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Matrix Resurrections

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"Oh...ein Déjà-Vu" - oder doch nicht? - Matrix Resurrections

Matrix Resurrections Kritik

Matrix Resurrections Kritik
3 Kommentare - 04.01.2022 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Matrix Resurrections" ist.
Matrix Resurrections

Bewertung: 4.5 / 5

Wenn ein Film einem so viele Ideen und Konzepte um die Ohren pfeffert wie Matrix Resurrections und zugleich so viele Details in nahezu jede Szene packt, dass man mindestens 2, wenn nicht 3 Sichtungen braucht, um sie auch nur im Ansatz alle zu erfassen - dann hat er in meinen Augen direkt schonmal viel richtig gemacht. Nach meiner zweiten Sichtung hat sich meine Meinung zum neuesten Matrix-Film gefestigt und ich sehe ihn nach wie vor ganz weit vorne unter den Filmen, die 2021 so hervorgebracht hat. Aber fangen wir vorne an.

Trailer zu Matrix Resurrections

Inhalt:
Thomas Anderson aka Neo hat sein Leben damit verbracht als Videospielentwickler mit seiner Matrix-Trilogie eine revolutionäre Reihe Spiele unter die Menschen zu bringen. Doch er hatte immer die Vermutung, dass da mehr ist - diese Welt, dass sie nur eine Simulation sein könnte. Und als plötzlich Bugs und Morpheus, zwei Personen, die ihm seltsam bekannt vorkommen, auftauchen und seine Zweifel und Ängste bestätigen, kann ihm auch sein Therapeut nicht mehr helfen. Und da ist immer noch diese rätselhafte Frau, die er beinahe jeden Tag in seinem Stamm-Café sieht und mit der er scheinbar eine besondere Verbindung hat... doch ist das real? Und was bedeutet das überhaupt... real?

Kritik:
Natürlich hat Matrix Resurrections sich der Frage zu stellen, die wie ein Elefant mitten im Raum steht - "Brauchte man das?". Und wie jede späte Fortsetzung muss die Antwort zwingend, zumindest zum Teil, lauten: Nein. Natürlich nicht. Die wenigsten Fortsetzungen "braucht" man, wenn man sich nicht grade in einer Literaturverfilmung befindet, in der die Fortsetzungen bereits geschrieben sind, oder man eine Trilogie vorab geschrieben hat, die ohne Teil 2 und 3 keinen Sinn ergibt. Aber wie bereits bei Reloaded und Revolutions damals 2003 kann man auch in Resurrections lange und ausgiebig darüber diskutieren, ob die Notwendigkeit bestand, diesen Film zu machen.

Doch wenn wir so anfangen, können wir uns Fortsetzungen ja zumeist ohnehin schenken. Das Tolle an Matrix 4 ist jedoch, dass er nicht nur das etablierte Universum der Matrix gekonnt erweitert und um etliche Konzepte ergänzt, die das Franchise in die heutige Zeit übertragen, ohne den alten Filmen irgndwas von ihrer Substanz zu nehmen - er schafft es auch eine eigene, spannende Geschichte drumherum zu stricken. Eine Geschichte die einerseits wie damals bereits das Original wunderbar als Schlusspunkt funktioniert, aber auch eine, die man mit vielen der eingeführten Elemente weiter fortsetzen könnte, wenn man möchte.


Hier werden nicht nur neue Figuren und Ideen etabliert - es gibt neue Verbündete, neue Schurken, neue Konzepte davon, was wir überhaupt als Lebewesen definieren würden - es wird auch vieles von dem aufgegriffen und invertiert, was als bekannt vorausgesetzt wurde nach der originalen Trilogie.


Denn bereits in der ersten Einstellung wird klar, dass der Film versucht, sich zwar auf einer Metaebene dem unfassbaren Fandom und Kult um das Original zu stellen, aber auch versucht viele Erwartungen zu unterminieren und auf den Kopf zu stellen, die zwangsläufig damit einhergehen, dass wir hier einen Part IV einer wohlbekannten Geschichte haben. Einer Geschichte wohlgemerkt, die damit endete, dass seine Protagonisten offenbar nicht für einen weiteren Teil zur Verfügung stehen würden. Aber genau da liegt die Genialität dieses Films, genau da geht der Spaß los - denn wie er mit den Geschehnissen aus den Vorgängern umgeht, sie aber zugleich zur Grundlage seiner neuen Matrix macht, öffnet die Türen für so viele neue und frische Ansätze, ohne sich jemals von dem abzukehren, was das Original so toll machte.


Die virtuelle Realität scheint die Gleiche, aber doch hat sie sich entwickelt, genau wie sich Technik in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Und daraus ergeben sich neue Möglichkeiten aber auch neue Gefahren, die hier erkundet und greifbar gemacht werden. Wenn aus Programmen Protagonisten werden oder aus altbekannt geplanten Gleichungen emotionale Elemente erwachsen, dann fühlt man sich als Fan der Originale einfach Zuhause.


Neo (Keanu Reeves) und Trinity (Carrie-Anne Moss) bleiben das Zentrum der Geschichte, aber auch neue Figuren wie der Analyst (Neil Patrick Harris), Bugs (Jessica Henwick), Morpheus (Yahya Abdul-Mateen II) oder Smith (Jonathan Groff) - ja, ich denke, dass es sich bei letzteren um neue Figuren handelt, da sie teils auf völlig neue Weise ausdefiniert und auch in vielerlei Hinsicht neu interpretiert werden - sie alle füllen den Plot mit Leben und lassen heute wie damals mitfiebern. Und wenn dann einige der Crewmitglieder des neuen Hovercraft "Mnemosyne" (nach der griechischen Götting der Erinnerung) etwas blass bleiben, dann war das bereits damals im Original so - und kann denke ich nur wenig von dem wegnehmen, was der Film ansonsten so abliefert.

Fazit:
Matrix Resurrections schafft es zugleich die Vorgänger gekonnt fortzusetzen und auch seine eigene Geschichte zu erzählen. Dem Film gelingt der Spagat zwischen teils massivem Fanservice und eigener Identität sehr gut und er etabliert so viele neue Konzepte und Ideen, dass er wie die Erfüllung dessen wirkt, was der Architekt damals in der alten Trilogie erläuterte: Es ist eine neue Version der Matrix, die auf neuen Ideologien aufbaut, neue Elemente zum bestehen braucht und eigene Regeln hat. Und genau das macht hier so viel Spaß - denn so wie der Film aus dem Kult um die Originale auf einer Metaebene ein Handlungselement macht, so geht er auch darüber hinaus und schafft es das Interesse am Franchise für mich neu zu wecken und viele Elemente erneut in neuem Licht zu betrachten.


Hat es den Film nun gebraucht? Wie oben erläutert ist die Frage bei Fortsetzungen ohnehin müßig und beschränkt sich auf meine Meinung zu allen Fortsetzungen zu Erfolgsfranchises: Der Film ist zweifelsohne für Fans - wer bei Teil 4 noch dabei ist, wird wohl bereits mit dem Franchise vertraut sein und mehr wollen. Alle anderen wird der Film zwingend irgendwo verlieren, da er voll darauf baut, dass man mit der Ausgangsmaterie vertraut ist.


Ich für meinen Teil war sehr begeistert von Story, Figuren, Musik und Ideen - einzig die Action ist nicht mehr so wegweisend, wie sie damals war und rechtfertigt für mich eine kleine Abwertung. Das fällt aber bei all dem wunderbaren Mindfuck und der langen Diskussion im Nachgang des zweiten Kinobesuchs mit MarieTrin wenig ins Gewicht für mich.


Matrix Resurrections bekommt von mir 4,5/5 Hüte bzw. 9/10 Punkte


und stellt für mich eine tolle Ergänzung zu einem klasse Franchise dar, die sich jeder Fan definitiv geben sollte. Ich jedenfalls kann die vielen Negativstimmen nicht nachvollziehen...

Matrix Resurrections Bewertung
Bewertung des Films
910

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3 Kommentare
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
05.01.2022 22:50 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.958 | Reviews: 184 | Hüte: 618

Danke für das Feedback ^^ Hatten wir ja in weiten Teilen bereits drüber gesprochen. Ich denke auch, dass ich das Ziel mit wenig spoilern und trotzdem genug Inhalt für Fans eine gewisse Anleitung geben konnte, ob der Film gefällt oder nicht. Auch wenn ich nach wie vor etwas erstaunt darüber bin, wie wenig Liebe der hier am Board erfährt. Grade eingedenk der Tatsache, dass er eben nicht einfach Bekanntes wiederholt, sondern sich angenehm von Etabliertem löst, um an vielen Stellen sein eigenes Ding zu machen.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MarieTrin : : Mrs. Justice
05.01.2022 22:32 Uhr
1
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46

Danke für die Erwähnung und, wenn ich die Kritik bewerten müsste, würde ich die volle Punktzahl geben. Ich gehe mit allen Punkten einher und finde insbesondere gut, wie man zwischen den Zeilen viel herauslesen kann. Gleichzeitig ist auch das Ziel gelungen, so wenig wie möglich zu spoilern. Ich schließe mich auch der Wertung an. Ich muss gleich noch meine ursprüngliche Wertung anpassen, denn 10/10 erscheint mir aufgrund der etwas wackeligen/zerschnittenen Actionszenen im Nachgang nicht mehr ganz gerechtfertigt. Einerseits gibt es heute auch Spartenfilme, die Actionszenen wesentlich besser zeigen. Andererseits war es auch einfach unnötig, denn an sich braucht sich Matrix 4 mit den Choreographien/Stunts nicht zu schämen.

Que la loi soit avec toi!

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
04.01.2022 10:55 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.958 | Reviews: 184 | Hüte: 618

Ja, ich war ein zweites Mal im Kino und hab mich dann doch zur Review inspiriert gefühlt. Und ja, ich hab so so spoilerfrei wie es ging gehalten, weil ich denke, dass der Film ausreichend diskutiert werden kann, wenn alle ihn gesehen haben. Trotzdem war ich mehr als angetan und wollte meiner Begeisterung für das Gesehene Luft machen ^^

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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