Das DC Extended Universe (DCEU) hat über die Jahre eine Achterbahnfahrt durch die Kinos erlebt. Mit Blockbustern wie Aquaman und kontrovers diskutierten Filmen wie Batman v Superman - Dawn of Justice und Justice League spaltete es Fans und Kritiker gleichermaßen. Aber welche Werke glänzten an den Kinokassen, und welche enttäuschten? Und wie stimmen die Einnahmen mit den Bewertungen auf Plattformen wie IMDb überein? Wir werfen einen Blick auf die finanziellen und qualitativen Erfolge der DCEU-Filme – von den Rekordhaltern bis zu den Tiefpunkten.
Der große Gewinner:
Platz 1. Aquaman - Der König des DCEU - 1,152 Mrd. $ Box-Office (IMDb: 6.8)
Mit spektakulären Unterwasserwelten und Jason Momoa in der Hauptrolle gelang es Aquaman, die magische Milliardengrenze zu knacken. Regisseur James Wan kombinierte visuelle Extravaganz mit einer abenteuerlichen Story, was den Film bei einem breiten Publikum beliebt machte. Trotz gemischter Kritiken war Aquaman ein kommerzieller Triumph und bleibt der erfolgreichste Beitrag.
Die Plätze 2 und 3 - So nah und doch so fern:
Platz 2. Batman v Superman - Dawn of Justice - 873,26 Mio. $ Box-Office (IMDb: 6.5)
Platz 3. Wonder Woman - 822,96 Mio. $ Box-Office (IMDb: 7.4)
Trotz ähnlichem Box-Office-Erfolg wurden beide Filme sehr unterschiedlich aufgenommen. Batman v Superman erhielt gemischte Kritiken, vor allem wegen seiner komplexen Handlung und Inkonsistenz. Viele Fans kritisierten die Charakterdarstellungen, vor allem von Batman und Lex Luthor. Erst im später veröffentlichten Ultimate Cut entfaltete der Film seine volle Stärke.
Im Gegensatz dazu wurde Wonder Woman für ihre starke Charakterisierung von Gal Gadot als Heldin und die Regie von Patty Jenkins gelobt. Der Film bot eine klare, inspirierende Geschichte und wurde als erfolgreicher Schritt in Richtung mehr Diversität im Superhelden-Genre gefeiert. Der Film hat bei IMDb auch die beste Bewertung der Filme erhalten.
Die Plätze 4 und 5 - Solide Ergebnisse bei gemischten Kritiken:
Platz 4. Suicide Squad - 745,60 Mio. $ Box-Office (IMDb: 5,9)
Platz 5. Man of Steel - 668,05 Mio. $ Box-Office (IMDb: 7,1)
Auch wenn die Einspielergebnisse realistisch betrachtet gut waren: Suicide Squad wurde für seine chaotische Struktur und die schwankende Qualität der Charakterdarstellungen kritisiert, trotz der starken Besetzung um Margot Robbie und Will Smith.
Man of Steel hingegen hatte mit gemischten Reaktionen auf die neu interpretierte Geschichte von Superman zu kämpfen. Während die visuellen Effekte und die Action gelobt wurden, sorgte der düstere Ton und der zerstörerische Showdown für gespaltene Meinungen.
Ab Platz 6 und 7 beginnen schon die großen Enttäuschungen:
Da ab Platz 6 schon die Misserfolge beginnen, ist es leicht zu erkennen, dass das DCEU insgesamt nicht erfolgreich war.
Platz 6: Justice League - 657,92 Mio. $ Box-Office (IMDb: 6,1)
Platz 7: Aquaman - Lost Kingdom - 425,25 Mio. $ Box-Office (IMDb: 5,6)
Justice League brachte trotz großer Erwartungen nur 657,92 Millionen Dollar ein und wurde sowohl von Fans als auch von Kritikern als Enttäuschung betrachtet. Der Film sollte das große Highlight des DCEU sein, scheiterte aber daran, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Justice League litt unter den erheblichen Konflikten hinter den Kulissen. Regisseur Zack Snyder verließ das Projekt aufgrund einer persönlichen Tragödie, woraufhin Joss Whedon übernahm und den Film umfangreich überarbeitete. Dies führte zu einer tonal uneinheitlichen Mischung aus Snyders düsterem Stil und Whedons humorvoller Herangehensweise. Erst mit dem später veröffentlichten Snyder Cut (Zack Snyder’s Justice League) wurde die ursprüngliche Vision zumindest teilweise rehabilitiert.
Aquaman 2 wurde auch eher negativ aufgenommen und als dem Vorgänger deutlich unterlegen. Auch Warner wollte es anscheinend nur noch hinter sich bringen. Wie wir berichteten, wurden noch nicht einmal Pressevorführungen anberaumt. Das DCEU endete ganz unspektakulär und ohne ein letztes Aufbäumen.
Die Plätze 8 bis 15: Zwei beliebte Filme auf den hinteren Plätzen:
Die weiteren Filme listen wir auch noch einmal auf: Black Adam (392,95 Mio. $, 6,2) führt die zweite Tabellenhälfte an, hat aber trotz Dwayne Johnsons Starpower die Erwartungen nicht erfüllt. Shazam! (367,99 Mio. $, 7,0) überraschte mit einem humorvollen Ansatz und hat gemessen an den geringen Ansprüchen sogar noch eine gute Figur gemacht. Ganz anders The Flash (271,33 Mio. $, 6,6) der unter Produktionsproblemen, dem Skandal um den Hauptdarsteller und gemischtem Feedback litt. Birds of Prey - The Emancipation of Harley Quinn (201,86 Mio. $, 6,1) punktete zwar bei den Fans der Antiheldin, blieb aber finanziell hinter den Erwartungen zurück. Wonder Woman 1984 (169,60 Mio. $, 5,4) enttäuschte trotz eines tollen Intros viele nach dem gefeierten ersten Teil, während The Suicide Squad (168,72 Mio. $, 7,2) James Gunns kreativen Stil einbrachte und positiv bewertet wurde, jedoch nicht den kommerziellen Erfolg erreichte. Shazam! - Fury of the Gods (134,38 Mio. $, 5,9) und Blue Beetle (130,79 Mio. $, 5,9) schließen die Liste ab und beide wurden an den Kinokassen von mangelndem Interesse und schwacher Promotion gebremst.
Titel | Box-Office (in Millionen) | Imdb | |
1 | Aquaman | 1.152,03 | 6,8 |
2 | Batman v Superman: Dawn of Justice | 873,26 | 6,5 |
3 | Wonder Woman | 822,96 | 7,3 |
4 | Suicide Squad | 745,60 | 6,0 |
5 | Man of Steel | 668,05 | 7,1 |
6 | Justice League | 657,92 | 6,1 |
7 | Aquaman: Lost Kingdom | 424,25 | 5,6 |
8 | Black Adam | 392,95 | 6,2 |
9 | Shazam! | 367,99 | 7,0 |
10 | The Flash | 271,33 | 6,6 |
11 | Harley Quinn: Birds of Prey | 201,86 | 6,1 |
12 | Wonder Woman 1984 | 169,60 | 5,4 |
13 | The Suicide Squad | 168,72 | 7,2 |
14 | Shazam! Fury of the Gods | 134,38 | 5,9 |
15 | Blue Beetle | 130,79 | 5,9 |
Anmerkungen: Joker (2019) und The Batman (2022) zählen nicht zum DC Extended Universe, da sie außerhalb dieser zusammenhängenden Filmreihe stehen. Beide Filme gehören zu eigenständigen, losgelösten Projekten. Die Box Office zahlen variieren je nach Quelle leicht. Die IMDb-Daten variieren im zeitliche Verlauf und stellen nur den aktuellen Stand dar.
Die IMDb-Scores der DCEU-Filme waren oft immerhin solide, weil sie trotz ihrer Schwächen Aspekte wie spektakuläre Actionsequenzen, charismatische Darsteller und ikonische Comicfiguren boten. Viele Fans bewerteten sie positiv, da sie Unterhaltung und visuelle Effekte schätzten, selbst wenn die Geschichten oder die Inszenierung nicht immer überzeugten. Zudem kann die Loyalität der DC-Fanbase dazu beigetragen haben, die Bewertungen zu stabilisieren.
Was wäre wenn? Wäre das DCEU ein erfolgreicheres Filmuniversum gewesen, wenn Warner weniger in den kreativen Prozess eingegriffen hätte? Wenn Snyder seine Vision voll hätte ausleben dürfen?
Aber das ist Vergangenheit: Die entscheidende Frage lautet nun: Kann James Gunn das DCEU erfolgreich neu ausrichten oder ist das Potenzial der Marke bereits erschöpft?
Bald wissen wir mehr!