Schon interessant, wie unterschiedlich die Studios auf die Corona-Umstände reagieren. Die nächsten Monate sind schon so gut wie leer gefegt, weil alles verschoben wird - aber beim Ausmaß dieser Verschiebungen gibt es große Unterschiede.
Bei Disney sind noch alle verschobenen Filme undatiert, einschließlich Mulan und Black Widow. Universal Pictures verlegt garantierte Kassenschlager wie Fast & Furious 9 und Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss einfach gleich um ein volles Jahr (gut, Keine Zeit zu sterben nicht ganz), während Sony Pictures seine Sommer-Blockbuster Morbius und Ghostbusters - Legacy ins nächste Frühjahr verfrachtet. Warner Bros. hält sich - bis auf Wonder Woman 1984 im August - auch noch alles offen. Und was macht Paramount Pictures?
Dort plant man vergleichsweise optimistisch. SpongeBob Schwammkopf - Eine schwammtastische Rettung kann den 28. Mai natürlich nicht halten, aber die Verschiebung auf den 30. Juli 2020 mutet recht harmlos an - wobei noch eine weitere folgen könnte, sollten die Kinos bis dahin nicht wieder am Laufen sein. A Quiet Place 2 hat einen neuen Termin, den 3. September 2020. Auch da ist es also noch im Rahmen. Für Top Gun - Maverick geht es vom 16. Juli zurück auf den 23. Dezember 2020, infolgedessen verliert der Sci-Fi-Actioner The Tomorrow War mit Chris Pratt seinen Kinostart am 31. Dezember und muss noch auf einen neuen warten.
Warum gerade Weihnachten? Variety bietet eine Erklärung an: Top Gun - Maverick kostet über 150 Mio. $, somit muss Paramount massig Tickets verkaufen, um Gewinn zu machen. Die Verzögerung gibt dem Studio mehr Zeit, eine große globale Marketingkampagne auszurollen, was vielleicht schwieriger gewesen wäre, wenn man versucht hätte, am Sommer-Release festzuhalten. Hinzu kommt, dass Tom Cruise immer noch Mission: Impossible 7 drehen muss - der Produktionsstart in Venedig wurde aufgeschoben, als sich das Coronavirus in Italien ausbreitete. Dies kann er nun auch tun, ohne wegen der Top Gun - Maverick-Promotion groß in Stress zu geraten.