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The First Omen

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Das erste Omen Kritik

The First Omen Kritik

The First Omen Kritik
0 Kommentare - 15.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The First Omen" ist.
The First Omen

Bewertung: 3 / 5

Die junge Margaret (Nell Tiger Free) wird 1971 zusammen mit Kardinal Lawrence (Bill Nighy) nach Rom entsandt, um dort das Nonnengelübde abzulegen. Auf ihrer Reise lernt sie vor Ort die fröhliche und seltsam offene Luz (Maria Caballero) kennen, die das gleiche Ziel hat. Schnell zweifelt Margaret an ihrer neuen Heimat, als sie merkt, wie ein Mädchen von anderen Nonnen offenbar misshandelt wird und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt sie auf seltsame Teufelsmale.

Schockierende Ängste, die Geburt als Ankunft des Teufels. Es ist ein Phänomen, daß sich etwas Unschuldiges, ganz reines vornimmt und es zu dem erklärt, wovor man sich fürchten soll. Das Kind, besessen vom Teufel, die Geburt als den Untergang der Welt. Ein grundsätzlich starker Kontrast, der sich da ausbreitet und das Kino für sich vereinnahmt. So konnte man das in den 1970er Jahren sehen, als die großen drei das Kino erblickten. Der Exorzist (1973), Carrie – Die jüngste Braut des Satans (1976) und Das Omen (1976). Sie bilden die Dreifaltigkeit des Teufelskinos und sind in ihren Ausführungen und Ideen, durchaus recht nahe beieinander. Das unschuldigste Wesen auf Erden vereinnahmt vom schuldigsten Wesen über der Erde. So ist es gemeint und so ist es umgesetzt worden. Nun feiert diese Art von Kino seit kurzer Zeit eine Art Renaissance. So beschäftigte sich The Pope’s Exorcist (2023), wie auch Der Exorzist – Bekenntnis (2023) wieder mit dem Thema Unschuld und Satan, während in jüngster Zeit noch Immaculate (2024) und nun Das erste Omen dazu stießen. Es scheint also wieder einen Markt für satansfürchtige Filme zu geben. Für aufgeklärte Geister wirkt das wiederum aber wie ein Anachronismus in Filmform. Seltsam, angestaubte Filmthemen im Kontrast zur kirchlichen Abkehr in Europa gestellt werden. Es ist in jedem Fall irritierend.

Und weil das eben nicht nur ein angestaubtes Thema ist, sondern dazu noch mit ganz banalen Ängsten und Genreklischees gespielt wird, lässt Das erste Omen den Eindruck entstehen, man schaue hier auch ein Film, der wirklich keinerlei Originalität aufweisen möchte. Das Problem hierbei ist, daß man als Zuschauer leider immer jeder Figur im Film überlegen ist, wenn man auch nur einen Horrorfilm der letzten Jahrzehnte gesehen hat. Denn gruseln kann Das erste Omen nun wirklich nicht. Womit auch? Mit Jumpscares, Lichterflackern, dominanter, kurzweiliger Musik oder anderen Dingen, die der Horrorfilm in den 2000er Jahren ausprobierte, um das Genre abseits fehlender guter Skripte am Leben zu erhalten? Nein, so gesehen ist Das erste Omen auch das Einmaleins des Horrorfilms und wartet im Segment reiner Unterhaltung nur mit dem nötigsten auf. Nicht, daß das etwas wäre, was man großartig beeinflussen könnte. Aber ja, Das erste Omen ist ein Film, wie man ihn vor fünfzig Jahren auch schon gemacht hätte. Nun spielt der Film zwar auch abseits dessen mit Themen, die das Genre ebenfalls verhandelt hat, aber die durchaus immer wieder in einer doch recht frischen Wunde wühlen. Machtstrukturen, schweigsame Damen, Prüderie, Jungfräulichkeit, die Rolle der Frau und die Auseinandersetzung zwischen Kirche, Individuum und Gott werden hier verhandelt.

Nun, sagen wir mal so, ein gutes Haar an der Institution der Kirche wird hier nicht gelassen. Man kann auch gar nicht anders, als unweigerlich an die jüngsten, schockierenden und dann wiederum weniger schockierenden Neuigkeiten aus der Kirche zu denken. Das Problem hierbei ist nur, daß der Mittelweg auch Das erste Omen nicht so richtig gelingt. Wenn sie da ihre Formeln beschwören und Satan vom Betreten der Erde abhalten wollen, dann ist das so eine Sache, die durchaus wenige abholen dürfte. Sollte ich mich da irren, bilde ich vielleicht an der Stelle die Ausnahme. Aber ja, das hat aus heutiger Sicht durchaus etwas sehr Seltsames und ist mitunter sogar albern. Nun gelingt es Arkasha Stevenson auch abseits fehlender Inhalte und Relevanz durchaus zu überzeugen. Denn Stevenson legt einen sehr angenehmen und fast unzeitgemäßen Ton an, wenn es darum geht, Referenzen zu Richard Donners Klassiker zu schaffen. Manche Todessequenzen erinnern daran, wie auch die atmosphärisch, ruhige Erzählweise. Gleichwohl gelingt es ihr ebenso ihre Figuren und vor allem die Hauptfigur gut in Szene zu setzen und im Film unter Kontrolle zu halten. Man versteht, was man verstehen muss und kann mit einzelnen Verweisen immer wieder auch selbst dahinter kommen, was nun auf kurz oder lang irgendwie passieren muss. Gleichzeitig ist es durchaus spannend, daß die Psyche der Hauptfigur zu Beginn recht häufig erwähnt und benannte wird. Dadurch nähert man sich hier auch gekonnt und respektvoll überirdischem an, das nun eben auch mehrere Deutungen zulässt. Passiert das wirklich? Ist Margaret Daino noch bei Sinnen? Das erste Omen lässt da genügend Raum.

Nuanciert schafft Stevenson auch ein Bild eines progressiveren Umgangs mit der modernen Frau. Es ist natürlich klar, daß der weibliche Körper im ethisch-philosophischen Sinne erstmal oberflächlich betrachtet die Aufgabe des Gebärens übernimmt. Unabhängig davon, was sie natürlich sonst noch bedeutet. Und dieser Aufgabe nachzukommen, gar darauf zu warten oder nur dem Herrn die Beine zu öffnen, damit spielt Das erste Omen am laufenden Band. Natürlich einerseits, weil es im Genre konform ist, aber auch andererseits, weil es eine moderne Frage ist. Oder vielleicht eine alte, die zeitlos bleibt. Denn was der Film auch zeigt ist, daß Körper und der freie Wille nie der Frau allein gehören kann. Sie hat höheren Mächten zu folgen, die letzten Endes dann, auch ein anderes Geschlecht repräsentieren. Es ist nicht so, daß der Film da einen größeren Sinnzusammenhang offenkundig zeichnet. Aber in kleineren Nuancen und auch im Hinblick auf eine Party zu Beginn, ist das durchaus eine Frage, die hier und da immer mal wieder mitschwingt.

Altes Konzept in altem Gewand und Nervenkitzel aus einem anderen Jahrtausend. Ja, Das erste Omen ist eben auch nur das, was der Titel verspricht. Stilsicherer als anderer Vertreter dieses Sub-Genres ist er alle Mal und ist darüber hinaus auch mitunter an einem der gruseligsten Orte auf Erden gedreht. Das mag man nun altbacken finden, doch es ist auf der anderen Seite charmant nostalgisch.

The First Omen Bewertung
Bewertung des Films
610

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