Bewertung: 4 / 5
1. Sich den Trailer zu "The Mercy" ansehen.
2. Sich danach mit den realen Hintergründen beschäftigen.
3. Sich diese Dokumentation über die wahren Begebenheiten ansehen.
4. Sich deshalb jetzt auf "The Mercy" freuen. Ideal besetzt mit Colin Firth!
1968: Die britische Sunday Times sponsorte das "Sunday Times Golden Globe Race", ein Wettrennen mit dem Ziel der ununterbrochenen Weltumseglung in einem Einhandsegler, was zum damaligen Zeitpunkt noch niemandem gelungen war. Der Preis für die schnellste Umrundung: 5000 £ (heute: 75000 £). Insgesamt nahmen neun Segler an dem Wettrennen teil, fünf davon brachen es vorzeitig ab, einer sank mit seinem Boot vor der südamerikanischen Küste, einer entschied sechs Wochen vor dem Ziel, das Segeln dürfe nicht der Kommerzialisierung anheimfallen, wendete sein Boot und landete nach 1,5 Weltumsegelungen auf Tahiti.
Der kurioseste Fall: Donald Crowhurst.
Ein Geschäftsmann und Amateursegler, der aufgrund von finanziellen Problemen an dem Rennen teilnahm und sein Vermögen in den Bau eines Bootes investierte. Am letztmöglichen Abfahrtstag segelte er los, obwohl der Bau noch gar nicht abgeschlossen war. Mitten im Atlantik wird ihm klar, dass sein Boot die Fahrt über den südlichen Ozean nicht überstehen wird. Ihm bleiben also zwei Möglichkeiten: eine Weiterfarht in den sicheren Tod oder eine Umkehr in den finanziellen Ruin. Er entscheidet sich für Möglichkeit Nr. 3, ließ sich vor die brasilianische Küste treiben, täuschte die Weltumrundung nur vor und wartete solange, bis er sich auf dem Rückweg unter seine Konkurrenten mischen konnte.
In der Dokumenation finden sich neben Interviews mit Donald Crowhursts Familie und weiteren noch lebenden Zeitzeugen (andere Teilnehmer, Familienangehörige, Journalisten, etc) auch zahlreiche Originalaufnahmen aus dem Fernsehen oder von den Booten selbst, welche die Segler mit Videokameras (per Hand oder am Boot befestigt) gefilmt haben.
Eine Dokumenation des menschlichen Abenteuergeists und des Traums, die Extreme und Grenzen des Möglichen immer wieder zu überbieten. Gleichzeitig wird hier aber auch offenbart, wie drastisch die Folgen von Miskalkulation und Isolation ausfallen können. Die wilde Natur verzeiht keine Fehler, die Auszüge aus den Tage- und Logbüchern zeugen davon, wie die Segler zu sich selbst finden oder in ihre eigene Fantasiewelt abdriften. Ich und der Ozean, mein Unviersum.