies haben Phantásiens Bewohner und jene aus Krieg der Sterne gemeinsam: Die Puppen strahlen, ihrer Künstlichkeit zum Trotz, Emotionen aus. Kein CGI-Yoda hatte je diese Güte in den Augen wie jener aus der Originaltrilogie. Man schaut in diese Augen und ein Wesen aus Fleisch und Blut erwidert den Blick. Es stimmt, der Yoda der Originaltrilogie war klar als Puppe erkennbar und doch berührte uns die Art der Darstellung, seiner lebendigen Gutmütigkeit tief in unseren Herzen ... etwas, das die spätere, seelenlose CGI-Variante zu keinem Zeitpunkt schaffen sollte. Wenn es gelingt, einer Puppe diese Herzenswärme einzuhauchen, dann kann man zweifelsohne von Magie sprechen.

Effekte mit Seele, Teil 4: Die Kulissen

Auch hier kommt diesen Filmen zu Gute, dass sie nicht in einer Zeit entstanden, in der die Filmemacher dazu neigten, alles, was irgendwie zu aufwendig scheint, mit Computergrafiken (CGI) zu ersetzen. Es ist allzu schnell beschlossen, sich die Mühe eines Kulissenbaus zu sparen und stattdessen die CGI-Künstler ans Werk zu lassen. Teilweise gelingt das sehr gut, manchmal wirken Szenen unfreiwillig komisch und teilweise einfach nur schlecht - besonders, wenn sie in die Jahre gekommen sind.

Bei Krieg der Sterne musste man sich noch zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: Echte Kulisse (im Vordergrund) und/oder Matte Painting (im Hintergrund). Da man auch hier große Anstrengung einbrachte, möglichst realistische Kulissen zu bauen, können sich diese auch heute noch sehen lassen. Wunderbar dann auch die Kombination aus Kulisse und Matte Painting, die dem Realismus einen surrealen Touch verleiht.

Sonst noch was? Löcher ohne Boden und die Steadicam

Was haben diese Architekten im Krieg der Sterne-Universum eigentlich geraucht, dass sie überall irgendwelche Abgründe hingebaut haben, über die Brücken ohne Geländer führen?! Obwohl wir uns dieser gefährlichen Architektur bewusst sind und so etwas in der realen Welt niemals genehmigt werden würde (nicht mal am Flughafen BER), ist es dennoch so typisch Krieg der Sterne. Die Löcher ohne Boden gehören einfach dort hin und werden durch ihre, in die Unendlichkeit führenden Matte Paintings nur noch fantastischer.

Genauso wie die Löcher gehören exzessive Kamerafahrten mit Steadicam (Schwebestativ) zu Krieg der Sterne. Diese Fahrten zeichnen sich vor allem durch ihre Geschmeidigkeit aus. Besonders auf dem Waldmond Endor wurden so die atemberaubenden Speederbike-Szenen quer durch den Wald, realisiert, die ebenfalls einen magischen Krieg der Sterne-Moment in unsere Erinnerung ruft.

Epilog

Wir sind uns bewusst, dass es wohl kein zukünftiger Star Wars-Film mehr schaffen wird, diese Magie in dem Maße zurückzuholen, die uns seit Jahrzehnten so sehr in ihren Bann zieht. Die Art des Filmemachens hat sich seither stark verändert und der Schwerpunkt liegt in heutigen Produktionen eher auf anderen Aspekten.

Umso mehr freut es uns, dass die zauberhafte Aura der Originaltrilogie für uns nie verblasst ist und wir innerlich nach wie vor aufgewühlt werden, sobald wir nur eine Szene dieser "alten Schinken" sehen, nur ein Zitat daraus hören oder lesen. Es sind jene Dialoge, die uns zum Schmunzeln bringen, vor Ehrfurcht erstarren lassen oder gar Gänsehaut hervorrufen: "Wie können sie uns die Sensoren blockieren, wenn sie nicht wissen… dass wir kommen?!" … "Vader, lassen Sie ihn los" … "Da kommt er. Ich habe schon mit ihm gearbeitet" … "Wer ist sie? Sie ist wunderschön" … "Welche Nachricht? Die du gerade abgespielt hast. Die du in deinen rostigen Eingeweiden trägst!" Die Liste der Zitate ist lang und bei jedem einzelnen weiß man sofort: Das ist Krieg der Sterne, Das ist pure Magie!

Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf weitere Filme mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil Star Wars eben Krieg der Sterne ist und bleibt. Weinend, weil die Sorge um die Beliebigkeit, bedingt durch den Ausverkauf der Marke, die Flut an allem, was das Thema hergibt, zu einer Omnipräsenz führt, die all das ins Gegenteil verkehrt, was die alte Trilogie für uns ausmacht. Das geht an uns natürlich auch nicht unbemerkt vorüber.

Aber egal was passieren wird, niemand wird uns je nehmen können, was uns Krieg der Sterne, Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter bedeuten. Im Februar 2018 werden wir beide mit einem tiefzufriedenen Lächeln im "Krieg der Sterne - Episode IV"-Konzert sitzen und das Erlebnis durch das Live Orchester auf ein neues Level heben.

Wir hoffen, ihr hattet Spaß beim Lesen und wir konnten euch etwas von unserer Begeisterung nahebringen!

Möge die Macht mit Euch sein!
MrBond & Sully

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33 Kommentare
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MJ-Pat
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McDivermann : : Intersect
27.12.2017 12:57 Uhr | Editiert am 27.12.2017 - 13:04 Uhr
0
Dabei seit: 16.07.13 | Posts: 951 | Reviews: 14 | Hüte: 54

Ein wirklicher schöner Bericht MrBond & Sully!

Gerade den Absatz mit der Omnipräsenz kann ich aus einem Beispiel meiner Kindheit zu 100 % nachvollziehen. Allerdings war es bei mit nicht Krieg der Sterne, sondern Jurassic Park. Was haben mein Kumpel und ich damals auf dem Schulhof über gesehene Werbespots „philosophiert“ oder im örtlichen Karstadt die dazugehörige Spielwaren-Auslage analysiert. Man wusste als fast 10-Jähriger Steppke natürlich wie ein Velociraptor wirklich aussah

Zwar gab es für meinen Kumpel und mich 1993 noch kein Happy End im Kinosaal da die Einlass-Kontrollen damals noch funktionierten aber als dann ein Jahr später der VHS Abend mit unseren Eltern anstand passierte das, was Ihr in euren Bericht so schön beschreibt: Man wurde durch Film-Magie verzaubert und eben dieser Zauber ist bis heute nicht verflogen wann immer ich diesen Film sehe.

So nun aber zurück zum Thema Star Wars:

Episode 4 war nämlich einer der ersten Filme die ich mit meinen filmbegeisterten Eltern zusammen erleben durfte und man war als 6,7-jähriger auch mega fasziniert da es doch was komplett anderes war als die typischen Kinderfilme die man bis dahin geschaut hat. Mein Vater erzählt heute noch voller Freude davon wie das Entsetzen in mein Gesicht stieg als Vader sich als Lukes Vater offenbarte.

Sollte ich irgendwann mal eigene Kinder haben wird Star Wars auch eines der Themen sein die ich im Erziehungsplan durchdrücken möchte

Allerdings gibt es einen Punkt den ich heutzutage an Star Wars fast noch interessanter finde als die Filme selber: Die Entstehungsgeschichte des Filmes selbst.

Ich finde es einfach krass das aus dem „Hirngespinst“ eines Mannes aus Kalifornien eine solch Welt- und Generationsumfassende Erfolgsgeschichte geworden ist und das obwohl die Dreharbeiten die absolute Hölle gewesen waren. Ich hoffe ja immer noch das diese „From Zero to Hero“ Story irgendwann auch mal den Weg auf die große Leinwand findet

Auf jeden Fall noch mal Daumen hoch für euren Bericht. Er zeigt nämlich die eine Sache die uns alle hier auf MovieJones verbindet. Freude am Film

!! Cpt. Captain, der Captain aller Captains !!
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Sully : : Elvis Balboa
16.12.2017 23:22 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Batman76

Danke für Deine Ergänzung zum Thema.

Wenn es wie geplant läuft, werde ich Episode 8 am Dienstag sehen.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Batman76 : : Moviejones-Fan
16.12.2017 22:00 Uhr
0
Dabei seit: 12.12.11 | Posts: 1.082 | Reviews: 0 | Hüte: 87

@Sully

Mir fällt immer wieder auf, dass wir "Älteren", der heutigen Generation tatsächlich etwas voraus haben. Und das ist eben genau der hier immer wieder angemerkte Aspekt, dass wir oft in ungewöhnlichen Situationen oder über Umwege mit den Filmen in Berührung kamen, ohne viel darüber zu wissen.

Da fällt mir noch ein, wie ich zu Star Wars kam: Über das Spielzeug.

Ich habe damals als Kind zu Weihnachten die Figuren Darth Vader, Han Solo und einen Tauntaun bekommen sowie mehrere Droide,

Ich hab mich sehr über die Figuren gefreut, aber wusste nichts über Star Wars. Bis ich hinterher die Filme der Originaltrilogie gesehen habe. Da schloss sich für mich der Kreis und ich war begeistert, bis heute. Und auch wenn mir der aktuelle Film nicht besonders gut gefällt, an das, was Star Wars bei mir in der Fantasie an Reichtum hinterlassen hat, ändert das nichts.

"With great power comes great responsibility!"

"To boldly go, where no one has gone before!"

"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"

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Sully : : Elvis Balboa
15.12.2017 22:33 Uhr | Editiert am 16.12.2017 - 00:52 Uhr
1
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Ninja und Elwood

Auch Euch vielen Dank für Eure tollen Beiträge und Erinnerungen.

@All

Mir fällt immer wieder auf, dass wir "Älteren", der heutigen Generation tatsächlich etwas voraus haben. Und das ist eben genau der hier immer wieder angemerkte Aspekt, dass wir oft in ungewöhnlichen Situationen oder über Umwege mit den Filmen in Berührung kamen, ohne viel darüber zu wissen. Heute ist es dem Zuschauer fast unmöglich einen Film auf diese Weise zu erleben, da unzählige Infos quer durch alle Medien schwirren und irgendwie fast alles, fast überall verfügbar ist.

All Eure Erinnerungen, die Ihr hier schildert, untermauern unsere Thesen dazu.

Ich für meinen Teil habe mir trotzdem etwas von der alten Magie erhalten, indem ich heute wieder verstärkt darauf achte, vorab nicht zu viele Informationen aufzunehmen und nicht zu schnell, zu viele Filme zu konsumieren. Ich gebe dem jeweiligen Film damit den nötigen Raum seine Wirkung zu entfalten und langfristig nachzuhallen.

Der Jagdtrieb bleibt ebenfalls angeheizt indem ich nicht sofort in den Laden stürze, sondern abwarte bis ich den Film meiner Wahl irgendwann günstig bekomme. So schiebe ich dem Gefühl der ständigen Verfügbarkeit etwas den Riegel vor.

Viele Jüngere mögen diese Herangehensweise nicht verstehen, aber für mich bereichert dies einfach die Leidenschaft zum Medium Film.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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Kaishaku-Nin : : Moviejones-Fan
15.12.2017 17:34 Uhr
0
Dabei seit: 21.07.12 | Posts: 1.541 | Reviews: 0 | Hüte: 45

Ich gebe zu, ich hab den Artikel auf zwei mal gelesen. Wirklich ein netter Schlenker der mich wieder direkt in meine Kindheit versetzt hat – wie wohl die meisten, die mit SW groß geworden sind. Es beschreibt zu ziemlich genau was die alte Trilogie ausmacht und warum es wohl leider unmöglich ist den alten Zauber auch nur ansatzweise wieder einzufangen. Als ich Episode IV das erste mal sah hatte ich zuvor nicht einmal von dessen Existenz gewusst und es traf mich wie einen Vorschlaghammer im positiven Sinn. Meine Eltern hielten allgemein nicht viel von Kabelfernsehen und meine Fernsehzeiten fürs öffentlich rechtliche waren streng reglementiert. Daher konnte ich auf dem Schulhof oft nicht mitreden (wohl ein Grund warum ich heute so ein Cineast bin). Damals war meine Mam für ein paar Tage weg und nach der Schule bin ich zu einer Freundin von ihr zum Essen gegangen. Sie meine, sie hätte danach eine Überraschung für mich. Sie setzte mich ins Zimmer ihres älteren Sohnes, schmiss den Videorekorder an und bescherte mir eines der unvergesslichsten Filmerlebnisse meiner Kindheit – ich bin ihr heute noch dankbar. Jedenfalls hatte es mich gepackt von der ersten Sekunde, beim ersten Williams-Gänsehaut-Hymnen-Ton und es hat mich nie mehr losgelassen. Ein einziger Endorphinrausch. Die zwei nächsten Filme sah ich dann an den folgenden Tagen. Ich muss jetzt nicht weiter ausführen wie bombastisch alles war – dass wisst ihr selber alle, aber meine Fresse, DAS hat mich geprägt. Ich hatte schon Aussagen gehört von Jungspunden die die neuen Filme besser fanden, andere Sehgewohnheiten und so. Aber verstanden hab ich´s trotzdem nicht. Heutzutage wird man mit SW ab dem Kindergarten zugemüllt. Mein vierjähriger Neffe ist „Star Wars Fan“ und kennt viele Figuren und Zitate ohne je einen Film gesehen zu haben. Darth Vader („Ist der Vater von Luke Skywalker“ - verdammt!) mag er am liebsten – zu Weihnachten bekommt er ein Lichtschwert (rot, von Vader - sein erster wirklich formulierter Wunsch ans Christkind). Ich bin echt gespannt wie er später zu den alten/neuen Filmen steht.

Toller Job, Sully & MrBond! Ihr sprecht mir aus der Seele.

Für Mordaufträge verlange ich 500 Ryō...
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Elwood : : Toyboy
13.12.2017 15:39 Uhr
0
Dabei seit: 10.03.17 | Posts: 1.100 | Reviews: 6 | Hüte: 162

@MrBond &Sully

Gelungenes Ding! Ich danke euch für diese gedankliche Reise in eine Zeit, als noch nicht jede Information sofort verfügbar war und man sich, gemeinsam mit seinem besten Freund, ausmalen durfte, wie es wohl so weit kommen konnte, dass die dunkle Seite die Oberhand gewann.

Mein wohliges Grinsen und je ein Hut sei euer Lohn!

Ich hasse dieses Nazi-Gesocks!

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Sully : : Elvis Balboa
13.12.2017 06:21 Uhr | Editiert am 13.12.2017 - 06:54 Uhr
2
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Duke

Danke für Deinen Beitrag. Da warst Du ja nach Mr.NoName schon der Zweite der zu Tränen gerührt war. Wir sollten jetzt eigentlich von "Tempo" einen Werbevertrag angeboten bekommen. wink

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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MrBond : : Imperialer Agent
13.12.2017 00:13 Uhr | Editiert am 13.12.2017 - 00:17 Uhr
3
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@MrNoname

Wunderbare Geschichte. Bei mir war es auch Episode VI, die ich als ersten Star Wars Film überhaupt sah. Damals ganz neu auf VHS... Die Erinnerung daran ist einfach nur "sagenumwoben" und legendär!

@Duke

Vielen Dank für Deine lobenden Worte. Ich bin auf Deine Geschichte sehr gespannt, die wir hoffentlich bald zu lesen kriegen. Den HAZ Artikel habe ich mal zur Info verlinkt, bzw. den Screenshot angehängt. Scheint da auch wirklich um den US Filmstart gegangen zu sein, da Chewie als "Kautabakka" genannt wird, oder die Droiden Zee-Dreipeeo und Err-zwei-Deezwei laughing... ich dachte erst, das ist ein schlechter Scherz, ist aber tatsächlich echt.

Link

und Bild aus der Quelle:

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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theduke : : Moviejones-Fan
12.12.2017 23:56 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.13 | Posts: 5.431 | Reviews: 12 | Hüte: 288

So titelte die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am 21. Juli 1977? Hatte damals schon eine deutsche Zeitung über einen US Filmstart berichtet, der in Deutschland erst im Februar 1978 anlief? Bin verblüfft.

Sehr schönes informatives Interview mit Georg Panczak, wo man viele Hintergrundinfos so noch nicht erklärt bekommen hatte. Genial natürlich wenn ein Schauspieler seinen deutschen Sprecher behält und dieser damit auch altert.

Älteres Semester? Sully und Bond, wenn dann bitte, die in die Jahre gekommene Generation, mit einer gewissen Reife. wink. Bin doch kein Opa Student...lol.

Wenn es zutrifft, dann schäme ich mich nie dafür, schreibe das bei den passenden Filmen oder Beiträgen, wo ich Taschentücher benötigte, hier war es der Fall. Echt mit Herz verfasst von Euch beiden. Die Wette zw. Steven und George kenne ich gar nicht, somit wieder Infos die mir neu sind. Ihr Zwei seid mir nicht böse, denn Sublim hatte im Freestyle sein Thema Star Wars und ich, die Geschichte zweier Freunde fürs Leben verfasst, und wartet dort darauf meine Jugendgeschichte zu lesen. Ich verfasse sie dort, und kopiere sie dann die Tage hier auch mit rein.

Mr. Spok würde zu den 2 Seiten von Bond und Sully folgendes sagen.

Wer denkt im Internet kann man Punkte erlangen um der Größte zu sein, der ist im realem Leben oft der Kleinste.
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Sully : : Elvis Balboa
12.12.2017 21:27 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Mr.Noname & Batman76

Auch Euch vielen Dank für Eure Eindrücke und Empfindungen. Diese besonderen Momente vergisst man nie.

Schön, dass es Anderen mit Star Wars ähnlich geht.

Danke auch für die Hüte.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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MrNoname : : BOT Gott
12.12.2017 20:01 Uhr
3
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25

Derzeit geht es bei mir beruflich und privat ziemlich rund und ich komme nicht mehr dazu hier regelmäßig Artikel zu lesen oder gar zu posten. Für den Weihnachtskalender hatte ich mich wieder hierher „verirrt“ und dabei auch diesen Artikel entdeckt. Kurz angelesen und schon geahnt, dass der etwas länger sein würde. Ab Seite 2 war Schluss mit lesen, die Arbeit rief ;)

Ein dezenter Hinweis heute auf den Artikel ließ ihn mich nun lesen und letztendlich saß ich mit nassen Augen vorm Bildschirm und meine Gedanken schweiften ab, weit zurück ins Jahr 1980:

Wir hatten damals einen Fernseher - in schwarz/weiß, ein Farbfernseher war für unsere Familie unerschwinglich. Schauen durften meine jüngere Schwester und ich nicht viel, aber mit der Zeit hatte ich doch mitbekommen, dass mein Vater an einer Sendung doch immer großes Interesse hatte: „Trailer“, Samstagabend von 18.00 – 18.30. Der Wiener Burgschauspieler Frank Hoffmann präsentierte in dieser halben Stunde Trailer zu aktuellen Kinofilmen und gab jeweils ein kurzes Resümee ab. Auch meine Eltern wollten uns möglichst gewaltfrei erziehen, und so durfte ich diese Sendung, gleich nach dem Sandmännchen ausgestrahlt, nie gucken, und musste in mein Zimmer verschwinden. Aber wie das so bei jungen Menschen ist, genau in der Zeit muss man dann auf die Toilette, oder hat Durst, oder will einfach nur sehen, wie es denn in der Küche aussieht. Man erfindet 1000 Dinge, nur damit man „schnell“ durchs Wohnzimmer huschen und den einen oder anderen Blick auf den Fernseher erhaschen kann. Und so kam es also, dass ich bei einem dieser Versuche als 10-Jähriger wie erstarrt im Zimmer stehen blieb und ungläubig auf die dahinstapfenden AT-ATs des Trailers zu „Das Imperium schlägt zurück“ starrte. MEIN First Contact mit Star Wars. Ich weiß nicht mehr, ob ich den Trailer bis zum Ende sehen durfte, ich weiß aber noch, dass ich mich gleich danach hingesetzt und einen AT-AT gezeichnet habe. Ich wollte dieses „Ding“ nicht vergessen und irgendwann einmal herausfinden, was das ist und worum es in diesem Film geht.

Damit war das Thema Star Wars für mich für die nächsten Jahre allerdings wieder vom Tisch, bis 1984, als „Die Rückkehr der Jediritter“ ins Kino kam. Freunde und Schulkollegen kannten die ersten Teile bereits, redeten über Darth Vader und Jedis und Lichtschwerter und ich konnte nur mit großen Augen zuhören. Einen Videorekorder hatten wir nicht, und verbotene Filme hätte ich mir nie bei Freunden angesehen.

Am 2.3.1984 war es dann aber endlich soweit: Mein Vater ging mit mir ins damals größte Kino in Österreich (760 Sitzplätze !!) und wir schauten uns beide mit großen Augen die Episode VI an. Danach wollte ich Luke sein, ein Lichtschwert haben, mit einem X-Wing fliegen, auch mit der Macht erfüllt sein, und überhaupt! Allerdings gab es auch einige Wehrmutstropfen: Wieso Episode VI? Wer ist Obi-Wan? Gab es da schon fünf Filme davor? Es fehlten halt so viele Informationen.

Laut meinen Aufzeichnungen habe ich mir am nächsten Tag in einem sehr kleinen Kino alleine „Das Imperium schlägt zurück“ angesehen, und erst am 25.5.1988 hatte auch ich den ersten Teil, äh, Episode IV im Kino gesehen. Somit war dann auch für mich das letzte Rätsel gelöst ;)

Seit damals habe ich die drei Filme unzählige Male gesehen, und jedes Mal erinnere ich mich an diesen einen Augenblick zurück, als ich im Wohnzimmer stand, und ein AT-AT das erste war, das ich aus dem STAR WARS Universum gesehen habe.

Danke jedenfalls an dieser Stelle an Sully und Mr.Bond für diesen lesenswerten Artikel, der mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern mich auch gedanklich zurück in eine Zeit gebracht hat, in der es Filmschaffende noch verstanden haben, Geschichten auf die große Leinwand zu zaubern - mit viel Magie.

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Batman76 : : Moviejones-Fan
12.12.2017 19:38 Uhr
0
Dabei seit: 12.12.11 | Posts: 1.082 | Reviews: 0 | Hüte: 87

@Mr. Bond und Sully

Erstmal jeweils einen Hut für den fantastischen Artikel, den Ihr geschrieben habt. Ich bin zwar kein Hardcore- Star Wars- Fan, aber ich mag die klassische Trilogie sehr gern und bekomme eine Gänsehaut, wenn ich die Star Wars- Fanfare höre, sei es von der Soundtrack- CD oder am Anfang eines der Filme.

Diese besondere Magie, die uns das Leuchten unserer Kinderaugen zurück bringt und das Herz schneller schlagen lässt, wenn wir gebannt vor dem Fernseher/der Leinwand sitzen und mit unseren liebgewonnenen Helden fiebern.

Dieses "Fiebern" kenne ich auch noch aus meiner Kindheit und gerade Star Wars erschafft(e) für mich eine zauberhafte Science Fantasy- Welt, in der ich versinken kann, wenn mir danach ist. Wo die Macht mit einem sein kann, wenn man sie braucht.

Heutzutage, wo es soviele Eventfilme gibt, finde ich, geht die Chance für das Publikum verloren, in irgendetwas richtig zu versinken. Wenn alles groß und bombastisch ist, verkommt das Besondere zur Normalität.+

Und das finde ich sehr schade.

"With great power comes great responsibility!"

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"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
12.12.2017 17:56 Uhr | Editiert am 12.12.2017 - 17:58 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 330

Text gelöscht!

falscher Thread

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Avatar
MrBond : : Imperialer Agent
12.12.2017 15:55 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Auch ich möchte mich nochmals herzlich bei den Hutgebern bedanken. Zeigt es uns doch, dass wir einen Punkt trafen, der von allgemeinem Interesse ist. Das motiviert natürlich, auch in Zukunft mal wieder eine interessante Story zu einem Thema von Interesse zu schreiben.

@Luhp

Zum Glück haben wir unsere Mittel und Wege gefunden, trotzdem an die begehrten Filme heranzukommen... ^^

@Geist

Freut mich, dass auch Du den Artikel gelesen hast und Deine persönlichen Interessen daraus ziehen konntest. Gerade bei Dir ist ja die Gratwanderung speziell und es sind hier gerade die verschiedenen Inspirationen interessant - für und von Star Wars.

@Ater

Schöne Geschichte. Habe mit Begeisterung gelesen und frage mich tatsächlich immer wieder, warum man das heute offenbar nicht mehr macht - oder nur sporadisch: Filme mehrmals im Kino zeigen. Würde Star Wars (OT) alle 2 Jahre im Kino laufen... ich würde wohl jedes mal rein gehen.

@Cpt. Striker

Auch Dir vielen Dank für Deine Eindrücke und die Geschichte. Für mich war das damals auch sehr gewöhnungsbedürftig, keine Rebellen und Imperium mehr zu haben. Handelsföderation? Hört sich an, wie aus Star Trek geklaut laughing

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
Avatar
TedStriker : : Moviejones-Fan
12.12.2017 09:20 Uhr | Editiert am 12.12.2017 - 09:21 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.12 | Posts: 197 | Reviews: 1 | Hüte: 13

Wow ! Was für ein toller Artikel.

Ich denke, mit euren Worten sprecht ihr vielen unserer Generation aus der Seele. Wie man ja unten sieht, hat jeder seinen eigenen Moment oder Momente, die er mit "Star Wars" verbindet.

Ich musste bei dem Abschnitt mit den Zeitungsschnipseln schmunzeln. Da hatte ich mich wiedergefunden.

Ich denke, dass viel zum Mythos der Original-Triliogie ausmacht, dass es einen klar definierten Bösewicht gibt, dem man auf den ersten Blick ansieht: "Das ist der Böse !" - und der auch keinen Hehl daraus macht. Dann noch der übernatürliche Touch durch die Macht und die Story mit einem klaren Ziel, dem jeder folgen kann.

Dieses Gefühl "Star Wars"-Gefühl machte sich erst wieder bei "Rogue One" bei mir breit, während ich bei Epsiode I damals schon die Laufschrift am Anfang nicht verstanden habe. Hähhh ? Wer ist jetzt wer ? Handelsföderation ? Republik ? Hähh ?? ( Wie ich letztens festgestellt habe, bin ich da nicht der Einzige mit Fragezeichen in den Augen wink )

Wie dem auch sei. "Star Wars" wird immer ein fester Teil der Gesellschaft bleiben und hoffentlich noch viele weitere Generationen prägen, so wie es die unsere geprägt hat.

"Beschreiben Sie den Verdächtigen"; "1,80 Meter, Schnurrbart..."; "Oh - das ist aber ein verdammt großer Schnurrbart !"

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