
Bewertung: 2 / 5
Action im Sommer sollte eigentlich immer funktionieren, dass es dennoch langweilen kann, beweist Renegades - Mission of Honor. Der bunt zusammengewürfelte Cast und die ziemlich belanglose Story vermögen es nicht, den Zuschauer über zwei Stunden bei Laune zu halten. Einzig die sehenswerten Trickeffekte und J.K. Simmons geben einen guten Grund ab, doch in diesen Film reinzuschnuppern, dem es jedoch eindeutig an Härte und Bedeutung mangelt. Du hast schon bessere Drehbücher geliefert, Luc Besson!
Renegades - Mission of Honor
1995 tobt in Jugoslawien ein brutaler Krieg. Fünf Navy Seals sind dort für Spezialeinsätze abgestellt, doch als ihr letzter Einsatz nicht ganz nach Plan läuft, werden sie von ihrem Vorgesetzten (J.K. Simmons) kurzerhand ein paar Tage beurlaubt. Dabei hören sie von einem Schatz der Nazis, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs ganz in der Nähe verschollen sein soll. Die paar Seals fassen den Plan, den gigantischen Goldschatz zu finden und zu bergen, doch dabei gibt es ein kleines Problem: Denn das Dorf, in dem sich der Schatz befinden soll, liegt nicht nur in feindlichem Gebiet, sondern inzwischen auch tief unter Wasser...
Trailer zu Renegades - Mission of Honor
Eigentlich klingt Renegades - Mission of Honor nach einer Menge Spaß, denn hier erleben wir Action, ein wenig Abenteuer und die Suche nach Gold. So etwas kann an sich nicht gänzlich schiefgehen, vor allem wenn Luc Besson seine Finger im Spiel hat. Ebenfalls muss man hier hellhörig werden, denn bei dieser französisch-deutschen Koproduktion steckt das berühmte Studio Babelsberg dahinter. Leider ist die Summe der Einzelteile nicht immer bezaubernd, denn so einiges liegt bei Renegades - Mission of Honor im Argen und da kommt man als Zuschauer nicht umhin sich zu fragen, wieso?
Kommen wir erst einmal zu den positiven Dingen, auch wenn das bei Renegades - Mission of Honor sehr schnell geht. Da wäre vor allem J.K. Simmons zu nennen, der einzige Darsteller mit internationalem Renommee in dieser Produktion. Zwar spielt Simmons als Vorgesetzter weit hinter seinen Möglichkeiten, ist aber selbst mit einer für ihn mittelmäßigen Darstellung noch immer ein Lichtblick. Ebenfalls wissen die meisten Actionsequenzen zu gefallen und besonders hervorzuheben sind die Trickeffekte, die für eine Produktion dieser Größenordnung wirklich ansehnlich sind.
Dies kann vom Rest des Films leider nicht gesagt werden, der einfach ein Zusammenschnitt von Ideen, Sequenzen und Figuren ist, wie man sie aus unzähligen anderen unbedeutenden Filmen kennt. Alles halb so wild, wenn man irgendwie an das, was auf der Leinwand passiert, gebunden wäre - doch nichts. Die weiteren Darsteller in Renegades - Mission of Honor wissen so gar nicht zu überzeugen, blass, belanglos und ohne jedwede Tiefe wird weder bei Schurken noch bei Helden irgendeine Bindung zum Zuschauer aufgebaut. Eine Romanze hier, ein wenig Action da, paar lockere Sprüche unter den Seal-Buddys und immer für die gute Sache kämpfen. Spannung kommt unter dieser Konstellation gar nicht auf, was durch die haarsträubende Geschichte und gegen Ende auch unlogische Entscheidungen der beteiligten Personen noch verstärkt wird. Ein wenig hätte gerettet werden können, wenn Renegades - Mission of Honor wenigstens etwas Härte im Gepäck hätte, aber so weichgespült war ein Actionfilm schon lange nicht mehr.
Wenn dann der Abspann rollt, hat man etwas gesehen, was man getrost als pures Mittelmaß bezeichnen kann. Klar sind die Unterwasserszenen ganz nett gemacht, die Explosionen hier und da schick, aber das war es dann auch schon. Spätestens mit dem überkitschigen Ende, wo man sich wohl an den amerikanischen Markt anbiedern will, um etwas die Produktionskosten wieder einzuspielen, wird der Vogel abgeschossen. Nein, es tut uns leid, aber Renegades - Mission of Honor ist einfach kein guter Film und man kann direkt die erste Stunde verpennen und sich dann schnell den Raubzug anschauen. Hat man mehr davon. "Mission of Boring" wäre ein passenderer Titel gewesen.
