Bewertung: 3 / 5
Irgendwo auf einem fremden Planeten. Beim Versuch eine noch unterentwickelte Spezies zu retten und Spock (Zachary Quinto) vor dem sicheren Tod zu bewahren, verletzt Kirk die oberste Direktive: Die strikte Nichteinmischung der Föderation. Während Kirk (Chris Pine) zu seiner Entscheidung steht, hält Spock wenig davon und kurz darauf wird Kirk seines Amtes enthoben und Spock einem anderen Raumschiff zugeteilt. Die Enterprise steht von nun an erneut unter dem Kommando von Christopher Pike (Bruce Greenwood). Kurz darauf befindet sich die Sternenflotte auf der Erde auch schon in einem neuen Konflikt, denn der abtrünnige John Harrison (Benedict Cumberbatch) verübt einen Anschlag, der die Föderation in ihren Grundfesten erschüttert. Persönlich vom Anschlag Harrisons betroffen, will Kirk Rache nehmen und bittet darum, die Jagd persönlich leiten zu dürfen. Doch dazu benötigt er die Enterprise und die Hilfe seiner Crew. Doch welche Opfer ist Kirk bereit zu bringen, um Harrison zu stoppen - und steckt wirklich Wahnsinn als treibende Kraft hinter dessen Taten oder mehr?
Selten fiel es uns so schwer, einen Film zu bewerten wie in diesem Fall. Zwei Herzen schlagen in unserer Brust, einerseits für die objektive Betrachtung und Akzeptanz der neuen Zeitlinie, die 2009 mit Star Trek ihren Anfang nahm, andererseits die Leidenschaft für die echte und einzig wahre Crew der USS Enterprise. Da wir um die Geheimniskrämerei bei dem Film wissen, werden wir in dieser Kritik bewusst auf jegliche Spoiler verzichten und bestenfalls Andeutungen geben, die hoffentlich erst dann entschlüsselt werden können, wenn jeder, der möchte, den Film gesehen hat.
Trailer zu Star Trek Into Darkness
Vorweg kann J.J. Abrams zu Star Trek Into Darkness gratuliert werden. Bis zum Schluss und trotz vieler Trailer ist es ihm gelungen, die Handlung zu verschleiern und vor allem die wahren Details um den von Benedict Cumberbatch gespielten John Harrison im Dunkeln zu lassen. Cumberbatch spielt überzeugend, auch wenn er eindeutig zu mehr in der Lage ist und die Crew der Enterprise bekommt mit ihm einen wahrhaft würdigen Gegner. Die Action ist flott inszeniert, perfektes Popcornkino und die Chemie der Enterprise-Crew stimmt, die Witze sitzen und auch die neu eingeführten Figuren, darunter eine wirklich zuckersüße Alice Eve als Carol Marcus, wissen zu gefallen. Wer mit der Enterprise erst in der neuen Zeitlinie warm wurde, wer einen Film wie den ersten Teil möchte und auf bunte Bilder steht, der wird in den etwas mehr als zwei Stunden wirklich sehr gut unterhalten und kann an dieser Stelle abbrechen mit dem Weiterlesen. Star Trek Into Darkness ist für all jene Pflichtprogramm, das vielleicht nicht gänzlich satt macht, aber den Hunger doch weitestgehend stillt. Sucht keine Logik und macht euch auf einen erstaunlich kleinen Film gefasst, der entgegen der Erwartungen weit weniger episch daherkommt als es die Trailer andeuteten. Für all jene, die sich also angesprochen fühlen, packt ein paar Punkte auf die Bewertung drauf. So einfach ist das.
Doch für uns ist das nicht so einfach getan. Obwohl wir die neue Zeitlinie akzeptiert haben, kann diese nicht alles entschuldigen, was J.J. Abrams mit Star Trek Into Darkness anstellt. Eben weil es sich um keinen echten Reboot handelte und die Story nahtlos fortgesetzt werden sollte, ist auch der Neuanfang an bestimmte Gegebenheiten gebunden, die nicht einfach über den Haufen geworfen werden können. Abrams und seinem Team ist das aber gänzlich egal und so wird bunt zusammengewürfelt, was ihm passenderweise in die Finger gerät. Doch der Reihe nach.
Erst einmal eine gute Nachricht: Während es Abrams in Star Trek noch übertrieben hat, wurde in Star Trek Into Darkness der Einsatz von Lensflares spürbar zurückgefahren, was offenbar dem - recht guten - 3D geschuldet ist. Vereinzelt stören die Effekte dann aber doch das Bild, vor allem bei einer Rede von Carol Marcus wirkt einer dieser Effekte schon äußerst albern. Fast bekommt man den Eindruck, Abrams übt bereits für Star Wars - Episode VII den effektiven Einsatz der Lichtschwerter. Überhaupt erinnern viele Szenen mehr an einen Jedi-Film als an einen Film über die Sternenflotte.