Bewertung: 3.5 / 5
Nicht nur im wahren Leben erobern sich Frauen nach und nach die Männerdomänen, auch im Kino sind längst nicht mehr alle Actionrollen den harten Kerlen vorbehalten. Es gab bereits einige Leinwandheldinnen, die sich vom braven Mädchen verabschiedeten und ordentlich auf den Putz hauten: Milla Jovovich (Resident Evil-Reihe), Uma Thurman (Kill Bill-Reihe) oder Chloë Moretz (Kick-Ass) sind nur einige von ihnen. Mit dem knallharten Actionstreifen Colombiana tritt Zoe Saldana (Star Trek, Avatar) nun in ihre Fußstapfen. Als Cataleya übt sie blutige Vergeltung an all jenen, die ihr Leben zerstörten. Und das ist ein kompletter Gangster-Clan.
Cataleya ist noch ein Kind (Amandla Stenberg), als sie in der kolumbianischen Heimat miterlebt, wie ihre Eltern von den Handlagern des Drogenbarons Don Luis (Beto Benites) grausam niedergemetzelt werden. Die Neunjährige, die für ihr Alter ein wenig zu clever und gerissen skizziert wird, flüchtet in die USA. Dort nimmt sich der Onkel (Cliff Curtis) des Mädchens an. Die Kleine hat ab sofort nur noch ein Ziel: Sie will Profilkillerin werden. Ein Wunsch, der nicht automatisch einleuchten will. Dennoch gelingt es der Jungdarstellerin Amandla Stenberg, das willensstarke Mädchen sehr intensiv auf die Leinwand zu bringen.
Trailer zu Colombiana
Im Erwachsenenalter hat Cataleya (Zoe Saldana) bereits einen Großteil der Bande um Don Luis unter die Erde gebracht. Ihr Killerhandwerk perfektionierte sie, und ihren Gegnern ist sie immer einen Schritt voraus. Damit die kaltblütige Frau nicht zu furchteinflößend ist, lässt Regisseur Olivier Megaton (The Transporter 3) seine Hauptdarstellerin in halbdurchsichtiger Unterwäsche durch das Bild hüpfen und eine völlig an den Haaren herbeigezogene Liebelei mit dem Künstler Danny (Michael Vartan) eingehen. Beide Manöver sind unnötig: Dass die junge Frau zerrissen ist und neben dem ganzen Morden auch zu sich selbst finden muss, könnte Saldana allein durch ihr ausdrucksstarkes Spiel vermitteln. Und feminin wirkt Cataleya selbst im Blutrausch.
Was die actiongeladene Seite des Films angeht, ließ sich Olivier Megaton jedoch nicht lumpen: Der Showdown ist extrem bleihaltig und gipfelt in einer effekvollen Explosion. Auch die Art und Weise, wie Cataleyas Opfer sterben, wurde bis ins kleinste Detail ausgetüftelt und gekonnt inszeniert - genau wie die Nahkampf-Sequenzen. Durch das im Laufe der temporeichen Handlung aufkeimende Katz-und-Maus-Spiel der Killerin mit der Polizei verkommt Colombiana nicht zu einem schnöden Gemetzel, sondern bleibt bis zur letzten verschossenen Kugel spannend.
Colombiana bekommt 3,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Freko)