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The Expendables

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The Expendables

"The Expendables": Unsere Filmkritik

"The Expendables": Unsere Filmkritik
20 Kommentare - Fr, 13.08.2010 von Moviejones
Sylvester Stallone hat sie alle versammelt, die großen Actionstars der letzten Jahrzehnte, und räumt in "The Expendables" auf. Hier unsere Kritik zum Film.

Viel wurde über The Expendables berichtet und Sylvester Stallone hat sich viel vorgenommen und eine Reihe mehr und weniger bekannte Actiondarsteller der 80er, 90er und Gegenwart in einem Film vereint. Neben ihm fallen Namen wie Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Terry Crews, Steve Austin, Randy Couture und Eric Roberts. Hätten Darsteller wie Kurt Russell oder Jean-Claude Van Damme nicht abgesagt und wäre auch Chuck Norris dabei, die Liste sähe wohl noch spannender aus. Dafür entschädigen jedoch die Gastauftritte von Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis.

Widmen wir uns aber erstmal der Handlung. "The Expendables" sind eine freischaffende Söldnergruppe, die konsequent unmögliche Einsätze durchführt, solange die Bezahlung stimmt. Nachdem sie ein paar Geiseln befreit haben, wird ihnen ein neuer Auftrag von dem mysteriösen Church (Bruce Willis) unterbreitet - sie sollen auf der Insel Vilena den ansässigen General Garza (David Zayas) stürzen. Ein einfacher Einsatz wie es scheint, doch auf der Insel folgt schon bald eine Überraschung, denn ihr Kontaktmann ist Sandra (Giselle Itié), eine junge Frau, die Freiheit für Vilena möchte. Bald finden die Söldner auch heraus, dass Garza nicht ihr einziges Problem ist und es noch einen viel gefährlicheren Hintermann gibt. Denn auch Church war nicht ganz ehrlich zu ihnen...

Von einem Film wie The Expendables erwartet man natürlich viel Action und dass auch die Stars entsprechend zur Geltung kommen. Dies gelingt zu Beginn ganz gut, denn nur wenige Minuten nach Filmstart wird uns die bunte Truppe schon in einem Einsatz vorgestellt und ebenfalls schnell ist klar, zimperlich ist der Film beileibe nicht. Zwar bietet The Expendables keine Gewaltorgie, aber Menschen, die von Kugeln getroffen werden, sind in der Regel danach tot und das wird auch an einigen Stellen entsprechend umgesetzt. Ein zweites John Rambo sollte an dieser Stelle jedoch nicht erwartet werden, auch wenn dies die Freigabe in Deutschland vermuten lässt. The Expendables ist hier sogar durchaus handzahm und viele Filme mit einer FSK16 sind um Längen brutaler als Stallones neues Werk. Auffällig ist hier besonders der Mittelteil, wo man als Zuschauer den Eindruck bekommt, Stallone konnte sich nicht entscheiden, in den USA ein R-Rating oder nur PG-13 anzustreben. Nach der Einleitung beginnt auch schon die Haupthandlung des Films, wenn wir diese denn so nennen wollen, und an der Stelle fällt der Film auch schon in ein tiefes Loch. Doch leider finden wir uns nicht wie Alice danach im Wunderland wieder, sondern im Reich der drögen Dialoge. Statt Action zeigt der Film ab jetzt über weite Strecken nur Männer, die in Räumen sitzen und reden und reden und reden. Nur selten unterbrochen von Momenten, die den Adrenalinspiegel marginal heben.

Ebenso schnell wird klar, in The Expendables kommen viele Stars vor, der Fokus liegt aber auf Stallones Figur Barney Ross, fast ebenso viel Zeit wird Jason Statham als Lee Christmas zugestanden. Jet Li hingegen als Ying Yang hat zwar seine Momente, die Figur selbst ist aber schon weit schlechter ausgearbeitet. Dolph Lundgren hat als Gunnar Jensen einen sehr guten Start und zeigt endlich wieder, warum er einst ein beliebter Actionstar war, aber die Story um ihn herum ist eher fraglich. Mickey Rourke wird als Tool wenigstens eine nette Rolle im Hintergrund zugestanden, jedoch bleiben Terry Crews und Randy Couture als Mitglieder der Expendables völlig auf der Strecke, selbst von hauchdünner Charakterzeichnung zu sprechen, wäre übertrieben. Zum Glück währt der Mittelteil von The Expendables nicht ewig und wenn sich Stallone endlich entschließt, die Handlung komplett auf die Insel Vilena zu verlagern und für Ordnung zu sorgen, wird dem Zuschauer auch endlich das geboten, wofür er gezahlt hat. Nonstop-Action mit vielen Explosionen, einem hohen Bodycount und vielen flotten Sprüchen. Aber dieser Part hätte früher einsetzen müssen.

Jeden anderen Film würden wir als Gesamtwerk dadurch gnadenlos abstrafen, aber The Expendables hat einen Joker - und das ist die im Vorfeld viel beachtete Szene zwischen Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis. Sie ist zwar eindeutig zu kurz, aber gespickt mit Anspielungen und definitiv ein Kandidat, um in die Hollywoodgeschichte einzugehen. Drei Actionikonen auf engstem Raum sieht man sonst nie. Diese Szene ist fast Grund genug, sich The Expendables anzuschauen. Aber auch Witze an anderen Stellen, wenn Jet Li zum Beispiel über sein schweres Leben mit kurzen Gliedmaßen spricht, werden die Zuschauer zum Lachen bringen. Im Gegenzug hätte man die Liebesgeschichte von Stathams Lee Christmas streichen können und die Zeit sinnvollerweise in die anderen Charaktere investieren sollen. An dieser Stelle wollen wir auch nicht verschweigen, dass wir nur die Originalversion beurteilen können. Wir wissen daher nicht, wie viele Witze auf Lee Christmas' Kosten im Deutschen umgesetzt wurden. Etwas, was ebenfalls noch angesprochen werden sollte - weil es jetzt in zwei kurz hintereinander erschienen Kinofilmen auffiel - ist die Darstellung von Feuer. Zwar sind die Explosionen am Ende nicht so furchtbar wie bei Predators, aber die Effekte sind nicht Stand 2010, geringes Budget hin oder her.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass The Expendables bei weitem nicht das ist, was die Summe der Einzelteile verspricht. Viele Stars sehen auf dem Papier gut aus und fühlen sich in dem Film auch gut an, jedoch wird vielen anderen dadurch wichtige Leinwandzeit geraubt. Die Handlung ist selbst für dieses Genre extrem dünn und dafür wird zu wenig Action geboten. Für Nostalgiker und Fans von Actionfilmen der 80er Jahre ist The Expendables aber dennoch ein lohnenswerter Kinobesuch, so oft wird man viele der alten Haudegen nicht mehr auf der Leinwand sehen. Hirn abschalten, ein wenig lachen und die Explosionen genießen. 6 von 10 Punkten, für all jene, die damit klarkommen. Alle übrigen streichen sicherheitshalber 1 Punkt und gehen mit sehr niedrigen Erwartungen ins Kino, denn ein Meisterwerk ist The Expendables leider nicht geworden, aber eben bei weitem auch kein Totalausfall.


Quelle: Moviejones
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20 Kommentare
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Rotschi : : M. Myers
13.08.2010 11:03 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.09 | Posts: 1.534 | Reviews: 6 | Hüte: 53
Vielen Dank für die Kritik MJ wink

Mich stört das eigentlich alles recht wenig. Viel mehr als das, was hier angesprochen wird, habe ich mir von dem Film eh nicht erwartet und trotzdessen, ist es für mich einer der ganz ersehnten Filme diesen Jahres.
Einfach nur wegen der Szene, über die soviel geschrieben wurde. Arnold, Sly und Bruce auf engstem Raum und mein Traum wird wahr wink
Wenn dann noch die Action einigermaßen stimmt, passt das schon.
Flache Charaktere, fast nicht vorhandene Story, alles egal. Für mich ist das jedenfalls so :-D
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Sully : : Elvis Balboa
13.08.2010 10:55 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
@Fimchen
Ich glaube schon vorab behaupten zu können, dass "Con Air" da aber in einer ganz anderen Liga spielt! Allein schon der schräge Auftritt, von Steve Buscemi....Also ich denke, dafür wirds bei "Expendables" keinesfalls reichen! Mensch das ärgert mich aber wirklich! Da kommt Sly zurück, hat nach ner Weile die coole Idee, einen 80er-Hommage-Actionfilm zumachen und dann wirds was scheinbar Unausgegorenes! Ist doch blöd! Das kann er doch viel besser! Wirkt irgendwie wie ein Schnellschuss.Wer weiß, vielleicht haben wir uns ja dann in Sachen VanDamme und Seagal wirklich geirrt und die taten gut daran, nicht mitzumachen! ;o)

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Fimchen24 : : Optimus Jones
13.08.2010 10:51 Uhr
0
Dabei seit: 01.04.09 | Posts: 1.909 | Reviews: 1 | Hüte: 14
Also wirds reines Popcorn-Entertainment wink
Hirn aus sozusagen. War ja zu erwarten. Aber dass nicht nur die Story bei so einem Staraufgebot hinkt, sondern auch die Charaktere oberflächlich bis flach bleiben, hat man schon bei Con Air gesehen.
Dann muss wohl wenigstens die Action stimmig sein, um den Film zu retten.
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Jonah : : Antiheld
13.08.2010 10:43 Uhr
0
Dabei seit: 20.07.10 | Posts: 1.584 | Reviews: 0 | Hüte: 14
Danke für eure wie immer sehr gut geschriebene Kritik. Wenn sie auch leider nicht so gut klingt wie ich gehofft hatte. Das Terry Crews und Randy Couture Charaktere nicht besonders ausgearbeitet werden ist für mich kein Problem sicher sind sie eh nur Teammitglieder - oder etwas böser ausgedrückt Teamauffüller - außerdem sind sie mir eh kein Begriff. Sorry. Aber eine zu dünne Handlung könnte dann eventuell doch zum Problem werden - denn eine GESCHICHTE muss für mich passen, da ist es völlig egal ob Action-, Fantasie-, Trick-, oder Liebesfilm oder großes Drama. Also werde ich mich überraschen lassen ob die Geschichte die der Film erzählen will für mich ausreicht.
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Sully : : Elvis Balboa
13.08.2010 10:20 Uhr | Editiert am 13.08.2010 - 10:45 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Sollte ich alter Pessimist, also doch Recht behalten!? Eure Kritik sagt in etwa genau DAS aus, was ich von Anfang an befürchtet habe! Selbst ich, als alter Stallone Fan, habe mich deshalb nicht von der unrealistischen "das wird der Film des Jahres" Welle überrollen lassen! Es reicht eben nicht aus, viele Gewürze in einen Topf zuwerfen. Sie müssen auch aufeinander abgestimmt werden! Aber schauen wir mal. Vielleicht reichts ja dann wenigstens für nette Unterhaltung! Im Moment klingt das, nach dem meisterhaften "Rocky Balboa" und dem guten "John Rambo" für mich aber eher, nach einem Rückschritt!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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