Der oft gelblich-rote Ton der Szenerien in Fear The Walking Dead erinnert an einen Sonnenuntergang wie ihn auch die Poster andeuten, der Untergang der Welt, wie die Protagonisten sie kannten, rückt näher. Eine weitere Referenz ist zum Beispiel ein gespraytes "Awaken", wie oft fungierten schon gesprayte Sprüche in der Mutterserie als Botschaft? Auch die Aussage: "Keine Leichen. Sie werden doch nicht aufgestanden und weggegangen sein", wirkt auf coole Weise witzig, denn genau das ist natürlich passiert. Die Charaktere wissen es nur noch nicht.
Natürlich kann es in Fear The Walking Dead auch noch nicht so ein Actionlevel geben wie in der Mutterserie, daher lernt man erst einmal die wichtigen Figuren kennen. Neben schon Genannten ist noch Madisons Teenietochter Alicia (Alycia Debnam-Carey) zu nennen, sowie Travis' Exfrau Liza (Elizabeth Rodriguez) und sein Sohn Chris (Lorenzo James Henrie). Und wartet mit Spannung darauf, wann und wo der nächste Beißer auftaucht. Und wie die Protagonisten darauf reagieren. Diese Spannung macht den Kern der Serie aus, der Score gefällt uns in diesen Szenen auch ziemlich gut. Schön creepy. Spannend ist auch zuzusehen, wie der Alltag langsam aber sicher ins Apokalyptische kippt. Denn die Vorfälle mehren sich. Und das schon seit einer Weile, es hat sich nur noch nicht genug herumgesprochen. Das macht ein Schüler klar, dem Lehrerin Madison allerdings nicht glauben will, er verbringe zu viel Zeit im Internet. Wenn sie nur wüsste.
Mit einem Schocker wird man auch wieder aus dem Fear The Walking Dead-Pilot herausgeschickt, denn der Junkiesohn der Patchwork-Familie ist am Ende der Held, der seine Mutter rettet. Und den frisch auferstandenen Beißer gleich zweimal mit dem Truck überfährt, als dieser Madison beißen will. Auf Droge oder nicht, Survivaltalent scheint Nick zu haben. Schon weil er weniger nachdenkt, impulsiv reagiert - und das kann in einer solchen Welt sehr nützlich sein. Madison fragt am Ende: "Was geht hier nur vor?" Der Zuschauer kennt die Antwort: Willkommen in der Zombieapokalypse.
Fazit
Auch wenn es in Fear The Walking Dead noch nicht so viel Action geben kann wie in The Walking Dead, die Entwicklung der Story sich erst einmal Zeit für die Charaktere nimmt, sorgen die hier und da auftauchenden Beißer schon gut für Thrillspannung und machen Lust auf mehr. Auch Nick Clark als Junkie und Antihero ist ein schöner Gegensatz zu The Walking Deads Hilfssheriff Rick Grimes. Frank Dillane erinnert ab und an an einen jungen Johnny Depp, ein netter Nebeneffekt. Und obwohl Amazon Prime erstmals so flott auch gleich die synchronisierte Fassung anbietet, ist sie gut gelungen.
Fear The Walking Dead geht mit Episode 2 "So Close, Yet So Far" am Sonntag bei AMC und hierzulande am Montag bei Amazon Prime weiter, zwei Bilder gibt es in der Galerie dazu sowie einen Clip und Promo-Teaser unten noch einmal angehängt für euch. Hat jemand von euch den Pilot gesehen? Wie hat er euch gefallen?